Maria Anzbach
Marktgemeinde im Bezirk St. Pölten, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Maria Anzbach (bis Juli 2022 offiziell Maria-Anzbach[1]) ist eine Marktgemeinde mit 3276 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024[2]) im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.
Marktgemeinde Maria Anzbach | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | St. Pölten (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | PL | |
Fläche: | 18,21 km² | |
Koordinaten: | 48° 11′ N, 15° 56′ O | |
Höhe: | 245 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.276 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 180 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3034 | |
Vorwahl: | 02772 | |
Gemeindekennziffer: | 3 19 21 | |
NUTS-Region | AT123 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 6 3034 Maria Anzbach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Karin Winter (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Maria Anzbach im Bezirk St. Pölten (Land) | ||
Marktplatz | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Maria Anzbach liegt im Mostviertel südöstlich von Neulengbach im Tal des Anzbaches, eines Nebenflusses der Großen Tulln. Die beiden höchsten Erhebungen sind im Norden der Buchberg (469 m) mit der Buchbergwarte und im Süden der Kohlreithberg (516 m).
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 18,21 Quadratkilometer. Davon sind 48 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 36 Prozent der Fläche sind bewaldet.[3]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 16 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[4]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Getzwiesen, Großraßberg, Maria Anzbach und Unteroberndorf.
Neulengbach | Asperhofen | |
Altlengbach | Eichgraben |
Eine Besiedlung in der Bronzezeit wurde durch die Ausgrabung einer Wallanlage auf dem Buchberg nachgewiesen. Auf dem Eichberg wurden Graburnen, Ziergefäße, Münzen und Fibeln aus der Römerzeit gefunden.[5]
Am 29. April 998 wird Maria Anzbach als Amizinesbach erstmals urkundlich erwähnt.[5]
Den ersten Türkensturm erlebte der Ort im Jahr 1529, dabei wurde auch die Kirche großteils zerstört.[6]
1683 brachte der zweite Türkensturm wieder große Zerstörung in den Ort, dabei wurden u. a. Mühlen, Bräuhaus und die Burg Wasen zur Gänze zerstört.[7] Die Kirche blieb dank einer erloschenen Fackel, die in die hölzerne Kanzel flog, unbeschadet. Die erloschene Fackel ist in der Kirche in einem Glaskästchen zu sehen. In Folge des Türkensturms brach die Pestzeit an, dabei starb über Jahrzehnte das Gebiet um Maria Anzbach fast aus. Nach der Pest wurde das Gebiet von Ansiedlern aus Bayern, Oberösterreich, Salzburg und aus der Pfalz neu besiedelt.
Franzosenkrieg 1805–1809: Die napoleonische Armee hielt dabei eine Etappenstation in Purkersdorf, dabei plünderten die Soldaten das Gebiet und es kam zu Auseinandersetzungen.
Im Jahr 1933 bei der Markterhebungsfeier bekam der Ort Anzbach den Beinamen Maria. Dieser Namenszusatz wurde in Anbetracht der Jahrhunderte alten Tradition als Wallfahrtsort gewählt. Seit dem Jahr 1683 findet in ununterbrochener Folge aus den Orten Langenrohr und Ollern zu Maria Himmelfahrt (15. August) eine Wallfahrt statt. Im Jahr 1933 war dies, wie auf einer in der Kirche angebrachten Steintafel zu lesen ist, die 250. Wallfahrt.[8] So wurde aus Anzbach Maria-Anzbach.[5] Das Wappen enthält seither das Bild der Mutter Gottes (siehe Artikel: Gottesgebärerin).
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 2621 Einwohner. 2018 hatte die Marktgemeinde 3055 Einwohner, 1991 2562, 1981 2151 und im Jahr 1971 1808 Einwohner.
In der Marktgemeinde gibt es ein großes Angebot an Freizeitgestaltungen. Neben Fußball, Tennis und Eisstockschießen gibt es mehrere Reitmöglichkeiten. Wanderwege und Fahrradstrecken durchkreuzen die Gemeinde und den angrenzenden Wienerwald.
Seit 2017 bietet die neue Sporthalle viele Indoor-Möglichkeiten wie Klettern, Badminton und Fußball.
Es gibt viele Vereine im Ort wie Sportvereine (1.SV Maria Anzbach, TC Maria Anzbach), Theatervereine und einen Musikverein.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 109, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 56. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1176. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,16 Prozent. In der Katastralgemeinde Unter-Oberndorf existiert ein Industriegebiet. In Maria Anzbach befindet sich der Firmensitz der Hundezeitschrift Wuff – Das Hundemagazin.[15]
In Maria Anzbach werden zehn gastronomische Betriebe geführt und es gibt zwei Unterkunftsmöglichkeiten. Im Zentrum befindet sich das Gemeindeamt, Pfarramt, drei gastronomische Betriebe, ein Ärztezentrum, Kindergarten sowie Volks- und Musikschule. In den letzten Jahren mussten u. a. Bank, Postamt, Galerie Anzbach und ein gastronomischer Betrieb im Zentrum geschlossen werden.
Ein Bauernmarkt findet wöchentlich am Samstagvormittag statt. Angeboten werden unter anderem verschiedene Fleisch-, Gemüse- und Käseprodukte.[16]
Außerhalb des Zentrums befinden sich Sportanlage, ÖBB Haltestelle und Einkaufsmöglichkeiten im Ort Maria Anzbach.
Die Marktgemeinde liegt an der Neulengbacher Straße B44, nahe der Tullner Straße. Dabei erreicht man in beiden Richtungen gut über St. Christophen, Altlengbach und Pressbaum die West Autobahn.
Weiters liegt die Gemeinde an der Westbahn (Österreich). An der Haltestelle Maria Anzbach hält halbstündlich der REX nach Wien Westbahnhof und St. Pölten Hbf.
Bei Unter Oberndorf befindet sich der Betriebsbahnhof Hutten, welcher aber nicht über einen Personenverkehrshalt verfügt, sondern lediglich als Wendeanlage für die in Eichgraben endenden Züge der S50 verwendet wird.[17]
Mit Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2023 werden die Haltestellen Hofstatt und Unteroberndorf aufgelassen. Stattdessen werden stündlich Busse eingesetzt. Bis 2025 wird die Haltestelle Maria Anzbach an einem anderen Standort neugebaut, damit die Bahnsteige nicht mehr in einem Bogen liegen, und mit einer Park&Ride-Anlage versehen.[18][19]
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
Bekannte Persönlichkeiten die ihren Wohnsitz in Maria Anzbach haben oder hatten.
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