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deutscher Klassischer Philologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ernst Vogt (* 6. November 1930 in Duisburg; † 9. August 2017[1]) war ein deutscher klassischer Philologe. Er wirkte als Professor an den Universitäten Mannheim (1967–1975) und München (1975–1999) und war von 2002 bis 2014 Präsident der Internationalen Thesauruskommisson.
Vogt studierte von 1950 bis 1956 Klassische Philologie, Philosophie, Archäologie, Alte Geschichte, Papyrologie und Sprachwissenschaft an den Universitäten Bonn, Tübingen und Athen (als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes). 1956 wurde er in Bonn bei Hans Herter zum Dr. phil. promoviert, legte das erste Staatsexamen ab und wurde wissenschaftlicher Assistent am Philologischen Seminar der Universität Bonn. Von 1959 bis 1967 war er verantwortlicher Schriftleiter der Zeitschrift Rheinisches Museum für Philologie. 1960 folgte seine Habilitation in Bonn, 1966 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
1967 folgte Vogt einem Ruf als Ordinarius an die Universität Mannheim, wo er 1971/72 Dekan der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaft war. 1970 übernahm er die verantwortliche Schriftleitung der Zeitschrift Gnomon, die er bis 1999 innehatte. Von 1973 bis 1975 war er Vorsitzender des Forschungsrates und Mitglied des Verwaltungsrates der Universität Mannheim, 1974–76 stellvertretender Vorsitzender des Philosophischen Fakultätentages. 1975 wurde er an die LMU München berufen und Mitherausgeber des Gnomon. Seit 1974 Mitglied der Kommission für die Zweigstelle Heidelberg der Année Philologique in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, wurde Vogt 1977 als ordentliches Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften gewählt. Seit 1978 war er dort Mitglied der Kommission für die Herausgabe des Thesaurus Linguae Latinae (1986–2014 Vorsitzender), der Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum und der Ägina-Kommission (seit 1984: Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens). 1979 wurde er korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. 1980–88 war er Vertrauensdozent der Studienstiftung des deutschen Volkes, 1981–83 Dekan der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaft I. Seit 1982 war er Mitglied der Patristischen Kommission der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, seit 1983 Mitglied der Internationalen Thesauruskommission (1988–2002 Vizepräsident, 2002–2014 Präsident). 1986–90 war er Mitglied des Senats der LMU München. 1986 wurde er Mitglied der Kommission für die Herausgabe einer 2. Serie der Acta conciliorum oecumenicorum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 1988 Vorsitzender). Im Jahr 1991 war er Gastprofessor an der Universität Tor Vergata in Rom. 1994 ernannte ihn die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften zu ihrem Vertreter in der Union Académique Internationale (bis 2008); 1994 wurde er auch Mitglied der Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Münchener Abteilung) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1997 erhielt er von der Associazione Italiana di Cultura Classica das Praemium Classicum Clavarense. Ab 1997 war Vogt Mitglied des Comitato scientifico internazionale der Zeitschrift Eikasmos, 1999 wurde er emeritiert. Von 2000 an war er Mitglied des Beirats der Görres-Gesellschaft. 2002 war er Gastprofessor an der Universität Neapel.
Vogt beschäftigte sich mit der Geschichte literarischer Formen und Gattungen, mit hellenistischer und kaiserzeitlicher griechischer Literatur, mit Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte und mit der Geschichte der Klassischen Philologie.
Herausgeberschaft
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