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britische Komikergruppe (gegründet 1969) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Monty Python [britische Komikergruppe. Sie wurde 1969 gegründet und hatte ihre Blütezeit in den 1970er Jahren, in denen die Fernsehserie Monty Python’s Flying Circus und mehrere Kinofilme, unter anderem Das Leben des Brian, entstanden. 1983 löste sich die Gruppe vorerst auf. Der letzte gemeinsame Auftritt aller sechs Mitglieder fand 1989 zur Produktion der Jubiläumszusammenstellung Parrot Sketch Not Included – 20 Years of Monty Python statt. Nach dem Tod von Graham Chapman 1989 traten die damals noch verbliebenen fünf Mitglieder 2014 wieder gemeinsam auf, präsentierten aber kein neues Material. Mit der letzten Show am 20. Juli 2014 löste sich die Gruppe auf. Ihr humoristischer Einfluss gilt bis heute als wegweisend und wurde von zahlreichen Komikern adaptiert und weiterentwickelt.
] ( ) war eineMonty Python bestand aus:
Cleese, Chapman und Idle studierten an der Universität Cambridge, Palin und Jones an der Universität Oxford, wo sie im Schreiben und Darstellen komischer Sketche erste Erfahrungen sammelten. Alle fünf hatten bereits für die BBC gearbeitet, als Cleese Anfang 1969 eine Zusammenarbeit vorschlug. Die ursprüngliche Gruppenbildung beim Skript-Schreiben blieb während der Monty-Python-Zeit weitgehend bestehen. Terry Jones bezeichnete dies später als „The Oxford-Cambridge-Divide“: Zumeist schrieben Cleese mit Chapman und Palin mit Jones, während Idle keinem der beiden Teams angehörte und neben seinem eigenen Material oftmals auch Ideen für die Struktur der einzelnen Shows beisteuerte. Das sechste Mitglied, der US-Amerikaner Terry Gilliam, kam vom Occidental College, Los Angeles, dazu. Er zeichnete sich hauptsächlich durch seine surrealen Cut-Out-Animationen aus, spielte aber auch kleinere Rollen, meist ohne Text. Im Lauf der Zeit übernahm er immer öfter die Regie bei den Sketchen und Filmen. Häufige Mitarbeiter der Gruppe waren Carol Cleveland, Connie Booth und Neil Innes, die in zahlreichen Sketchen des „Flying Circus“ und auch in den meisten Kinofilmen mitwirkten.[1]
Von 1969 bis 1974 drehte die Gruppe für die BBC 45 Folgen (drei Staffeln mit je 13 Folgen, eine Staffel mit sechs Folgen) der Serie Monty Python’s Flying Circus, in der Sketche und Trickfilmszenen gemischt wurden. Die erste Sendung wurde am 5. Oktober 1969 um 23:00 Uhr ausgestrahlt. In den Jahren 1971 und 1972 wurden zwei Folgen in deutscher Sprache als Monty Pythons fliegender Zirkus speziell für das deutsche und österreichische Fernsehen produziert und gesendet.
Der Name Monty Python’s Flying Circus für die Show-Serie entstand erst 1969 kurz vor Drehbeginn bei einer der letzten Besprechungen in Cleese’ damaliger Wohnung in der Basil Street in Kensington:
“Several zany titles resulted until John Cleese came up with the last name Python and Eric Idle remembered a character he had met in a pub years before. The stranger had been a dapper sort and every time he came into the pub he would ask the patrons, ‘Has Monty been in yet?’ Idle’s compatriots liked the name and so the troupe and the show became Monty Python’s Flying Circus.”
„Mehrere verrückte Titel kursierten, bis John Cleese mit dem Nachnamen Python ankam und Eric Idle sich an jemanden erinnerte, den er Jahre zuvor in einer Kneipe getroffen hatte. Der Fremde war ein eleganter Typ, und jedes Mal, wenn er in die Kneipe kam, fragte er die Gäste: ‚War Monty schon hier?‘ Idles Kollegen fanden den Namen gut, und so wurde aus der Truppe und der Show Monty Python’s Flying Circus.“
Die Serie bestach durch ihren überaus ungewöhnlichen, oft absurden Humor. In Anlehnung an den Ausdruck „kafkaesk“ wurde diese Stilrichtung auch als „pythonesk“ bezeichnet. Sie zeichnet sich durch hintersinnigen und vor allem schwarzen Humor aus. Die Serie gilt sowohl formal als auch inhaltlich als wegweisend für das Genre der Comedy. Insbesondere der Verzicht auf eine Schlusspointe im Anschluss an eine besonders absurde Szene war revolutionär und wirkte stilbildend. Bewusst wurden Sketche und ganze Folgen im Widerspruch zu den Sehgewohnheiten als Bewusstseinsstrom inszeniert. Auch die Vierte Wand wurde häufig durchbrochen. Dabei lag hinter der Absurdität der Sketche nicht selten auch harsche Gesellschaftskritik verborgen. Bekannt ist auch die Erkennungsmelodie aus Monty Python’s Flying Circus: Es handelt sich um John Philip Sousas Marsch The Liberty Bell. Nachdem John Cleese bereits nach dem zweiten Jahr mit dem Gedanken gespielt hatte, die Gruppe zu verlassen, da er sich mehr Zeit für eigene Projekte wünschte und zudem fürchtete, der Humor des Circus werde zu vorhersehbar, war er schließlich in der vierten Staffel – abgesehen von zwei kurzen Auftritten – nicht mehr dabei. Es wurden für diese letzte Staffel nur noch sechs Folgen erstellt, wobei Texte von Cleese mit seinem Einverständnis verwendet wurden.
Nach ihrer Zeit beim Fernsehen wandten sich Monty Python dem Film zu, nun wieder unter Mitwirkung von Cleese. Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft (Originaltitel: And Now For Something Completely Different) wurde bereits während der Zeit des Flying Circus für das Kino gedreht. Er enthielt fast ausnahmslos neu gedrehte Sketche, die aber bereits im Flying Circus zu sehen gewesen waren. Im direkten Anschluss begannen in Schottland die Dreharbeiten zum zweiten Kinofilm Die Ritter der Kokosnuß (Originaltitel: Monty Python and the Holy Grail), eine Parodie auf die Artussage und das Genre der Ritterfilme. Der mit sehr geringem Budget gedrehte Film war bei Kritik und Publikum erfolgreich und machte die Gruppe auch in den USA bekannter.
Im Jahr 1979 drehte die Gruppe ihren wohl einflussreichsten und bekanntesten Film Das Leben des Brian. Der von George Harrison produzierte Film befasst sich satirisch und mit schwarzem Humor mit religiösen und sozialen Themen und parodiert zugleich die Bibelfilme der 1950er und 1960er Jahre: Der Protagonist Brian, geboren zur selben Zeit wie Jesus von Nazareth, wird immer wieder für den Messias gehalten und schließlich gekreuzigt. Gegen den kontroversen Inhalt des Filmes protestierten unter anderem britische und amerikanische konservative Christen, nicht selten in der irrigen Annahme, Brian solle Jesus sein, der zudem im Film zweimal kurz erscheint. So nahmen manche Kinobetreiber den Film aus Rücksicht auf religiöse Empfindsamkeiten nicht ins Programm auf.
1983 kam mit Der Sinn des Lebens (The Meaning of Life) ein weiterer Film ins Kino. Er bot keine zusammenhängende Handlung, sondern, wie bereits Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft, eine Reihe von einzelnen Sketchen. Mit Chapman, Idle und Cleese traten im selben Jahr drei der sechs Mitglieder in der Piratenfilm-Parodie Dotterbart (Yellowbeard) auf, wobei Chapman auch am Drehbuch beteiligt war und die Hauptrolle spielte. Noch im gleichen Jahr beendete die Gruppe zunächst ihre Zusammenarbeit, unter anderem aufgrund des verschlechterten Gesundheitszustands von Graham Chapman, der an schwerem Alkoholismus litt. Als er 1989 an Krebs starb, versammelten sich die verbliebenen Gruppenmitglieder bei der Trauerfeier. Cleese und Palin hielten vielbeachtete Reden, und alle gemeinsam sangen den Song Always Look on the Bright Side of Life. 1998 traten die fünf noch lebenden Mitglieder gemeinsam in Aspen (Colorado) auf. Auch einzeln waren die Mitglieder als Schauspieler, Autor oder Regisseur erfolgreich (auch schon vor ihrer Monty-Python-Zeit) und sind es zum Teil auch heute noch. Der Gruppe gehört auch die Produktionsfirma Python (Monty) Pictures Limited.
Gilliam, Idle, Jones und Palin traten zusammen mit Carol Cleveland und Neil Innes 2002 auf dem Gedenkkonzert für George Harrison auf, da dieser den Film Das Leben des Brian mit seiner extra dafür gegründeten Firma HandMade Films produziert hatte. Für John Cleese, der zu diesem Zeitpunkt erkrankt war, sprang Tom Hanks bei einem Sketch ein.
Das Monty-Python-Musical Monty Python’s Spamalot wurde 2005 am New Yorker Broadway uraufgeführt, das dort seither regelmäßig gespielt wird und auch mehrmonatige Aufführungsreihen in London, Las Vegas und im Kölner Musical Dome hatte. Besonders Eric Idle war intensiv an dieser Produktion beteiligt.
Im Jahr 2012 wurde der Film Absolutely Anything (Deutscher Titel: Zufällig allmächtig) angekündigt. Der Film basiert auf einer Idee von Terry Jones, der auch Regie führte. In dem Film verleihen alle lebenden Monty Pythons Aliens ihre Stimmen.[3] Der Film wurde als „Science-Fiction-Farce“ beschrieben.[4] Das schließlich 2015 veröffentlichte Werk, das nicht als offizielles Monty-Python-Produkt gilt, stieß bei Kritik und Fans jedoch auf geringe Begeisterung.
Im November 2013 gaben Monty Python bekannt, an einer gemeinsamen Show zu arbeiten.[5] Die Bühnenshow Monty Python Live (mostly), bestehend aus klassischen Sketchen und Video-Einspielungen sowie zahlreichen Liedern, wurde an zehn Abenden zwischen dem 1. und dem 20. Juli 2014 in der O₂-Arena in London aufgeführt.[6] Die am 20. Juli 2014 gezeigte letzte Show wurde weltweit in ausgewählte Kinos und per Livestream im Internet übertragen und ist auch auf DVD bzw. Blu-Ray erhältlich.
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7][8] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | |||
1970 | Monty Python’s Flying Circus | — | — | — | — | US83 (15 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 6. November 1970 Charteinstieg erst 1975 |
1971 | Another Monty Python Record | — | — | — | UK26 (3 Wo.)UK |
— |
Erstveröffentlichung: 8. Oktober 1971 |
1972 | Previous Record | — | — | — | UK39 (4 Wo.)UK |
— |
Erstveröffentlichung: 8. Dezember 1972 |
1973 | Matching Tie and Handkerchief | — | — | — | UK49 (2 Wo.)UK |
US48 (13 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 7. Dezember 1973 |
1974 | Live at Drury Lane | — | — | — | UK19 Silber (8 Wo.)UK |
— |
Erstveröffentlichung: 28. Juni 1974 |
1975 | Monty Python and the Holy Grail (Soundtrack) | — | — | — | UK45 (4 Wo.)UK |
US87 (11 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 18. Juli 1975 |
1976 | Live at City Center | — | — | — | — | US186 (3 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 3. Mai 1976 |
1979 | Life of Brian (Soundtrack) | — | — | — | UK63 (3 Wo.)UK |
US155 (2 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 8. Oktober 1979 |
1980 | Contractual Obligation Album | — | — | — | UK13 (8 Wo.)UK |
US164 (9 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 6. Oktober 1980 |
1989 | Sings | DE21 (16 Wo.)DE |
AT19 (13 Wo.)AT |
CH33 (5 Wo.)CH |
UK62 Gold (2 Wo.)UK |
— |
Erstveröffentlichung: 11. Dezember 1989 Charteinstieg erst 1991 |
2014 | Sings Again | — | — | — | UK35 (3 Wo.)UK |
— |
Erstveröffentlichung: 30. Juni 2014 |
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Weitere Veröffentlichungen
Jahr | Titel Album |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7] (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | |||
1983 | Galaxy Song The Meaning of Life |
— | — | — | UK77 (2 Wo.)UK |
— |
Erstveröffentlichung: 27. Juni 1983 |
1991 | Always Look on the Bright Side of Life Sings |
DE3 (22 Wo.)DE |
AT2 (14 Wo.)AT |
CH3 (15 Wo.)CH |
UK3 Silber (9 Wo.)UK |
— |
Erstveröffentlichung: 23. September 1991 |
1992 | I Like Chinese Sings |
DE67 (6 Wo.)DE |
— | — | — | — |
Erstveröffentlichung: März 1992 |
Diese Computerspiele wurden von 7th Level in Zusammenarbeit mit Eric Idle und Terry Gilliam entwickelt.
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