Kraftwerk Lünen
stillgelegtes Steinkohlekraftwerk Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Kraftwerk Lünen war ein Steinkohlekraftwerk im Lüner Ortsteil Lippholthausen im Kreis Unna.
Kraftwerk Lünen | |||
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Kraftwerk Lünen | |||
Lage | |||
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Koordinaten | 51° 36′ 52″ N, 7° 28′ 53″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Gewässer | Lippe | ||
Daten | |||
Typ | Dampfkraftwerk | ||
Primärenergie | Fossile Energie | ||
Brennstoff | Steinkohle | ||
Leistung | Block 6: 149 Megawatt Block 7: 324 Megawatt[1] | ||
Eigentümer | Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr | ||
Betreiber | STEAG | ||
Betriebsaufnahme | 1938[2] | ||
Stilllegung | 31. Dezember 2018 | ||
Kessel | 1 kohlestaubgefeuerter Benson-Kessel mit Trockenentaschung[2] 1 schmelzkammergefeuerter Benson-Kessel mit flüssiger Entaschung[2] | ||
Eingespeiste Energie 2010[2] | 1518[2] GWh | ||
Website | www.steag.com | ||
Stand | September 2018 |
Das Kraftwerk gehörte zum Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr und wurde von 1938 bis 1941 zur Versorgung eines in der Nähe liegenden Aluminiumwerks von der Steag errichtet. Die damalige Leistung betrug 180 Megawatt.[2] 1962 wurde es nach Hermann Kellermann in Kraftwerk Kellermann umbenannt.[3] Am 25. September 1968 wurde der 250 Meter hohe Kamin des Kraftwerks fertiggestellt, zu diesem Zeitpunkt der höchste Schornstein Europas.[4]
In den 1970er-Jahren wurden im Kraftwerk Versuche zur Kohledruckvergasung mit angeschlossenem Gas/Dampfturbinenprozess gemacht.[5]
Das Kraftwerk verfügte zuletzt über zwei Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von 473 Megawatt; die beiden Blöcke wiesen Leistungen von 324 und 149 Megawatt auf.[1] Sie bezogen ihr Kühlwasser aus der Lippe. Zusätzlich stand seit 1984 ein 110-Megawatt-Turbogeneratorsatz zur Bahnstromerzeugung zur Verfügung. Neben der Stromerzeugung speiste das Kraftwerk seit Ende 2003 in das Fernwärmenetz der Stadt Lünen ein.[2] Der jährliche Steinkohleverbrauch betrug 960.000 Tonnen und der CO2-Ausstoß 2,1 Millionen Tonnen (980 g CO2 pro kWh). Der kleinere der beiden Kraftwerksblöcke speiste auf der 110-kV-Ebene über die Schaltanlage Lünen in das Verteilnetz von Westnetz ein, der größere Kraftwerksblock auf der 220-kV-Ebene über die Schaltanlage Elmenhorst in die Übertragungsnetze von Amprion und DB Energie.[1]
Nachdem ein Vertrag über die Lieferung von 110 MW Bahnstrom von der Bahn zum Jahresende 2018 gekündigt wurde, beantragte die STEAG die endgültige Stilllegung von Lünen 6 und 7 bei der Bundesnetzagentur zum 2. März 2019.[6][7] Da keinerlei Systemrelevanz bestand, wurden die Kraftwerksblöcke 6 und 7 bereits zum 31. Dezember 2018 endgültig vom Netz genommen.[8] Grund der Stilllegung war, dass der Kraftwerksbetrieb nicht mehr wirtschaftlich war.[9][7] Im Juni 2020 begann der Rückbau der drei Kraftwerksblöcke.[10]
Am 2. Oktober 2020 erfolgte die Sprengung der Rauchgasentschwefelungsanlage, am 8. Januar 2021 folgten Elektrofilter und am 5. Februar 2021 die Rauchgasentstickungsanlage.[11][12][13] Die Sprengung von Kühlturm, Kesselhaus und Schornstein fand am 28. März 2021 statt.[14][15]
Das 37 Hektar große Kraftwerksareal wird durch die Unternehmensgruppe Hagedorn für die Ansiedlung neuer Unternehmen aufgearbeitet.[16]
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