Der Name des Ortes wurde zum ersten Mal 1007 als „Nittenoua“ urkundlich erwähnt.[4] Um 1134 wurde er als „Nittenove“ bezeichnet, 1269 als „Nittenawe“, 1305 als „Nitenaw“ und 1635 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Zwischen 1519 und 1521 findet sich außerdem die latinisierte Namensform „Nitunium Nariscorum“ (der Narisker).
Im Mittelalter gehörte Nittenau zum bayerischen Rentamt Amberg sowie zum Landgericht Wetterfeld. Nittenau besaß ein Marktgericht mit weitgehenden Eigenrechten. Die Jahrmärkte und Wochenmärkte ab 1345 hatten große Bedeutung für das Umland. 1779 fielen fast alle Gebäude des damals 760 Einwohner zählenden Marktes einem Brand zum Opfer. 1805 und 1809 brannten erneut große Teile der Ortschaft nieder. Der Ortsteil Anger auf einer unbefestigten Insel wurde fast regelmäßig bei Hochwassern überschwemmt.
Der Markt Nittenau wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde im heutigen Sinn.
19. und 20. Jahrhundert
Den Eisenhammer am Anger, wo Hufstäbe, Hämmer, Beile und landwirtschaftliches Gerät produziert wurden, kaufte 1856 die Maximilianshütte und ersetzte ihn durch das größere Werk „am Wechsel“, das 1883 seine Produktion einstellte. Am 5. November 1907 erhielt Nittenau durch die Bahnstrecke Bodenwöhr–Nittenau einen Eisenbahnanschluss.
Wegen eines kleinen Hüttenwerks wurde der Markt gegen Ende des Zweiten Weltkrieges bombardiert. Späterer Beschuss zerstörte mehrere Wohngebäude. Der Markt Nittenau wurde am 26. Oktober 1953[5] zur Stadt erhoben.
Im Jahr 1946 wurden die Gemeinde Bergham sowie Teile der Gemeinden Plitting, Treidling und Wulkersdorf eingegliedert.[6] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kamen am 1. Juli 1971 Bodenstein (mit den im Jahr 1946 eingegliederten Gemeindeteilen von Treidling), Stefling (mit dem im Jahr 1945 oder 1946 eingemeindeten Ort Hof am Regen) und Untermainsbach (mit dem am 1. Oktober 1949 eingegliederten Rest der somit aufgelösten Gemeinde Plitting) hinzu. Bleich (mit dem am 1. April 1949 eingemeindeten Ort Neuhaus) und Kaspeltshub folgten am 1. Januar 1972.[7] Am 1. Mai 1978 kam noch Fischbach hinzu.[8] Zum 1. November 2013 kam ein Stück des aufgelösten gemeindefreien Gebiets Einsiedler und Walderbacher Forst zum Stadtgebiet hinzu.[9]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 7377 auf 9019 um 1642 Einwohner bzw. um 22,3%. Die aktuelle Einwohnerzahl liegt bei 9485 Personen (Stand 30. April 2021).[10]
Die barocke Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau entstand nach dem Brand von 1779 unter Einbeziehung des gotischen Chores und alter Umfassungsmauern. Sie wurde 1849 und 1851 erweitert. 1978 baute der Regensburger Architekt Josef Naumann sie weiter aus.
Storchenturm, Spatzenturm und Schwalbenturm mit Teilen der alten Stadtbefestigung
Hans Sponholz (Red.): Stadt Nittenau im Naturpark Vorderer Bayerischer Wald. Verlag für Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, München/Aßling 1972, DNB720164028.
Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München 2006, Seite 187–188.
Amtsblatt Oberpfalz: Verkündung (Mementodes Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ropf.de, Berichtigung (Mementodes Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ropf.de