Neulengbach
Stadtgemeinde im Bezirk St. Pölten, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Neulengbach ist eine Stadt mit 8661 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Wienerwald, welche im Jahr 2000 das Stadtrecht verliehen bekam, im Bezirk St. Pölten-Land in Niederösterreich, Österreich. Sie liegt 36 km westlich von Wien und ist Mitglied der Wienerwald Initiativ Region.
Stadtgemeinde Neulengbach | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | St. Pölten (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | PL | |
Fläche: | 51,64 km² | |
Koordinaten: | 48° 12′ N, 15° 55′ O | |
Höhe: | 251 m ü. A. | |
Einwohner: | 8.661 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 168 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3040 | |
Vorwahl: | 02772 | |
Gemeindekennziffer: | 3 19 26 | |
NUTS-Region | AT123 | |
UN/LOCODE | AT NEH | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchenplatz 2 3040 Neulengbach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Jürgen Rummel (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (33 Mitglieder) |
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Lage von Neulengbach im Bezirk St. Pölten (Land) | ||
Der Rathausplatz mit Blickrichtung Hauptplatz | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Neulengbach liegt am Laabenbach, welcher ab der Einmündung des Anzbachs Große Tulln heißt. Auf dem Gemeindegebiet Neulengbachs finden wir die Einmündungen vom Buchenbach (mit Zufluss Querbachl), Medunabach (früher: Glocknitzbach), Dambach, Haagbach, Seebach und Anzbach. Der Raipoltenbach würde gegenüber von Markersdorf münden, wurde aber früh in den Mühlbach (Griesmühle) umgeleitet, so dass er erst nach Aufnahme des Großgrabens knapp vor Asperhofen in die Große Tulln mündet. In den Anzbach mündet in Neulengbach von rechts der Kirschnerwaldbach im Ortsteil Au. Ein kleiner Teil des Gemeindegebietes von Neulengbach wird zur Perschling hin entwässert: Der Ortsteil Unterwolfsbach liegt am Wolfsbach, dieser mündet bei Kirchstetten in den Totzenbach. Beide entwässern den Südwest-Teil des Haspelwaldes. Der Totzenbach nimmt dann noch links den Sichelbach auf und mündet nördlich von Böheimkirchen in Michelbach/Perschling. Ebenso wird der Südwestzipfel des Gemeindegebietes (Rothenbucherhöhe/Trainst) über den Stallbach zu Stössingbach/Michelbach/Perschling entwässert. Das nördliche Ende des Gemeindegebiets wird vom Haspelwald begrenzt. Höchster Punkt ist jedoch mit 520 m das im Südwesten gelegene Trainst.
Von der Quelle bis Neulengbach-Haag fließt der Laabenbach durch die Flyschzone, diese besteht vorwiegend aus Sandsteinen, welche mit Tonsteinen, seltener Mergelsteinen wechsellagern, vereinzelt kommt auch Kalkstein vor. Diese sandsteinreiche Gesteinsabfolge ist charakteristisch für den Wienerwald. Die Gesteine sind praktisch wasserundurchlässig, daher gelangen Regenwässer nach kurzer Zeit in den Fluss.
In Neulengbach durchquert der Fluss dann die sehr schmale Zone der Subalpinen Molasse. Es handelt sich dabei um Konglomerate (Buchberg, Neulengbacher Schlossberg) und feinkörnigere Sedimente, die aber aufgrund der geringen Breite dieser Zone zu keiner spürbaren Versickerung führen. Ab Inprugg fließt die Große Tulln durch die Molasse-Zone. Das sind überwiegend Sande, Schluffe und Tone („Schlier“), die stellenweise von Lössen überlagert werden. Auch diese meist wenig verfestigten Lockergesteine sind nur gering wasserdurchlässig.
Von Judenau flussabwärts durchquert die Große Tulln bis zu ihrer Mündung in die Donau eine breite quartäre Schotterfläche, das Tullnerfeld.
Am 15. September 1590 ereignete sich mit dem Erdbeben von Neulengbach eines der schwersten Erdbeben der Geschichte Österreichs. Das Beben wird auf eine Stärke von 5,75[1] oder 6,0 laut Richterskala geschätzt.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 43 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
In den Jahren um 2020 reformierte die Stadtgemeinde die Ortschaftsgliederung, wobei zahlreiche Ortschaften aufgelöst wurden.
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden (Datum der Eingemeindung) Almersberg, Emmersdorf, Großweinberg, Haag, Inprugg (1. Jänner 1968), Markersdorf (1. Jänner 1968), Neulengbach, Ollersbach (1. Jänner 1971), Pettenau, Raipoltenbach (1. Jänner 1971), St. Christophen (1. Jänner 1971), Tausendblum (1. Jänner 1972), Umsee, Unterwolfsbach und Wolfersdorf.
Perschling | Würmla (TU) | Asperhofen |
Kirchstetten | Maria Anzbach | |
Kasten bei Böheimkirchen | Stössing | Neustift-Innermanzing |
Die Herren von Lengenbach errichteten im 12. Jahrhundert mit der Burg Neulengbach ein regionales Herrschaftszentrum. Um deren Burg entwickelte sich der Markt Neulengbach, der 1535 das Marktrecht neuerlich erhielt, nachdem eine ältere Urkunde während des Türkensturmes 1529 abhandengekommen war. Schlossherrin Sidonia Palffy verteidigte bei der Türkeninvasion im Jahr 1683 erfolgreich das Schloss, während der Markt in Flammen aufging. 1696 erwarb die Familie Bartholotti Schloss und Herrschaft. 1746 wurden die Fürsten Lubomirsky Herren in Neulengbach. 1823 bis 1920 war das Schloss dann im Besitz der Fürstenfamilie Liechtenstein. 1850 entstand die Gemeinde und der Gerichtsbezirk Neulengbach. Im Jahr 2000 erhielt der Ort das Stadtrecht.
Neben dem Friedhof von Neulengbach befinden sich ein Soldatenfriedhof mit gefallenen Angehörigen der Wehrmacht und dem Kriegerdenkmal der Stadt sowie ein russischer Soldatenfriedhof mit 14 Massen- und 163 Einzelgräbern. Diese wurden zwischen April und Juli 1945 mit Gefallenen belegt.
Die Anfang 2018 beschlossene Neunummerierung verwirrender Adressen musste wegen des Vorziehens der Nationalratswahl sowie der Gemeinderatswahl Anfang 2020 noch abgewartet werden und wurde erst im Laufe des Jahres 2020 durchgeführt.[4]
In St. Christophen befand sich bis circa 1960 der Sitz von RWC (Zweiräder). 2021 schlossen nach 64 Jahren die Rehau-Werke beim Bahnhof Neulengbach. Hergestellt wurden vor allem Kunststoffrohre.[6] Das kleinere Nachfolgewerk Hexatronic produziert Rohre für Glasfaserkabel. Entlang der B 19 haben sich größere Supermarktketten (Billa, Spar, Hofer, Penny) und ein Baumarkt (Obi) angesiedelt.
Im Verein Aktive Wirtschaft Neulengbach sind viele Betriebe als Mitglieder organisiert. Der Verein wurde 1984 gegründet.[7]
Von den 135 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 73 im Haupt-, 54 im Nebenerwerb, 2 von Personengemeinschaften und 6 von juristischen Personen geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 321 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 247 in der Bauwirtschaft, 29 in der Wasserver- und Abfallentsorgung und 1 in der Energieversorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (761), Handel (638), freiberufliche Dienstleistungen (240), Beherbergung und Gastronomie (134) und Verkehr (107 Mitarbeiter).[8][9][10]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 135 | 146 | 138 | 137 |
Produktion | 98 | 69 | 589 | 822 |
Dienstleistung | 518 | 296 | 2107 | 1661 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Im Stadtgemeinderat gibt es bei insgesamt 33 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 26. Jänner 2020 folgende Mandatsverteilung:[16]
ÖVP 15, Liste Vizebürgermeister Alois Heiss (HEISS) 6, Die Grünen 5, SPÖ 5, FPÖ 1, Liste NEOS 1.
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