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amerikanischer Architekt (1867-1959) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Frank Lloyd Wright (* 8. Juni 1867 in Richland Center, Wisconsin; † 9. April 1959 in Phoenix, Arizona) war ein US-amerikanischer Architekt, Innenarchitekt, Schriftsteller und Kunsthändler. Er wurde berühmt für seine Gestaltungsphilosophie, die eine Harmonie von Mensch und Natur anstrebt, die er selbst zur organischen Architektur zählte. Seine Vision für Usonia und der von Wright stark geprägte Prairie Style haben Architektur und suburbane Planungen in den USA des 20. Jahrhunderts mitgeprägt. Eine Auswahl der von Wright geplanten Bauten gehört seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Wright wuchs im ländlichen Wisconsin auf und studierte ab 1885 an der University of Wisconsin, verließ diese aber ohne Abschluss 1887 – den Ehrendoktortitel der Universität erhielt er 1955. In der Folge trat er in das Architekturbüro von Joseph Lyman Silsbee in Chicago ein, verließ die Firma aber noch im selben Jahr, um im Büro von Dankmar Adler und Louis Sullivan zu arbeiten.[1]
1890 kam sein Sohn Frank Lloyd Wright, Jr. zur Welt, der ebenfalls Architekt wurde.
1893 gründete er eine eigene Firma an seinem neuen Wohnort Oak Park, einem Vorort von Chicago. Bis 1901 hatte er etwa 50 Projekte erarbeitet. Bis etwa 1910 schuf er vornehmlich sogenannte Prairie Houses. Zu seinen Angestellten gehörten unter anderem Walter Burley Griffin und dessen spätere Ehefrau Marion Mahony Griffin.[2]
Der enge Kontakt mit der Landschaft seines Heimatstaates Wisconsin war in seiner späteren Arbeit zentral: Die möglichst nahtlose Integration des Bauwerkes in die Landschaft ist eines der Motive seines immensen Schaffens. Diese Gestaltungsphilosophie kommt wohl am besten in Wrights bekanntestem Werk, der für Edgar J. Kaufmann an einem kleinen Wasserfall erbauten Villa Fallingwater, zur Geltung. Weitere bekannte Entwürfe sind das in Verbindung mit Hilla von Rebay verwirklichte Solomon R. Guggenheim Museum in New York und das Verwaltungsgebäude für die Johnson Wax Company.
Wright ging es nach Jahrhunderten der kulturellen Abhängigkeit Amerikas vom alten Kontinent darum, eine unabhängige Architektur des neuen Kontinents zu etablieren. Seine so genannten Prairie Houses sollten Ausdruck des amerikanischen Geistes von Demokratie, Pioniergeist und Zusammenhalt sein. Das wichtigste Element war die Feuerstelle als Treffpunkt der Gemeinschaft, um den herum sich das Gebäude entwickelt. Harmonisch bettet sich das Ganze in die umliegende Landschaft ein.
Wright war einer der ersten Architekten, die den Begriff einer „organischen Bauweise“ benutzten. Es ging ihm dabei um einen organischen Zusammenhang der Architektur mit den verschiedenen Elementen der Kunst, der Natur und der menschlichen Lebensbereiche, also weniger im biologischen Sinne.
Unter dem Namen Taliesin gründete Wright mehrere „Ateliers“ mitten in der amerikanischen Prärie, die als Entwicklungsplattformen für die neue, unabhängige amerikanische Architektur dienen sollten. Die Architektin Cornelia Brierly war 1934 die erste weibliche Stipendiatin von Wright in Taliesin. Wrights Büro war ein Anziehungspunkt für Jungarchitekten aus aller Welt, die bei ihm zeitweise arbeiteten und seinen Stil später in ihren Heimatländern weiterentwickelten, so auch auf dem alten Kontinent wie zum Beispiel Werner Max Moser, auch Bruce Goff war sein Schüler und der österreichische Architekt und Adolf-Loos-Schüler Leopold Fischer, der aufgrund der Nürnberger Rassegesetze 1936 vor den Nationalsozialisten nach Los Angeles auswanderte, arbeitete von 1938 bis 1940 auf Empfehlung von Arnold Schönberg mit Frank Lloyd Wright zusammen. 1937 besuchte Wright für 3 Wochen die UdSSR[3]
In seinem 1945 erschienenen Buch When democracy builds (deutsch 1950) erstellt Frank Lloyd Wright eine Art utopischen Masterplan für die Zivilisation des 20. Jahrhunderts.
„Usonien“ (Usonia) nennt Wright sein visionäres Amerika. Es besteht aus einer von ihm erdachten neuen urbanen Form: Broadacre City (Weite Stadt). Nur hier genössen die Menschen „wahre Individualität“ (und nicht „robuste Individualität“ = Egoismus) in einer echten ganzheitlichen Demokratie. Kennzeichnend für diese Vision sind die Werte der Unabhängigkeitserklärung. Da alle potentiellen Führer (Politiker, Philosophen, Künstler, …) versagt hätten, wird Usonien von einem Architekten geleitet. Die Regierung nimmt nur noch Verwaltungsaufgaben wahr.
Freundschaft und Faszination empfand Wright für den schillernden kaukasischen Esoteriker Georges I. Gurdjieff, einen bereits zu seiner Zeit kontrovers diskutierten charismatischen Weisheitslehrer, den er über seine dritte Frau Olgivanna kennenlernte, die in den 20er Jahren Gurdjieffs Schülerin gewesen war.[4]
Wright war neben seiner Tätigkeit als Architekt und Schriftsteller auch als Kunsthändler und Sammler tätig. Schon bei seiner ersten Reise nach Japan im Jahre 1905 erwarb er einen großen Bestand an Holzschnitten des Ukiyo-e-Genres, den er zu einem Teil für die Einrichtung eigener Anwesen, zum anderen für den gewinnbringenden Weiterverkauf verwendete. Mit Geschick verstand er es nach Errichtung der von ihm projektierten Gebäude, dass die Bauherren dazu auch passende Kunstgegenstände kauften. Zeitweilig waren die Erträge aus dem Kunsthandel höher als aus der Architektentätigkeit.[5]
Im Gegensatz zu allen anderen großen amerikanischen Architekten seiner Zeit hat Frank Lloyd Wright nur wenige offizielle Ehrungen oder Auszeichnungen in Form von Architektur-Preisen oder Ehrendoktoraten erhalten. An Mitgliedschaften in den einschlägigen Organisationen ist seine Wahl zum assoziierten Mitglied (ANA) der National Academy of Design im Jahre 1952 belegt[6] sowie seine Mitgliedschaft seit 1947 in der American Academy of Arts and Letters[7] belegt. 1953 erhielt er die Gold Medal in Architecture dieser Akademie.
Im Februar 2015 wurden zehn Gebäude Wrights für die Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe nominiert.[8] Im Juli 2019 wurde eine abgeänderte Liste mit acht Gebäuden zum Weltkulturerbe erklärt.[9][10] Dies sind:
Nach diesen Prinzipien orientierte sich Wrights Architektur:
Seine Prinzipien der organischen Architektur blieben nicht statisch und änderten sich meist allmählich.[11]
chronologisch
Der Song So long, Frank Lloyd Wright des amerikanischen Popsänger-Duos Simon and Garfunkel ist keine Hommage an Wright, sondern bezieht sich auf den Wright-Fan Garfunkel, der das Duo verlassen wollte, um verstärkt als Schauspieler zu arbeiten.[22]
Der United States Postal Service gab ihm zu Ehren 1966 eine 2-Cent-Briefmarke heraus, ein Dreiviertelportrait vor dem Guggenheim Museum New York.
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