Kaltern
Gemeinde in Südtirol, Italien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kaltern an der Weinstraße ([italienisch Caldaro sulla Strada del Vino) ist eine italienische Gemeinde in Südtirol mit 8107 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Kaltern liegt im Überetsch an der Südtiroler Weinstraße.
];Kaltern an der Weinstraße | |
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(ital.: Caldaro sulla strada del vino) | |
Wappen | Karte |
Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Überetsch-Unterland |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2022) |
7.664/8.107 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
92,61 % deutsch 7,03 % italienisch 0,36 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 25′ N, 11° 15′ O |
Meereshöhe: | 212–1856 m s.l.m. (Zentrum: 425 m s.l.m.) |
Fläche: | 47,96 km² |
Dauersiedlungsraum: | 20,0 km² |
Fraktionen: | Altenburg, Dorf, Mitterdorf, Oberplanitzing, St. Anton-Pfuß, St. Josef am See, St. Nikolaus, Unterplanitzing |
Nachbargemeinden: | Amblar-Don, Cavareno, Eppan, Neumarkt, Pfatten, Ruffrè-Mendola, Sarnonico, Tramin |
Partnerschaft mit: | Heppenheim, Tegernsee |
Postleitzahl: | 39052 |
Vorwahl: | 0471 |
ISTAT-Nummer: | 021015 |
Steuernummer: | 80006090213 |
Bürgermeister (2020): | Gertrud Benin Bernard (SVP) |
Die Marktgemeinde Kaltern liegt im Süden Südtirols wenige Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Bozen. Die 47,96 km² große Gesamtfläche umfasst die südliche Hälfte des Überetsch – einer orografisch rechts über dem Talboden der Etsch erhöhten Hügellandschaft, in der sich die Siedlungszentren der Gemeinde befinden – sowie einen Abschnitt des westlich davon aufragenden Mendelkamms und kleine Teile des Unterlands.
Das Gemeindezentrum Kalterns breitet sich am Überetscher Hangfuß des Mendelkamms aus. Die einstmals getrennten alten Ortskerne von Kaltern, nämlich Dorf, Mitterdorf sowie etwas höher gelegen St. Anton-Pfuß und St. Nikolaus, sind im Laufe des 20. Jahrhunderts nahezu zusammengewachsen (von etwa 400 bis auf 600 m s.l.m.). Im Westen überragt werden die Siedlungsflächen durch den von Norden nach Süden streichenden Mendelkamm, der die Grenze zum Trentino trägt. Eingeschnitten wird der Kammverlauf durch den Mendelpass (1363 m) hoch über St. Anton, einen die Dorfansicht beherrschenden Gipfel findet er im Penegal (1737 m) etwas nördlich des Passes. Im Osten an der Gemeindegrenze zu Pfatten hin liegt der u. a. durch das Frühlingstal gegliederte Höhenzug des Mitterbergs, der das Überetsch von der Sohle des Etschtals trennt.
Im Norden stößt Kaltern – jenseits der beiden Fraktionen Oberplanitzing (500 m) und Unterplanitzing (430 m) – an die Überetscher Nachbargemeinde Eppan. Südlich des Hauptorts sinkt das Gelände sanft zum drei Kilometer entfernten Kalterer See (215 m) mit der Fraktion St. Josef am See hin ab. Weiter südlich ragt das Gemeindegebiet ein Stück in den flachen Talboden des Unterlands hinein, wo Kaltern an Tramin und Neumarkt grenzt. Im Südwesten des Gemeindegebiets – auf einem Mittelgebirgsplateau hoch über dem Kalterer See – liegt Altenburg (610 m).
Das Kalterer Gemeindegebiet war schon in allerfrühester Zeit besiedelt. Im Ortsteil Klavenz fand man Steinkammergräber aus der Steinzeit. Die Tuiflslammer war im Neolithikum ein Rastplatz für Jäger, ehe in der Bronzezeit eine relativ große Siedlung gebaut wurde. Zahlreiche Funde aus allen Epochen wurden bei den Grabungen 1929 freigelegt.[1] Im Falzig am Abhang Richtung Pfatten wurden mehrere prähistorische Wallburgen ausfindig gemacht.[2]
Der Ortsname ist erstmals im sogenannten Vigiliusbrief aus dem 11. Jahrhundert als Caldare, 1184 als Caltarn und 1519 als Kaltern und Kalthern bezeugt. 1439 ist ein eigenes Kalterer und Traminer Leiherecht als „usus et consuetudo terre Caldary et cappelle Trameni“ (Rechtsgewohnheiten des Kaltern-Traminer Gebiets) bezeugt.[3] Administrativ war Kaltern Mittelpunkt eines eigenen Landgerichts ab dem 13. Jahrhundert, das unter der Herrschaft der Grafen von Tirol dem Hochstift Trient entfremdet und zunächst den Herren von Rottenburg, sodann nach deren Entmachtung im frühen 15. Jahrhundert dauerhaft landesfürstlichen Amtsträgern übertragen wurde.[4]
Zahlreiche repräsentative Bauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind vom sogenannten Überetscher Stil, einem hybriden Spätrenaissancestil, bestimmt. Schon die Landesbeschreibung von Marx Sittich von Wolkenstein aus der Teit um 1600 berichtet, Kaltern weise, im Gegensatz zur ländlichen Umgebung, „stattheuser“ auf.[5] 1657 wurde Kaltern zur Marktgemeinde erhoben. Im Jahr 1900 hatte Kaltern 1586 (als Gemeinde 4539) Einwohner.[6]
Der Name Kaltern geht möglicherweise auf ein romanisches caldara mit der Bedeutung „Kessel, Heizkessel“, eventuell übertragen „warme Geländesenke“ zurück.[7] Seit 1971 trägt die Gemeinde den werblichen Zusatz „an der Weinstraße“ im amtlichen Namen.[8]
Der Tourismus und die Landwirtschaft, im Speziellen Obst- und Weinbau, sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren.
Für den Kraftverkehr ist das Gemeindegebiet in erster Linie durch die Südtiroler Weinstraße erschlossen, zudem vermittelt die SS 42 eine Verbindung über den Mendelpass ins Nonstal.
Die Mendelbahn verbindet den Ortsteil St. Anton mit dem Mendelpass. Zwischen 1898 und 1974 verband zudem die Überetscher Bahn Kaltern mit Bozen. Heute dient die aufgelassene Trasse in weiten Teilen der Radroute 7 „Bozen–Kaltern“.
In Kaltern gibt es drei Grundschulen: im Ortskern (Gebäude errichtet 1908 nach Plänen von Wilhelm Anton Linke und Hugo Rütter), in Oberplanitzing und in St. Josef. Weiters besteht eine Mittelschule. Die vier Einrichtungen zusammen bilden einen gemeinsamen deutschsprachigen Schulsprengel.[9]
Kaltern und seine nähere Umgebung verfügt über zahlreiche gut markierte Wanderrouten:
Die Wassertemperatur des Kalterer Sees beträgt im Sommer bis zu 28 Grad (gilt als der wärmste Badesee der Alpen), damit beginnt die Badesaison meist schon Mitte Mai. Der See eignet sich weiters zum Fahren mit Ruder- und Tretbooten, zum Segeln und Windsurfen sowie im Winter zum Eislaufen. Neben dem im Jahr 2006 neu errichteten Freischwimmbad befindet sich auch ein Beach-Volleyballfeld.
Bürgermeister seit 1952:[10]
Kaltern unterhält eine Partnerschaft mit
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