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deutscher Klassischer Philologe (1929-2022) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hellmut Flashar (Aussprache (IPA) 3. Dezember 1929 in Hamburg; † 17. August 2022 in Bochum[1]) war ein deutscher Klassischer Philologe, der als Professor für Klassische Philologie an den Universitäten Bochum (1965–1982) und München (1982–1997) sowie als Medizinhistoriker wirkte.
, *Flashar wuchs in Berlin auf, besuchte ab 1940 die Wald-Oberschule und studierte nach dem Abitur 1948 Klassische Philologie und Philosophie an der Humboldt-Universität und an der Freien Universität Berlin (bis 1950) und in Tübingen (bis 1954). Dort wurde er 1954 bei Wolfgang Schadewaldt mit einer Dissertation über den Dialog Ion als Zeugnis platonischer Philosophie promoviert und wirkte anschließend (bis Herbst 1956) als Wissenschaftlicher Angestellter im Platon-Archiv in Hinterzarten. 1955 legte er in Berlin das Staatsexamen ab und war 1959–61 Assistent an der Universität Tübingen, wo er sich 1961 mit einer Arbeit über die pseudoaristotelischen Problemata Physica habilitierte. Anschließend wirkte er als Dozent in Tübingen.
1965 folgte er einem Ruf an die neu gegründete Ruhr-Universität Bochum. Dort war er im akademischen Jahr 1970/71 Dekan der Philosophischen Fakultät. Von 1982 bis zu seiner Emeritierung 1997 war er Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er auch 1992–93 das Dekanat bekleidete.
1990 bis 1994 hielt er zusätzlich Veranstaltungen an der Universität Leipzig ab. 2003 war er Gastprofessor am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Wien. Seit 2012 lebte er wieder in Bochum.
Der Klassische Archäologe Martin Flashar ist sein Sohn.
Flashar war von 1970 bis 1976 Präsident der Mommsen-Gesellschaft und war Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Beiräten. Er war korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und des Deutschen Archäologischen Instituts (ab 1979). 1994 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, 1998 der Ausonius-Preis der Universität Trier.
In seiner Forschungsarbeit beschäftigte sich Flashar mit weiten Bereichen der antiken Literatur. Zu seinen Schwerpunkten zählte früh die griechische Philosophie, insbesondere die des Platon und des Aristoteles. Seit den 1960er Jahren war er Mitarbeiter der Aristoteles-Gesamtausgabe in deutscher Sprache, die unter der Aufsicht der Berliner Akademie der Wissenschaften erscheint. Seit 1967 fungierte Flashar als Herausgeber der Gesamtausgabe. Außerdem war er verantwortlicher Herausgeber des Standardwerks Die Philosophie der Antike (Basel: Schwabe), für das er selbst den Band 3 (ältere Akademie, Aristoteles, Peripatos) verfasste. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt Flashars war die griechische Tragödie, deren Bedeutung und Wirkung er von der Antike bis in die Theater- und Musikgeschichte der Neuzeit verfolgte. Neben grundlegenden Monographien veröffentlichte Flashar auch eigene Übersetzungen und gab die Übersetzungen seines Lehrers Schadewaldt heraus. Weitere Forschungsschwerpunkte Flashars waren antike Geschichtsschreibung, Medizingeschichte, Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie.
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