Jerez de los Caballeros
Gemeinde in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Jerez de los Caballeros ist eine Kleinstadt und eine Gemeinde (municipio) mit 9.167 Einwohnern (Stand: 2022) in der spanischen Provinz Badajoz in der Autonomen Gemeinschaft Extremadura. Der Ortskern von Jerez de los Caballeros wurde wegen seiner historisch-kulturellen Bedeutung im Jahr 1998 als Conjunto histórico-artístico klassifiziert.[2]
Gemeinde Jerez de los Caballeros | ||
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Jerez de los Caballeros – Ortsansicht | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
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Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Extremadura | |
Provinz: | Badajoz | |
Comarca: | Jerez de los Caballeros | |
Gerichtsbezirk: | Jerez de los Caballeros | |
Koordinaten: | 38° 19′ N, 6° 46′ W | |
Höhe: | 480 msnm | |
Fläche: | 739,79 km² | |
Einwohner: | 9.167 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 12 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 06380 | |
Gemeindenummer (INE): | 06070 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeisterin: | Virginia Borrallo Rubio | |
Website: | Jerez de los Caballeros | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Die Kleinstadt Jerez de los Caballeros liegt auf einem Bergsattel im Westen der Sierra del Sur ca. 75 km (Fahrtstrecke) südlich der Provinzhauptstadt Badajoz in einer Höhe von ca. 460 bis 490 m ü. d. M.[3] Bis nach Sevilla sind es ca. 158 km in südöstlicher Richtung. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die geringen Niederschläge (ca. 600 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[4]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2016 |
Einwohner | 8.295 | 10.271 | 15.966 | 9.594 | 9.531 |
Im Jahr 1960 erreichte die Bevölkerung mit annähernd 20.000 Einwohnern ihren zahlenmäßigen Höchststand. Der anschließende deutliche Bevölkerungsrückgang ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und den damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen zurückzuführen.[5] Zur Gemeinde zählen auch die erst im 20. Jahrhundert neugegründeten Dörfer La Bazana, Brovales und Valuengo.
Während das Umland über Jahrhunderte in hohem Maße landwirtschaftlich geprägt war, ließen sich in der Kleinstadt selbst Händler, Handwerker und Dienstleister aller Art nieder. Jerez de los Caballeros ist bekannt für seine Fleischprodukte, vor allem für Schinken, Würste etc. Seit den 1970er Jahren spielen der innerspanische und internationale Tourismus eine nicht unbedeutende Rolle für das wirtschaftliche Leben der Stadt.
Die Gegend war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt (Dolmen Granja von Toriñuelo und Estela de la Granja del Toriñuelo); der phönizische Name lautete möglicherweise Ceret. römische (Villa del Pomar, Grabstelen etc.) und westgotische Funde wurden gemacht. In maurischer Zeit war der Ort unter dem Namen Xeris oder Xerixa bekannt. Im Rahmen der Rückeroberung des Südens der Iberischen Halbinsel (reconquista) unter König Alfons IX. von León (Reg. 1188–1230) und mit tatkräftiger Unterstützung der Tempelritter wurde der Ort im Jahr 1230 christlich. Danach begann die Wiederbesiedlung (repoblación) durch Bauern, Handwerker und Händler aus dem Norden. Nach der Auflösung des Templerordens durch eine Bulle Papst Clemens’ V. im Jahr 1312 fiel die Stadt an das Königreich Kastilien. Nach einem portugiesischen Zwischenspiel in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts übergab König Heinrich II. im Jahr 1370 die Stadt der Obhut des Santiagoordens.
Im Rahmen der Entdeckung und Eroberung Amerikas und der Philippinen spielten Konquistadoren und Kolonisatoren aus Jerez de los Caballeros eine bedeutsame Rolle. Im Jahr 1526 verlieh Karl V. der Stadt den Titel muy noble y muy leal ciudad mit den dazugehörigen Privilegien. Eine Blütezeit erlebte Jerez de los Caballeros in der friedlichen Zeit der spanisch-portugiesischen Personalunion (1580–1640); während des Spanischen Erbfolgekriegs (1701–1714) wurden die Stadt dreimal von den Portugiesen eingenommen.
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