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Fachschule, Fachakademie oder Spezialschule bezeichnete vor allem vom späten 18. Jahrhundert bis zum frühen 20. Jahrhundert eine Schulart, an der – im Gegensatz zu allgemeinbildenden Schulen – berufsbezogenes Fachwissen in einem eng umrissenen Gebiet unterrichtet wurde, also eine Schule der Beruflichen Bildung. Einige Fachschulen gibt es bis heute. Sie unterrichten auch allgemeinbildende Fächer.
Fachschulen entstanden im ausgehenden 18. Jahrhundert, als die bisherige Ausbildung im System mit Meistern und Gesellen nicht mehr ausreichte, die benötigten theoretischen Kenntnisse zu vermitteln. Sie wurden anfangs Spezialschulen genannt. Die ersten wurden in Frankreich unter Napoleon gegründet. Etwa zur selben Zeit wurden in Österreich unter Maria Theresia ebenfalls zahlreiche Spezialschulen gegründet. Ganz allgemein gab es Ende des 18. Jahrhunderts eine Änderung vieler Begriffe von Spezial- hin zu Fach-. So wurde etwa der Spezialarzt zum Facharzt und der Speziallehrer zum Fachlehrer. In diesem Zuge änderte sich auch die Bezeichnung von Spezial- zu Fachschule.
Zu ihnen zählen die Baugewerbeschulen, die Baugewerkschulen, die Gewerbeschulen, die Bergschulen und Bergakademien, die Handelsschulen, die Kosmetikfachschulen, Kunstgewerbeschule, Textilfachschule, Militärakademien und -schulen, Marineschulen und -akademien, und Landwirtschaftsschulen sowie im weitesten Sinne die Fachhochschulen und Technische Hochschulen, wobei die letzteren beiden und die Bergakademien (nicht jedoch die Bergschule) selten als Fachschule bezeichnet wurden. Darunter verstand man meist eine mittlere bis niedere Ausbildungsstufe, was auch dazu beitrug, dass die Bezeichnung im Laufe der Zeit weitgehend verschwunden ist. Die Technischen Hochschulen, Fachhochschulen und Bergakademien dagegen befanden sich meist auf einem Niveau, das dem einer Universität entsprach. Bis ins frühe 20. Jahrhundert wurden die Fachschulen den sogenannten Erziehungschulen gegenübergestellt.[1] Gemeint waren damit die allgemeinbildenden Schulen, also die Volksschule, das Gymnasium und die Universität. Im Lexikon der Pädagogik von 1913 heißt es: „Die Fachschulen sind das Gegenstück zur allgemeinbildenden Schule.“
Allgemein unterschied man lange in niedere, mittlere und höhere Fachschulen. Der Begriff verengte sich jedoch im Laufe der Zeit immer mehr Richtung niederer Schule, sodass höhere Fachschulen, die offiziell die Bezeichnung Fachschule trugen, häufig umbenannt wurden, da sie die Bezeichnung als zu gering empfanden. Aus den Technischen Hochschulen wurden im 20. Jahrhundert beispielsweise häufig Technische Universitäten oder Universitäten. 1937 wurde in Deutschland per Erlass der Begriff nochmals eingeengt: Die Fachschulen, die eine Meisterlehre ganz oder teilweise ersetzten, wurden in Berufsfachschule umbenannt. Mittlere Fachschulen benannten sich häufig in Ingenieurschule um, so auch die Textil-, Bau- und Keramikschulen. 1968 wurden sie nach Protesten der Lehrer und Studenten, die die Bezeichnung als zu gering empfanden, in Fachhochschule umbenannt. In der zeitgenössischen Literatur wurde häufig die Meinung vertreten, dass besonders die österreichische Staatsfachschule dazu beigetragen hat, unter Fachschule eine eher niedere Schule zu verstehen.
Heute versteht man unter Fachschule oder -akademie:
Fachschule im Speziellen:
Fachakademie im Speziellen:
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