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deutscher Astrophysiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Reinhard Genzel (* 24. März 1952 in Bad Homburg vor der Höhe) ist ein deutscher Astrophysiker. Er ist Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching bei München. Genzel erhielt 2020 gemeinsam mit der US-amerikanischen Astronomin Andrea Ghez eine Hälfte des Nobelpreises für Physik für die Entdeckung des heute als Sagittarius A* bekannten, supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße.
Reinhard Genzel ist der Sohn des Professors für Festkörperphysik Ludwig Genzel (1922–2003). In der Jugend zählte er zu den besten deutschen Nachwuchsathleten im Speerwurf.[1] Nach dem Abitur am Berthold-Gymnasium in Freiburg im Breisgau studierte er als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes[2] Physik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Diplom 1975) und wurde 1978 bei Peter Georg Mezger am Max-Planck-Institut für Radioastronomie promoviert.
Er ging anschließend an das Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, Massachusetts und war von 1980 bis 1982 als Miller Fellow und ab 1981 als Associate Professor an der University of California, Berkeley, an der er 1985/86 und von 1999 bis 2016[3][4][5] eine Professur („Full Professor“) innehatte. Genzel wurde 1986 zum wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und zum Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München berufen. Seit 1988 ist er Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Reinhard Genzel war maßgeblich an der Entwicklung der Infrarot- und Submillimeter-Astronomie beteiligt. So gelang ihm mit seinem Team zunächst am La-Silla-Observatorium (ab 1992) und dann am Very Large Telescope über langjährige Beobachtungen der Bahnen von Sternen nahe dem Zentrum der Milchstraße der Nachweis, dass sich dort ein supermassereiches Schwarzes Loch von etwa 4,3 Millionen Sonnenmassen befindet. Unabhängig gelang dies auch Astronomen um Andrea Ghez am Keck-Observatorium. Beide erhielten für ihre Entdeckung eine Hälfte des Nobelpreises für Physik 2020, die andere Hälfte erhielt Roger Penrose.[6][7]
Genzel ist mit der Kinderärztin und Professorin Orsolya Genzel-Boroviczeny verheiratet und hat zwei Töchter.[1]
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