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Luftstreitkräfte Brasiliens Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die brasilianischen Luftstreitkräfte, seit Mai 1941 als Força Aérea Brasileira (FAB) bezeichnet, sind mit 67.500 Soldaten die zweitgrößte Teilstreitkraft der brasilianischen Streitkräfte und gleichzeitig die größten Luftstreitkräfte Lateinamerikas.[3] Die Teilstreitkraft wurde am 20. Januar 1941 gegründet.
Força Aérea Brasileira | |
---|---|
Aufstellung | 20. Januar 1941 |
Staat | Brasilien |
Typ | Teilstreitkraft (Luftstreitkräfte) |
Stärke | 67.500 Soldaten |
Leitung | |
Oberbefehlshaber | Präsident von Brasilien |
Militärischer Befehlshaber | Admiral Renato de Aguiar Freire[1] |
Kommandeur der Luftstreitkräfte | Marcelo Kanitz Damasceno[2] |
Insignien | |
Flugzeugkokarde | |
Hoheitszeichen (Seitenleitwerk) | |
Es gibt 22 Stützpunkte.
Die Seefernaufklärer vom Typ Lockheed P-3 Orion sind auf dem Stützpunkt Salvador da Bahia stationiert.[4]
Die Esquadrilha da Fumaça ist die Kunstflugstaffel der Força Aérea Brasileira.
Der Befehlshaber wird offiziell Kommandant der Luftfahrt (Comandante da Aeronáutica) genannt. Das ist ein Offizier mit dem Dienstgrad von Tenente-Brigadeiro do Ar. Das brasilianische Militärdienstgradsystem hat in Friedenszeiten nur drei Dienstgrade für General- und Admiraloffiziere. So landet dieser Dienstgrad praktisch zwischen Generalleutnant und 4-Sterne General. Ihm direkt unterstellt sind:
Die operativen fliegenden Verbände sind in der Lufteinsatzgeneralkommando (Comando-Geral de Operações Aéreas (COMGAR)) organisiert. Es verfügt über vier Großverbände, die Luftkräfte (Força Aérea) genannt werden und etwa Luftwaffendivisionen entsprechen. An der Spitze einer Luftkraft steht ein Offizier mit dem Dienstgrad Luftbrigadier (Brigadeiro do ar), der Brigadegeneral entspricht:
Unter dem Lufteinsatzgeneralkommando kommen noch sieben regionale Luftwaffenkommandos (Comando Aéreo Regional (COMAR)), die etwa den Militärdistrikten des Heeres oder den Marinedistrikten entsprechen. Sie sind für die Infrastruktur und für die Sicherung TSK-eigner Objekten zuständig. Jedes regionale Luftwaffenkommando hat mindestens eine Verbindungs- und Unterstützungsstaffel und ein Luftwaffeninfanteriebataillon (aus Luftwaffeninfanterie-, Luftwaffenpolizei- und Luftwaffenfeuerwehrkompanien) und wird von einem Offizier im Dienstgrad Major-brigadeiro do Ar geführt.
Die operativen Kräfte werden kategorienspezifische Fliegergruppen (grupos de aviação) gegliedert. Sie sind den vier Luftkräften unterstellt. Dazu kommen noch sieben regionale Lufttransportstaffeln (eine für jedes regionale Luftstreitkräftekommando) und spezielle Gruppen für Präsidentielle Lufttransport, Fluguntersuchungen, Kalibrieren von zivilen Lufttransportradaren usw., die von den operativen Kommandos getrennt sind. Die Gruppen verschiedener Kategorien an einem Standort werden inzwischen in der Regel zu einem Geschwader (ala) zusammengefasst (siehe nächster Abschnitt).
Die Brasilianische Luftstreitkräfte verfügen über ihre eigene Bodenkräfte, ähnlich zum britischen RAF-Regiment und zum Objektschutzregiment der deutschen Luftwaffe. Força Aérea Brasileira entstand im Jahr 1941 durch die Vereinigung der Heeres- und Marinefliegerkräfte des Landes. Zu dieser Zeit wurden das Heer und die Marine durch selbstständige Ministerien administriert. Mit der Gründung der FAB entstand noch ein drittes Ministerium dazu – das Luftfahrtministerium. Diese Militärstruktur machte die Zusammenarbeit der Teilstreitkräften fast unmöglich und damit verloren die Luftstreitkräfte ihre infanteristische Sicherungseinheiten. Dafür wurden erstmals sechs Gardeinfanteriekompanien (Companhias de Infantaria de Guarda) in Belém, Fortaleza, Recife, Galeão, Natal und Salvador. Die Kompanien wurden von Fliegeroffizieren geführt.
In den 50er Jahren wurden auch Luftfahrtpolizeikompanien (Companhias de Polícia da Aeronáutica) formiert und als Luftwaffeninfanterie kategorisiert. Da das Luftfahrtministerium beide für Militär- und Zivilfliegerei zuständig war, waren diese MP-Kompanien neben Militärdisziplin und Sicherung von Luftwaffenobjekten auch mit der Sicherung von zivilen Flughäfen beauftragt. Im 1980 war die Gardeinfanterie in Luftfahrtinfanterie (Infantaria da Aeronáutica) umbenannt und in 1983 wurden die Kräfte in Garde- und Sicherungsbataillonen (Batalhões de Guarda e Segurança) und Luftfahrtpolizeibataillonen (Batalhões de Polícia da Aeronáutica) neu organisiert. In den 1990er wurden die zwei verschiedene Bataillonentypen wieder in unifizierten Bataillonen von Dazu wurden in geografisch entfernten Gebieten Isolierte Luftfahrtinfanteriekompanien (Companhias de Infantaria da Aeronáutica Isoladas), in welchen Garde- und Militärpolizeizüge zusammengebracht wurden. In den Bataillonen wurden auch neu aufgestellte Selbstverteidigungsflugabwehrkompanien (Companhias Antiaéreas de Autodefesa) eingegliedert. Diese Kompanien sind mit Waffen von Fliegerfaust-Typ ausgerüstet – russische 9K38 Igla und seit 2014 auch schwedische RBS-70 Systeme.
In den 1990er wurde auch ein spezialisiertes taktisches Ausbildung- und Entwicklungszentrum formiert – Luftfahrtzentrum für Bodeneinsätze (Centro de Operações Terrestres da Aeronáutica (COTAR)). Im Jahr 2002 wurde die speziale Luftlanderettungsstaffel (Esquadrão Aeroterrestre de Salvamento (PARA-SAR)) administrativ in diesem Zentrum eingegliedert.
Im Jahr 2014 wurden die Selbstverteidigungsflugabwehrkompanien aus den Bataillonen herausgezogen und in drei Gruppen in der neuen 1. Flugabwehrverteidigungsbrigade (1a Brigada de Defesa Antiaérea) organisiert. Diese Brigade ist nicht mit der 1. Flugabwehrartilleriebrigade des Brasilianischen Heeres zu verwechseln. Die 1. Flugabwehrverteidigungsbrigade ist ein Luftwaffengroßverband und ist mit der Luftverteidigung von Luftwaffenobjekten beauftragt. Sie ist generell mit Fliegerfaustwaffen ausgerüstet. Die 1. Flugabwehrartilleriebrigade ist ein Heeresgroßverband und ist mit der Luftverteidigung von Heeresobjekten und Brigaden beauftragt. Sie verfügt auch über Fliegerfaustwaffen, ist jedoch generell mit 40 mm L-70 Bofors Flugabwehrkanonen ausgerüstet. Beide Brigaden sind in dem nationalen Luftverteidigungssystem Brasiliens (SISDABRA) integriert und werden bei Massenveranstaltungen wie den Olympischen Spielen und der Fußballweltmeisterschaft eingesetzt.[5]
Im Jahr 2017 besteht die brasilianische Luftfahrtinfanterie grundsätzlich aus drei Komponenten[6]:
Laut den aktuellen Modernisierungsplänen für das FAB werden die vier Luftkräfte (Forças Aéreas, Einsatzgroßverbände) und die sieben Regionalen Luftwaffenkommandos (Comandos Aéreos Regionais, Unterstützungsgroßverbände) aufgelöst und ihre Einheiten grundsätzlich umstrukturiert. Die Luftverteidigungseinheiten (die Flugabwehrverteidigungsgruppen) und die Bodenverteidigungseinheiten (die Speziale Luftfahrtinfanteriebataillone) werden von Unterstützungs- zu Einsatzkräften umklassifiziert. Damit werden die Bataillone in Bodensicherungsgruppen transformiert und in den neuen Flügeln (Alas) zusammen mit den fliegenden Staffeln (Esquadrões) untergebracht.
Das brasilianische Verteidigungsministerium hat beschlossen eine grundsätzliche Umstrukturierung der Luftstreitkräfte durchzuführen. Der Plan heißt Força Aérea 100 (Luftwaffe 100) und soll bis 2041 erfüllt sein. Die brasilianischen Luftstreitkräfte entstanden als unabhängige Teilstreitkraft im Jahr 1941 und so kam es zu diesem Namen. Die heutigen Luftkräfte, Regionale Luftwaffenkommandos, Luftstützpunkte usw. werden aufgelöst und die fliegenden und bodengebundenen Einsatzverbände werden neu in Geschwadern (oder Flügeln, Alas)umstrukturiert.
Die zukünftige Gliederung gestaltet sich wie folgt:[7]
LUFTWAFFENKOMMANDO oder Luftwaffenführungsstab (Comando da Aeronáutica (COMAER))
Die fliegenden und Bodenverbände werden in den folgenden Geschwadern organisiert:
Lufteinsatzkommando (Comando de Operações Aeroespaciais (COMAE))
Vorbereitungskommando (Comando de Preparo (COMPREP))
Vorgeschobene Luftstützpunkte (Bases de Desdobramento):
Die brasilianischen Luftstreitkräfte sind der Gastgeber der größten südamerikanischen Luftstreitkräfte-Übung Cruzex. Seit 1999 findet diese Übung unregelmäßig und mit unterschiedlichen Teilnehmern statt.
Neben dieser Übung nimmt Brasilien auch an vergleichbaren Übungen anderer südamerikanischer Staaten teil.
Diese Liste, Stand Ende 2022, enthält die Luftfahrzeuge der brasilianischen Luftstreitkräfte. Die Ausrüstung umfasst Maschinen, die sich noch im Einsatz befinden, bestellt oder geplant sind.[8]
Flugzeug | Foto | Herkunft | Verwendung | Version | Aktiv | Bestellt | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Kampfflugzeuge | |||||||
AMX Ghibli | Italien Brasilien |
Jagdbomber | AMX-A AMX-T1 |
46 | |||
EMB 314 Super Tucano | Brasilien | Mehrzweckkampfflugzeug | 30 | ||||
F-5E Tiger II | Vereinigte Staaten | Jagdflugzeug | F-5EM | 42 | |||
Saab JAS 39 Gripen | Schweden | Mehrzweckkampfflugzeug | F-39E | 2 | 26 | Weitere 72 sind geplant. Ein Testflugzeug wurde im September 2020 geliefert.[9] Die ersten beiden Serienflugzeuge wurden im April 2022 ausgeliefert.[10] | |
Flugzeuge für Spezialmissionen | |||||||
C-295 Persuader | Spanien | Search and Rescue | 5 | ||||
EMB 110 Bandeirante | Brasilien | Aufklärungsflugzeug Seefernaufklärer |
3 12 |
||||
ERJ 145 | Brasilien | AWACS | Embraer R-99 | 5 | |||
ERJ 145 | Brasilien | Aufklärungsflugzeug | 3 | ||||
Learjet 35 | Vereinigte Staaten | Aufklärungsflugzeug | 6 | ||||
P-3 Orion | Vereinigte Staaten | Seefernaufklärer | P-3AM | 3 | |||
Tankflugzeuge | |||||||
KC-130 | Vereinigte Staaten | Tankflugzeug | KC-130M | 2 | |||
Airbus A330 MRTT | Europäische Union | Tankflugzeug | 1 | 1 | Ehemalige Zivilflugzeuge, werden als Tankflugzeug umgerüstet.[11] | ||
Transportflugzeuge | |||||||
C-130 Hercules | Vereinigte Staaten | Transportflugzeug | C-130M | 8 | |||
C-390 Millennium | Brasilien | Transportflugzeug | 5 | 14 | |||
C-295 Persuader | Spanien | Transportflugzeug | 9 | ||||
Cessna 208 Caravan | Vereinigte Staaten | Transportflugzeug | 30 | ||||
EMB 110 Bandeirante | Brasilien | Transportflugzeug | 45 | ||||
EMB 120 Brasilia | Brasilien | Transportflugzeug | 19 | ||||
ERJ 145 | Brasilien | Transportflugzeug | 6 | ||||
Phenom 100 | Brasilien | Transportflugzeug | 2 | 2 | |||
Geschäftsreiseflugzeuge | |||||||
A320 | Europäische Union | VIP | A319 | 1 | Wird als brasilianische Air Force One genutzt.[12] | ||
Embraer 190 | Brasilien | VIP | 3 | [3] | |||
Raytheon Hawker 800 | Vereinigte Staaten | VIP | 800XP | 4 | [3] | ||
Schulflugzeuge | |||||||
AMX Ghibli | Italien/ Brasilien | Schulflugzeug | AMX-T | 8 | |||
EMB 312 Tucano | Brasilien | Schulflugzeug | 102 | ||||
EMB 314 Super Tucano | Brasilien | Schulflugzeug | 62 | ||||
F-5E Tiger II | Vereinigte Staaten | Schulflugzeug | F-5FM | 4 | |||
Saab JAS 39 Gripen | Schweden | Schulflugzeug | F-39F | 8 | |||
Hubschrauber | |||||||
H225M Caracal | Frankreich | Mehrzweckhubschrauber | 12 | 4 | |||
UH-60 Black Hawk | Vereinigte Staaten | Mehrzweckhubschrauber | S-70 UH-60L UH-60M |
16 | Weitere 3 Maschinen sind geplant. | ||
Schulungshubschrauber | |||||||
H125 Écureuil | Frankreich | Schulungshubschrauber | H125M | 20 | 12 | ||
Unbemannte Luftfahrzeuge | |||||||
Elbit Hermes 450 | Israel | Aufklärungsdrohne | 4 | [13] | |||
Elbit Hermes 900 | Israel | Aufklärungsdrohne | 1 | [14] | |||
IAI Heron | Israel | Aufklärungsdrohne | 2 | [15][3] |
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