Franzdorfer Viadukt
abgegangene Eisenbahnbrücke in Slowenien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Franzdorfer Viadukt war ein Eisenbahnviadukt der österreichischen Südbahn von Wien nach Triest. Er wurde zur Überquerung des Tals von Franzdorf (heute: Borovnica, Slowenien) von 1850 bis 1856 auf der ursprünglichen Karstbahn von Laibach (heute: Ljubljana) nach Triest, einem Teilstück der Südbahn, errichtet.[1]
Ein nach seiner Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs erhaltener baulicher Restkörper ist heute Bestandteil einer Gedenkstätte.
Die Arbeiten an dem Projekt, das von dem österreichischen Ingenieur Carl von Ghega geplant worden war und zwei Millionen Gulden kostete, starteten im Jahr 1850; die Fertigstellung erfolgte im August 1856. Mit einer Länge von 561 und einer Höhe von 38 Metern ruhte der Viadukt auf 24 Pfeilern. Über ihn führte eine zweigleisige Strecke. Nach Angaben des Eisenbahnhistorikers Josef Dultinger „erforderte (der Bau dieses Viaduktes) 32.000 Kubikmeter Bruchsteinmauerwerk und ebenso viel Quadermauerwerk. Für die Herstellung der Ziegelgewölbe wurden fünf Millionen Stück handgeschlagene Ziegel verwendet. Wegen des schlechten Untergrundes mußten alle Pfeiler auf Pfahlroste aus Eichenholz gestellt werden. Nur die Widerlager des Viaduktes konnten auf Fels gestellt werden.“[2] Der Viadukt wurde zweigeschossig ausgeführt: Das Obergeschoss, das die Eisenbahngleise trug, umfasste 25 Bögen. In der unteren Etage mit 22 Bögen durchbrachen bogenförmige Durchgänge alle Pfeiler. Die Bögen hatten eine Spannweite von je 16 m.
Zu seiner Zeit wurde der Franzdorfer Viadukt in Europa höhenmäßig nur von der 80 Meter hohen, zur Sächsischen Staatsbahn gehörenden Göltzschtalbrücke (Fertigstellung 1851) übertroffen und als schönster Viadukt Europas gerühmt.
Nach 1918 wurde der Viadukt Teil des jugoslawischen Eisenbahnnetzes. Anlässlich des Einmarschs deutscher Truppen im Balkanfeldzug wurden aus strategischen Gründen am 10. April 1941 sieben Bögen in einer Länge von 226 Metern von der sich zurückziehenden jugoslawische Armee in die Luft gesprengt. Umgehend wurde die Lücke von der Besatzungsarmee durch eine stählerne Behelfsbrücke geschlossen, die jedoch nach einer Verstärkung der alliierten Luftangriffe im Jahre 1944 unpassierbar wurde. Der verbleibende Rest des Viadukts wurde bis zum Jahr 1950 schrittweise abgerissen; aufgrund einer durchgeführten Umtrassierung bestand für die Wiederinstandsetzung des Viadukts keine Notwendigkeit mehr. Heute existieren nur noch Überreste, insbesondere ein Pfeiler in der Ortschaft Borovnica, der Bestandteil einer historischen Gedenkstätte ist. Diese umfasst eine Beschreibung und ein Modell der ehemaligen Brücke. Der Viadukt wird auch im Wappen der Gemeinde Borovnica dargestellt.
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