Gödersklingen (fränkisch: Gädasch-glínga[2]) ist ein Gemeindeteil der Marktes Lehrberg im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Gödersklingen liegt in der Gemarkung Brünst.[4]
Schnelle Fakten Markt Lehrberg ...
Schließen
Unmittelbar westlich des Dorfs bei den Schleiseweihern entspringt der Zellbach, der mit dem Wernsbach (rechts) zur Rippach zusammenfließt. Im Westen grenzt das Waldgebiet Zimmerlach mit dem Forschenbuck (468 m ü. NHN) an, 0,75 km südlich liegen die Brandhölzer, 0,5 km östlich liegen die Oberen Hölzer.
Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Wüstendorf (1,5 km südöstlich), zur Staatsstraße 2255 (0,3 km westlich) zwischen Ansbach (8 km südlich) und Rügland (4 km nordöstlich) und die St 2255 kreuzend nach Kettenhöfstetten (2,2 km nordwestlich).[5]
Der Ort wurde Im Würzburger Lehenbuch, das zwischen 1303 und 1313 entstanden ist, als „Götlingsclingen“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich wahrscheinlich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, wobei das Grundwort „–clingen“ auf eine Talenge verweist. Die Bedeutung des Bestimmungswortes „Götling“ ist unklar, vermutlich leitet sich aber das Wort von einem Personennamen ab.[6] Die Herren von Heideck hatten zu dieser Zeit die Grundherrschaft und Vogtei über 31⁄2 Huben.[7] 1404 verkauften Friedrich und Johann von Heideck ihren Besitz an das Gumbertusstift. Im Dreißigjährigen Krieg war der Ort bis auf zwei Häuser verödet.[8]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Gödersklingen 17 Anwesen (6 Halbhöfe, 3 Güter, 5 Gütlein, 1 Halbgut, 2 Leerhäuser) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Stiftsamt Ansbach.[9] Es gab zu dieser Zeit 19 Untertansfamilien.[10][11] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[12]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Gödersklingen dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Brünst und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Brünst zugeordnet.[13] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1978 nach Lehrberg eingemeindet.[12]
Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Schließen
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes (Wernsbach bei Ansbach) gepfarrt.[9] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren zunächst nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt,[23] seit 1970 ist die Pfarrei Christ König (Ansbach) zuständig.
- Johann Kaspar Bundschuh: Gödersklingen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 348 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Gädersklingen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 743 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 83.
- Georg Paul Hönn: Göttersklingen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 334–335 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Karl Heinrich von Lang, Heinrich Christoph Büttner, Julius W. Schulz: Landgericht Ansbach (= Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises. Heft 1). Johann Lorenz Schmidmer, Nürnberg 1809, OCLC 258218676, S. 18 (Digitalisat).
www.lehrberg.de (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive) (4 Dez. 2012 15:28:30 UTC) auf archive.is Die Einwohnerzahl sämtlicher Ortsteile entspricht annähernd dem Einwohnerstand der Gesamtgemeinde für den 31. 12. 2008. Die Differenz von 8 Einwohnern erklärt sich durch die Nichtauflistung der selbstständigen Ortsteile Dauers-, Fritz-, See- und Walkmühle.
E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 83. Dort folgendermaßen transkribiert: „gędəschglínga“.
E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 83.
Staatsarchiv Würzburg, Würzburger Lehenbücher 1. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 187.
K. H. v. Lang: Landgericht Ansbach, S. 18.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 859.
Johann Bernhard Fischer: Gödersklingen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 18 (Digitalisat).
J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 348.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 982.
Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.