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deutscher Biologe, Ethologe und Zoologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sigfried Peter Berthold (* 19. April 1939 in Zittau) ist ein deutscher Ornithologe und Verhaltensforscher. Er war von 1991 bis Januar 2005 Leiter der Vogelwarte Radolfzell am damaligen Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell.
Peter Berthold wurde als Sohn des Polizeibeamten Alfred Berthold und seiner Frau Hertha, geb. Arlt, in Zittau in Sachsen geboren. Er wuchs zunächst in Zittau, nach der Flucht der Familie in die Bundesrepublik 1953 in Onstmettingen in Württemberg auf. Nach dem Abitur am Staatlichen Aufbaugymnasium Nagold im Frühjahr 1959 studierte er Biologie, Chemie und Geographie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, wo er im Juli 1964 mit einer Fortpflanzungsstudie zu Staren bei Franz Peter Möhres promoviert wurde. 1972 folgte seine Habilitation in Biologie an der Universität Konstanz, und seit 1981 ist er Professor an der Universität Konstanz. Berthold war von 1998 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2004 Direktor und Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft an der „Forschungsstelle für Ornithologie der Max-Planck-Gesellschaft“ am Standort Radolfzell, ab März 2004 Max-Planck-Institut für Ornithologie, heute Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie.
Berthold beschäftigt sich mit der Vogelzugforschung und den Bereichen Populationsdynamik, Artenschutz und Umwelteinflüsse in der Ornithologie. Hauptforschungsgebiete sind die Genetik und die experimentelle Evolutionsbiologie des Vogelzugs, vor allem die Umwandlung von Zug- in Standvögel, langfristige Veränderungen der Vogelwelt und die Einflüsse der gegenwärtigen Klimaerwärmung. Besonders bekannt sind Berthold und seine Mitarbeiter an der Vogelwarte für ihre Untersuchungen an der Mönchsgrasmücke.
Peter Berthold verfasste mehrere Bücher, darunter ornithologische Standardwerke wie Vogelzug und zusammen mit Hans-Günther Bauer Die Brutvögel Mitteleuropas. Bestand und Gefährdung (1996). Er veröffentlichte insgesamt mehr als 350 Aufsätze in Fachzeitschriften und war von 1970 bis 2004 Mitherausgeber des Fachorgans Die Vogelwarte.
Darüber hinaus ist er u. a. Mitglied in der AG zur Erstellung Roter Listen gefährdeter Vogelarten in Deutschland. Um das durch Nahrungsmangel verursachte massive Singvogelsterben aufzufangen, empfiehlt er die angepasste Ganzjahreszufütterung von Singvögeln. 2001 war Berthold Berater für den Kinofilm Nomaden der Lüfte – Das Geheimnis der Zugvögel.
Peter Berthold wurde für seine Arbeiten 2002 mit dem Philip Morris Forschungspreis ausgezeichnet.[1]
Im Januar 2005 wurde er in den Stiftungsrat der Heinz Sielmann Stiftung berufen. Auf seine Initiative hin und mit maßgeblicher Unterstützung durch die Heinz Sielmann Stiftung entstand in seiner Wahlheimat Owingen 2005 im Ortsteil Billafingen, in dem Berthold lebt, die Einrichtung des Heinz-Sielmann-Weihers – Pilotprojekt des Sielmanns Biotopverbund Bodensee.[2]
Nach dem Projektmotto Jeder Gemeinde ihr Biotop gab der Vogelkundler in Zusammenarbeit mit der Heinz Sielmann Stiftung ebenfalls den Anstoß für die Entwicklung eines bundesweiten Biotopverbunds, um den rasanten Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen.[3][4][5]
Seit 2006 ist er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Peter Berthold äußerte in einem Interview 2013 zur Debatte um Vogelschlag an Windkraftanlagen, wer aus Eigennutz den ökologischen Umbau der Energieversorgung verhindere, sei für ihn ein Staatsfeind. Er befürworte Windenergieanlagen. Durch eine gute Standortwahl ließen sich die Risiken für Vögel so stark minimieren, dass Ornithologen Windparks durchaus dulden könnten.[6]
als Mitverfasser
als Herausgeber
als Mitherausgeber
Hörbücher
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