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britischer Schauspieler, Komiker, Reisejournalist und Autor (geboren 1943) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sir Michael Edward Palin KCMG CBE FRGS (* 5. Mai 1943 in Sheffield, England) ist ein englischer Komiker, Schauspieler, Autor, Sänger, Reisejournalist und ehemaliger Präsident der Royal Geographical Society. Er war Mitglied bei Monty Python, bei der er oft Rollen übernahm, die nach übertriebenem Enthusiasmus oder unerschütterlicher Ruhe verlangten.
Nach dem Besuch der Grundschule Birkdale in Sheffield und eines Internats in Shrewsbury studierte Palin Geschichtswissenschaft am Brasenose College in Oxford. Nach eigenen Aussagen hatte er auf der Grundschule erste Erfahrungen mit der Schauspielerei gemacht und war in einer Aufführung von Charles Dickens’ Eine Weihnachtsgeschichte aufgetreten. An der Universität war er Mitglied der Comedygruppe Oxford Revue und lernte Terry Jones kennen.
Nach dem Studium schrieb er gemeinsam mit Jones Sketche für The Frost Report, eine Satiresendung von David Frost. Im Anschluss wirkte er als Autor und Schauspieler in Fernsehsendungen wie Do Not Adjust Your Set oder How to Irritate People mit. Bei diesen Shows trafen Palin und Jones auf John Cleese, Graham Chapman, Eric Idle und Terry Gilliam, mit denen sie 1969 die Komikergruppe Monty Python formten.
Nach dem Ende der Fernsehserie Monty Python’s Flying Circus im Jahr 1974 übernahm er zahlreiche Rollen in den folgenden Monty-Python-Kinofilmen und trat in den frühen Filmen von Terry Gilliam auf: Die Ritter der Kokosnuß (1975), Jabberwocky (1977), Time Bandits (1981) und Brazil (1985). Daneben arbeitete Palin mit Jones an der Fernsehserie Ripping Yarns, von der zwischen 1976 und 1979 neun Episoden entstanden.
In dem Monty-Python-Klassiker Das Leben des Brian (1979) von Terry Jones spielte er u. a. die Rolle des mit einem Sprachfehler ausgestatteten Pontius Pilatus, in welcher er Mittelpunkt einer Szene ist, die zu einem ausgesprochenen Klassiker wurde und eine der bekanntesten Szenen des Films ist, bekannt als „Schwanzus Longus“ (im engl. Original: "Biggus Dickus").[1]
1988 spielte Palin an der Seite von John Cleese in der erfolgreichen Komödie Ein Fisch namens Wanda und 1997 in der weniger erfolgreichen Fortsetzung Wilde Kreaturen. Seine Darstellung des stotternden Ken in Ein Fisch namens Wanda brachte ihm einen BAFTA Award als bester Nebendarsteller ein. Zugleich erhielt Palin Kritik von Stotterern, was ihn dazu veranlasste, das „London Centre for Stammering Children“ (in etwa: „Londoner Zentrum für stotternde Kinder“) zu gründen, zumal sein Vater stotterte und die Rolle des Ken auf ihm basierte.
Eine Leidenschaft Palins ist das Reisen, was ihn ab 1989 dazu veranlasste, einige Reise-Dokumentationen für die BBC zu filmen. Der Erfolg dieser Reihe in Großbritannien beruht zu einem großen Teil auf seinen humorvollen Kommentaren und den ungewöhnlichen Reiserouten. Nach fast jeder Veröffentlichung einer neuen Dokumentation kam es zum „Palin-Effekt“, einer Zunahme von Interesse an der jeweiligen Region durch das britische Publikum.[2]
Palin schrieb mit Hemingway’s Chair (1995) und The Truth (2012) zwei Romane. Er verfasste das Drehbuch für Amerikanische Freundinnen (1991) und spielte darin die Hauptrolle. Die Handlung des Filmes beruht auf den Reisetagebüchern seines Urgroßvaters Edward Palin, der Fellow an der Universität Oxford war und diese 1866 aus Liebe zu einem 19 Jahre jüngeren irisch-amerikanischen Mädchen verließ.
Von 2009 bis 2012 war Palin Präsident der Royal Geographical Society, der er bereits zuvor über viele Jahre in verschiedenen Funktionen verbunden gewesen war. 2013 erhielt er den Ehrenpreis der BAFTA.
Michael Palin war seit 1966 mit Helen Gibbins verheiratet, die im Mai 2023 starb, und hat drei Kinder. Am 1. Januar 2000 wurde er von der britischen Königin Elisabeth II. zum „Commander of the Order of the British Empire (CBE)“ ernannt. Am 28. Dezember 2018 wurde die Ernennung Palins zum Knight Commander des Order of St Michael and St George bekanntgegeben.
2019 veröffentlichte Palin einen Reisebericht über die HMS Erebus, die an der Franklin-Expedition beteiligt war und bis 2014 als verschollen galt, mit dem Titel Erebus: Ein Schiff, zwei Fahrten und das weltweit größte Rätsel auf See.
Palins deutscher Standardsprecher bei Kinofilmen ist seit Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft (1971) Michael Nowka, der ihn auch in anderen Pythonfilmen (Der Sinn des Lebens) sowie u. a. in Ein Fisch namens Wanda (1988) und Wilde Kreaturen (1997) gesprochen hat.
Da Palin wie auch die anderen Ensemblemitglieder der Pythongruppe sowohl in Die Ritter der Kokosnuß (1975) als auch in Das Leben des Brian (1979) viele verschiedene Rollen gleichzeitig übernahmen, wurde er in diesen beiden Filmen von einer Reihe verschiedener Sprecher synchronisiert; in Die Ritter der Kokosnuß von Joachim Pukaß, Joachim Tennstedt, Joachim Kerzel, Randolf Kronberg, Joachim Nottke, Andreas Mannkopff, Christian Rode und Norbert Gescher, in Das Leben des Brian hauptsächlich von Harry Wüstenhagen, in kleineren Nebenrollen des Films aber auch von Thomas Danneberg und Mogens von Gadow.
In weiteren nennenswerten Filmen, in denen Palin mitwirkte, wurde er von den folgenden Sprechern jeweils nur einmal synchron gesprochen:
Darüber hinaus wurde Palin in der in den neunziger Jahren für Sat.1 entstandenen Synchronisation von Monty Python’s Flying Circus, die sich nicht an die mit Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft etablierten Standardstimmen hielt und daher umstritten war, von Kai Taschner gesprochen.
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