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chemische Verbindung, anorganisches Salz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Natriumthiocyanat ist eine chemische Verbindung mit der Formel NaSCN, die bei Raumtemperatur als weißer, hygroskopischer Feststoff vorliegt. Es wird in vielen Synthesen verwendet, die das Thiocyanation (Rhodanid) SCN− benötigen.
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Natriumthiocyanat | ||||||||||||||||||
Andere Namen | |||||||||||||||||||
Summenformel | NaSCN | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farbloser, hygroskopischer Feststoff [2] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 81,07 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Dichte |
1,74 g·cm−3 [2] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Dampfdruck | |||||||||||||||||||
Löslichkeit |
sehr leicht in Wasser (1250 g·l−1 bei 20 °C)[3] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Die Darstellung von Natriumthiocyanat wird mit Natriumcyanid und elementarem Schwefel durchgeführt:
Kristalle von NaSCN sind orthorhombisch, wobei jedes Na+ von drei Schwefel- und drei Stickstoffliganden umgeben ist.[5] Durch starke Säuren wird aus NaSCN Isothiocyansäure (S=C=NH, pKa = −1,28) freigesetzt.[6]
Verwendung findet NaSCN bei der Umwandlung von Halogenalkanen in entsprechende Alkylthiocyanate, wobei auch Kaliumthiocyanat und seltener Ammoniumthiocyanat eingesetzt werden können. Beispiele für derartige Synthesen sind die Herstellung von Isopropylthiocyanat[S 1] aus Isopropylbromid mit NaSCN in heißem Ethanol.[7] Zur Herstellung von Thioharnstoff wird aus NaSCN das instabile HSCN in situ erzeugt, welches dann mit organischen Aminen Thioharnstoffverbindungen bildet.[8] Wie die beiden anderen erwähnten Thiocyanate (von K+ und NH4+) wird NaSCN in der Phototechnik (Sensibilisierung), Galvanotechnik (Glanzbildner für Kupferbäder), Metallurgie (Extraktion von Zirconium, Hafnium und Lanthanoiden), Textilindustrie (Färbehilfsmittel, Bedrucken), chemischen Industrie und Analytik (Produktion von Herbiziden und Fungiziden, Fe3+-Nachweis) verwendet.
In medizinischer Dosierung findet Natriumthiocyanat Anwendung als Haarwuchsmittel sowie zur Hautpflege bei Neurodermitis.[9][10][11][12]
Natriumthiocyanat ist als mindergiftig eingestuft, d. h. gesundheitsschädlich beim Verschlucken und bei Berührung mit der Haut, allerdings entwickelt es bei Kontakt mit Säure sehr giftige Gase. Das krebserzeugende und wassergefährdende Potential von NaSCN ist als relativ gering zu bewerten.
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