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wissenschaftliche Fachgesellschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Deutsche Zoologische Gesellschaft (DZG) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft. Sie wurde 1890 in Frankfurt am Main gegründet. Sie hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereins mit Sitz und Geschäftsstelle in München.[1]
Deutsche Zoologische Gesellschaft (DZG) | |
---|---|
Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 28. Mai 1890 in Frankfurt am Main |
Sitz | München |
Geschäftsstelle | München |
Zweck | Zoologie |
Website | www.dzg-ev.de |
Die DZG vertritt alle deutschsprachigen Zoologen und korrespondiert mit anderen regionalen oder nationalen zoologischen Fachgesellschaften. Sie vertritt die Interessen der Zoologie in den Wissenschaftsverbänden und wird ggf. auch von der Politik zur Beratung herangezogen. Jeder Zoologe und Zoologiestudent kann Mitglied der Gesellschaft werden. Aktuell hat die DZG etwa 1.500 Mitglieder.[2] Die Gesellschaft richtet eine Jahrestagung aus. Bis 2004 fand diese traditionell in der Pfingstwoche statt. Da die Pfingstwoche jedoch schon seit einigen Jahren nicht mehr an allen Universitäten vorlesungsfrei ist, wurde die Suche nach Tagungsorten immer schwieriger, so dass die Gesellschaft sich entschloss, den Tagungstermin ab 2005 mit der gastgebenden Universität zu verhandeln.
Seit 2004 gibt die DZG eine eigene wissenschaftliche Zeitschrift heraus: Frontiers in Zoology. Diese englischsprachige Online-Zeitschrift wird vom Online-Verlag BioMed Central verlegt. Ehemalige Publikationsorgane der DZG sind der Zoologische Anzeiger und die Zoologischen Jahrbücher.
Die DZG vergibt verschiedene Preise zur Förderung oder Würdigung wissenschaftlicher Arbeit.
Die Karl-Ritter-von-Frisch-Medaille ist ein Wissenschaftspreis der Deutschen Zoologischen Gesellschaft (DZG). Der Preis wird seit 1980 im zweijährlichen Turnus an Wissenschaftler verliehen, deren Arbeiten sich durch hervorragende zoologische Leistungen auszeichnen, die eine Integration der Erkenntnisse mehrerer biologischer Einzeldisziplinen darstellen. Es ist der bedeutendste Wissenschaftspreis der Zoologie in Deutschland und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Preisträger:[3]
Forschungspreis für Nachwuchswissenschaftler.
Der Dissertationspreis der Horst-Wiehe-Stiftung ist ein seit 1991 alle zwei Jahre vergebener Wissenschaftspreis der DZG. Er ist mit 2000 Euro (früher 4000 DM) dotiert und wird auf der jeweiligen DZG-Jahrestagung für eine herausragende wissenschaftliche Dissertation über ein ausschließlich zoologisches Thema an junge Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler zwischen der Promotion und Habilitation verliehen.
Der Werner-Rathmayer-Preis ist ein Sonderpreis für eine originelle Arbeit aus der Zoologie im Rahmen des Wettbewerbes Jugend forscht. Er wird seit 2004 jährlich an eine Finalistin bzw. einen Finalisten des Wettbewerbes vergeben und mit 500 Euro sowie der kostenlosen Teilnahme an der folgenden DZG-Jahrestagung belohnt.
Die Gesellschaft ist Mitglied im Deutschen Nationalkomitee Biologie (DNK), das die Interessen der Biowissenschaftlerinnen und Biowissenschaftler in den internationalen Organisationen vertritt. Die Gesellschaft ist Mitglied im Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. (VBIO), der sich für die Biowissenschaften in Deutschland einsetzt.
Auf ihrer Jahrestagung im September 2019 verabschiedete die Gesellschaft unter Martin S. Fischer, Uwe Hoßfeld, Johannes Krause und Stefan Richter die Jenaer Erklärung, nach der das Konzept der Menschenrassen „Ergebnis von Rassismus und nicht dessen Voraussetzung“ sei. Die Einteilung der Menschen in Rassen wird dabei als gesellschaftliche und politische Typenbildung bezeichnet, gefolgt und unterstützt durch eine anthropologische Konstruktion auf der Grundlage willkürlich gewählter Eigenschaften wie Haar- und Hautfarbe. Diese Konstruktion diene eben dazu, offenen und latenten Rassismus mit angeblichen natürlichen Gegebenheiten zu begründen und damit eine moralische Rechtfertigung zu schaffen.[4] Weitere prominente Mitglieder wie der Kriminalbiologe Mark Benecke begrüßten den Beschluss und forderten eine Anpassung von Artikel 3 des Grundgesetzes.[5] Ein Artikel in der Zeit wertete die Erklärung in erster Linie als politisches Zeichen in einer Zeit, in der rassistische Vorstellungen immer weiter in die Mitte der Gesellschaft rückten. Dass im Nationalsozialismus die Rassenideologie in Jena sehr präsent gewesen war, mache die Jenaer Erklärung so besonders.[6]
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