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ehemaliger Landkreis in Brandenburg (Preußen) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Landkreis Landsberg (Warthe), bis 1892 Kreis Landsberg (Warthe), bis ins 19. Jahrhundert auch Landsberger Kreis genannt, war ein Landkreis in der preußischen Provinz Brandenburg, der bis 1945 bestand. Sitz der Kreisverwaltung war Landsberg an der Warthe. Heute gehört das ehemalige Kreisgebiet überwiegend zum polnischen Powiat Gorzowski in der Woiwodschaft Lebus. Der Landkreis Landsberg (Warthe) umfasste zuletzt die Stadt Vietz sowie 94 weitere Gemeinden und zwei forstliche Gutsbezirke.[1]
In der nachmittelalterlichen Zeit bildete sich in der Mark Brandenburg eine Gliederung in Kreise heraus. Einer dieser historischen Kreise war der Landsberger Kreis bzw. der Kreis Landsberg, der einen der drei sogenannten Vorderkreise in der Neumark bildete.[2] Das Landratsamt war in der Stadt Landsberg a./Warthe. Im Rahmen der Bildung von Provinzen und Regierungsbezirken in Preußen erfolgte 1816 im Regierungsbezirk Frankfurt eine Kreisreform, bei der der Kreis Landsberg die Orte Blumberg, Groß und Klein Kammin, Ludwigsgrund, Tamsel, Warnick und Wilhelmsbruch an den neuen Kreis Cüstrin abtrat.[3] Zum 1. Januar 1836 wurde der Kreis Cüstrin wieder aufgelöst und die Orte, die bis 1816 zum Kreis Landsberg gehört hatten, kehrten wieder in den Kreis Landsberg zurück.[4]
Am 1. Juli 1891 wurde der Gutsbezirk Briesenhorst aus dem Kreis Soldin in den Kreis Landsberg a./Warthe eingegliedert. Am 1. April 1892 schied die Stadt Landsberg a./Warthe aus dem Kreis aus und bildete fortan einen eigenen Stadtkreis. Damit erhielt der Kreis Landsberg a./Warthe die Bezeichnung Landkreis. In den 1920er Jahren setzte sich die Bezeichnung „Landsberg (Warthe)“ durch.
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Landsberg (Warthe) entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der fast alle Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Im Zweiten Weltkrieg eroberte im Februar 1945 die Rote Armee das Kreisgebiet und stellte es im März/April 1945 unter die Verwaltung der Volksrepublik Polen. Diese vertrieb in der Folgezeit die Einwohner und ersetzte sie durch Polen.
Der Kreis Landsberg gliederte sich zunächst in die Stadt Landsberg a./Warthe, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständiger Auflösung im Jahre 1929 – in Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Am 1. Juli 1935 erhielt die Gemeinde Vietz (Ostb.) das Stadtrecht.
Landsberg an der Warthe wurde schon 1857 durch die Strecke Küstrin–Schneidemühl der staatlichen Preußischen Ostbahn, die parallel zu Warthe und Netze nach Osten führte, an das neu entstehende Eisenbahnnetz angeschlossen >115.0<.
Die Stargard-Cüstriner Eisenbahn-Gesellschaft kam 1882 hinzu, berührte aber nur die Station Berneuchen im Nordwestzipfel des Kreises >116.a<.
Erst um die Jahrhundertwende wurde Landsberg zum lokalen Knotenpunkt. 1896/99 führte die Preußische Staatsbahn eine Nebenbahn nach Meseritz >116.f< und 1912 die Linien nach Soldin und Zielenzig >116.d+h<.
Wegen der Grenzziehung nach dem Jahre 1919 erbaute die Deutsche Reichsbahn 1935/36 eine Verbindung von Schwerin nach Kreuz, die den Südosten des Kreises durchzog >116.g<.
Die Zahlen in >< beziehen sich auf das Deutsche Kursbuch 1939.
Dem Landkreis Landsberg (Warthe) gehörten 1945 die folgenden Gemeinden an:
Zum Landkreis gehörten außerdem die gemeindefreien Gutsbezirke Forst Landsberger Heide und Forst Massiner Heide.
In den 1920er und 1930er Jahren wurde die Schreibweise für folgende Orte geändert:
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