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Stadt in Deutschland, Baden-Württemberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Neuenstein ist eine Stadt im Hohenlohekreis im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs. Sie gehört zur Region Heilbronn-Franken (bis 20. Mai 2003 Region Franken).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 12′ N, 9° 35′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Hohenlohekreis | |
Gemeindeverwaltungsverband: | „Hohenloher Ebene“ | |
Höhe: | 284 m ü. NHN | |
Fläche: | 47,84 km2 | |
Einwohner: | 6722 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 141 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 74632 | |
Vorwahl: | 07942 | |
Kfz-Kennzeichen: | KÜN, ÖHR | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 26 058 | |
Stadtgliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schlossstraße 20 74632 Neuenstein | |
Website: | www.neuenstein.de | |
Bürgermeister: | Karl Michael Nicklas | |
Lage der Stadt Neuenstein im Hohenlohekreis | ||
Neuenstein hat Anteil an den Naturräumen Schwäbisch-Fränkische Waldberge, Kocher-Jagst-Ebenen und Hohenloher-Haller Ebene.[2]
Nachbargemeinden sind Kupferzell, Waldenburg, Öhringen, Zweiflingen, Forchtenberg, Niedernhall und Künzelsau.
Die Stadt gliedert sich in sieben Stadtteile: Neuenstein, Kirchensall mit Neureut, Kleinhirschbach, Obersöllbach, Eschelbach, Kesselfeld und Grünbühl.[3]
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[4]
Die Herren von Neuenstein, die ihre Burg Neufels und die umliegende Gemeinde gegründet haben, wurden erstmals 1230 als Vertragszeugen urkundlich benannt. 1351 verlieh Kraft III. von Hohenlohe-Weikersheim mit der Genehmigung von König Karl IV. Neuenstein die Stadtrechte. Er machte die junge Stadt wehrhaft, indem er Stadtmauer und -gräben errichten ließ und förderte die lokale Wirtschaft durch Einrichtung eines Wochenmarktes. Neuenstein gehörte bis 1553 der hohenlohischen Linie von Hohenlohe-Weikersheim. Bei der hohenlohischen Landesspaltung 1553 wurde Neuenstein Sitz der Linie Hohenlohe-Neuenstein unter Graf Ludwig Casimir. Mit dem Tod von Graf Wolfgang Julius 1698 fiel Hohenlohe-Neuenstein an Hohenlohe-Öhringen, die Residenz der Grafen war fortan Öhringen. Somit war Neuenstein insgesamt von 1553 bis 1698 Residenzstadt.[5] Außerdem war das Hohenloher Gebiet zwischen 1500 und 1806 ein Teil des Fränkischen Reichskreises. Von 1698 bis 1806 blieb die Stadt unter der Landesherrschaft der Linie Hohenlohe-Öhringen, die 1764 in den Fürstenstand erhoben wurde.
Infolge der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches kam Neuenstein 1806 vom Fürstentum Hohenlohe-Öhringen zum Königreich Württemberg und wurde Sitz eines eigenen Oberamts. Bei der Umsetzung der endgültigen Verwaltungsgliederung wurde Neuenstein 1809 dem Oberamt Öhringen unterstellt. Im Zuge der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Neuenstein 1938 zum Landkreis Öhringen. Da die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war, gehörte sie somit seit 1945 zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der Neuenstein zum Hohenlohekreis kam.
Graf Ludwig Casimir führte um 1553 die Reformation in Neuenstein ein. Neben der Stadtkirche in Neuenstein gehören zur evangelischen Kirchengemeinde in der Landeskirche von Württemberg die Johanneskirche in Eschelbach und die Maria-Magdalena-Kirche in Kesselfeld.
Bis 1950 gehörte die Kirchengemeinde zur Pfarrei Pfedelbach. Auch aufgrund der stark wachsenden Zahl der Katholiken (1927: 51 Katholiken, 1953: 962 Katholiken) in der Nachkriegszeit wurde Neuenstein gemeinsam mit der ebenfalls zu Pfedelbach gehörenden Gemeinde Öhringen von Pfedelbach abgetrennt, in Neuenstein wurde ein sog. Expositurvikariat errichtet. Damit gehörte Neuenstein zur Stadtpfarrei St. Joseph Öhringen.
Die 1950 geweihte Barackennotkirche auf dem Franzosenfriedhof an der Kirchensaller Straße war viel zu klein, so dass eine neue Kirche gebaut werden musste. Diese wurde am 2./3. November 1957 durch den Rottenburger Weihbischof Wilhelm Sedlmeier geweiht. Zur eigenständigen katholischen Pfarrei und Kirchengemeinde Christus König erhoben wurde Neuenstein durch den Bischof von Rottenburg Georg Moser auf den 1. Januar 1981. Am 19. Oktober 2000 unterzeichneten die Kirchengemeinden Neuenstein und Öhringen einen Kooperationsvertrag für eine Seelsorgeeinheit, in der beide Kirchengemeinden weiterhin selbstständig sind. Die Kirchengemeinde Neuenstein gehört zum Dekanat Hohenlohe im Bistum Rottenburg-Stuttgart.
In Neuenstein gibt es auch eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche Süddeutschlands.
In Neuenstein wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Neuenstein hat nach der letzten Wahl 20 Mitglieder, er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis[9]. Die Wahlbeteiligung betrug 64,08 %.
Liste / Partei | Stimmen | Sitze | 2019 | |
FWV | 59,38 % | 12 | 12 Sitze | |
Aktive Bürger | 38,32 % | 8 | 7 Sitze | |
SPD | 2,29 % | kein Sitz | kein Sitz |
Bürgermeisterin von 1999 bis 2015 war Sabine Eckert-Viereckel.
Bei der Neuwahl des Bürgermeisters am 22. Februar 2015 erreichte Karl Michael Nicklas im ersten Wahlgang eine Mehrheit von 85 % der abgegebenen gültigen Stimmen.[10] Er wurde am 15. Januar 2023 mit 86,9 % der Stimmen wiedergewählt.[11]
Die Blasonierung des Neuensteiner Wappens lautet: In Silber ein roter Spitzhammer. Die Stadtflagge ist Rot-Weiß.
Der Spitzhammer, auch als Steinhammer bezeichnet, war schon Bestandteil des Familienwappens des Neuensteiner Ortsadels. In den hohenloheschen Hausfarben Weiß und Rot fand er Eingang in das Wappen, das Kaiser Maximilian I. am 15. April 1509 der Stadt Neuenstein verlieh und das auch die nach der Kommunalreform entstandene neue Stadt Neuenstein weiterhin führt. Wappen und Flagge wurden der Stadt am 11. November 1975 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehen.[12]
Es bestehen Städtefreundschaften zu Thurles, Irland und Nissoria, Italien.
Neuenstein ist durch die Bundesautobahn 6 (Saarbrücken–Waidhaus) an das überregionale Straßennetz angebunden. Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Heilbronn–Crailsheim, die von 1860 bis 1867 erbaut wurde.
In Neuenstein befindet sich ein Werk des Automobilzulieferers Magna PT (ehemals Getrag) mit über 1000 Mitarbeitern.
Neuenstein verfügt über eine Grund- und Werkrealschule. Die Schule Neuenstein ist eine der 34 Starterschulen, die ab dem Schuljahr 2012/2013 die ersten baden-württembergischen Gemeinschaftsschulen waren.[13]
Neuenstein liegt an der Burgenstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Im Schloss Neuenstein befindet sich u. a. das Hohenlohe-Zentralarchiv, das Eigentum der verschiedenen Linien der ehemaligen Fürsten von Hohenlohe ist, aber vom Land Baden-Württemberg verwaltet wird und öffentlich zugänglich ist. Das Schloss wurde in den Jahren 1906 bis 1925 nach Entwürfen des Architekten Bodo Ebhardt restauriert und um ein Geschoss aufgestockt.
Die evangelische Stadtkirche wurde 1609 bis 1611 anstelle einer spätgotischen Kapelle erbaut, deren Chor und Turmuntergeschosse in den Neubau miteinbezogen wurden.
Der 1620 erbaute Bürgerturm, ein Turm der ehemaligen Stadtbefestigung, dient als Aussichtsturm und Wanderheim.
In der Altstadt gibt es eine Reihe prächtiger Fachwerkhäuser, insbesondere das so genannte Alte Spital, ein 1474 im Renaissance-Stil erbautes herrschaftliches Wohnhaus (Spitalgasse Nr. 13), dessen Ostflügel eine Fachwerk-Loggia aufweist.
Die evangelische Marienkirche in Kirchensall ist im Dezember 2013 Denkmal des Monats der Denkmalstiftung Baden-Württemberg.
Die Eiche am Emmertshof ist eine der stärksten und ältesten Stieleichen in Süddeutschland.
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