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Fürstentum Ettenheim war die Bezeichnung für die rechtsrheinischen Gebiete des Hochstifts Straßburg die 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss an das Kurfürstentum Baden kamen.
Territorium im Heiligen Römischen Reich | |
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Zieglhar/Hochstift Straßburg | |
Wappen | |
Karte | |
Alternativnamen | Fürstentum Ettenheim |
Entstanden aus | Hochstift Straßburg |
Herrschaftsform | Absolute Monarchie |
Herrscher/ Regierung | Kurfürst |
Heutige Region/en | DE-BW |
Reichstag | 1 Virilstimme auf der weltlichen Bank im Reichsfürstenrat |
Hauptstädte/ Residenzen | Ettenheim |
Dynastien | Haus Baden |
Konfession/ Religionen | katholisch |
Sprache/n | deutsch |
Fläche | ca. 550 km²[1] |
Einwohner | 26 628[2] |
Aufgegangen in | Großherzogtum Baden (1806) |
Die Herrschaft Oberkirch erstreckte sich vom Kniebis bis in die Rheinebene und umfasste das Rench- und Achertal mit den zugehörigen Nebentälern. Sie war demnach die grösste Herrschaft in der Ortenau.[3] Die Herrschaft gehörte zum zähringischen Stammgut und kam nach deren Absterben als Reichslehen an das Haus Fürstenberg, das sie dann schliesslich an das Hochstift Straßburg verkaufte.
Im Rechtsrheinischen kam 1634 die Vogtei über das Kloster Ettenheimmünster an das Hochstift. Das Kloster erkannte die Herrschaft allerdings erst 1740 an. Im Jahr 1757 kam das Kloster Allerheiligen im Schwarzwald hinzu.
Joseph von Lassolaye nein => Franz von Lassolaye Landvogt Wechmar;
Bischöflich-straßburgisches Oberamt Ettenheim 1528-1803 die im Rechtsrheinischen gelegenen Ämter Ettenheim und Oberkirch, sowie die Herrschaft in der Oppenau.
Die Säkularisation des Fürstbistums vollzog sich in Etappen. Nachdem bereits 1790 Einkünfte und das Diözesangebiet im Elsass verloren gingen, besetzte Frankreich 1792 alle linksrheinischen Reichsgebiete und damit den Hauptteil des Hochstifts. 1797 besetzte Frankreich dann auch die bisher der Eidgenossenschaft zugerechneten Gebiete des Hochstifts, und 1798 verlor man die zugehörigen Einnahmen, d. h. ab 1798 bestand das Hochstift de facto nur noch aus der Landvogtei Schliengen und bezog nur noch von hier seine Einnahmen.[4] Mit dem Frieden von Lunéville vom 9. Februar 1801 zwischen Österreich und der französischen Republik und der dabei vorgesehenen Entschädigung weltlicher Reichsstände für linksrheinische Gebietsverluste waren die politischen Würfel bereits gefallen. Fürstbischof Franz Xaver von Neveu versuchte noch bis in den Herbst 1801, eine Union der geistlichen Reichsfürsten zu schmieden, um einen Teil des Territoriums und die Reichsstandschaft zu sichern. Der Plan scheiterte jedoch, und von da ab konzentrierte sich das Hochstift auf die Aushandlung der Pensionen und Entschädigungen für den Fürstbischof und die Mitglieder des Domkapitels.
Nachdem andere Reichsstände (Preußen und Österreich) mit der Besetzung der zur Säkularisation vorgesehenen geistlichen Gebiete begonnen hatten und zudem Napoleon diesbezüglich Druck auf Baden ausübte,
Im Jahr 1803 wurde das verbliebene Gebiet als Fürstentum Ettenheim Baden zugeschlagen. Der badische Landvogt von Mahlberg, Adam Xaver von Roggenbach, überbrachte am 20. September 1802 dem Fürstbischof Rohan in Ettenheim ein Schreiben des badischen Markgrafen Karl Friedrich in dem die provisorische Occupation des rechtsrheinischen Gebiets des Hochstifts Straßburg angekündigt wurde.
Der badische Obervogt des Amtes Bühl, August von Harrant,[5] wurde mit der Besetzung der Herrschaft Oberkirch und des Klosters Allerheiligen beauftragt.
nahm am
besetzte der badische Landvogt von Rötteln, Johann Christian August von Kalm, am 23. September 1802 die Landvogtei Schliengen mit einer kleinen Militärabteilung. Am 30. November 1802 erfolgte die Übergabe in einem feierlichen Akt, und am 12. Dezember entband der letzte Basler Fürstbischof von Neveu den letzten fürstbischöflichen Landvogt, Ignaz Sigismund von Rotberg, von seinem Treueid.[6]
Der Reichsdeputationshauptschluss vom 24. März 1803 und dessen Ratifikation durch den Kaiser am 27. April 1803 bildeten nur noch den formalen reichsrechtlichen Abschluss der Abschaffung nahezu aller geistlichen Fürstentümer im Reich.
Der Übergang an die Markgrafschaft Baden ist demnach am besten mit dem xx. xx 1802 zu datieren. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde die Markgrafschaft zum Kurfürstentum Baden, das dann mit der Unterzeichnung der Rheinbundakte 1806 aus dem Reichsverband ausschied und zum Großherzogtum Baden wurde.
Datum | Ereignis | Anmerkungen | Link auf Dokument |
---|---|---|---|
4. Juni 1790 | Verhandlungen der Markgrafschaft Baden (Edelsheim) und Frankreich (Jean Baptiste de Ternant) | die rechtsrheinisch hochstift-straßburgischen Ämter werden von Frankreich erstmals als mögliche Entschädigungsobjekte genannt | Aufzeichnung Edelsheims über die Verhandlung mit Ternant[7] |
6. März 1791 | Manifest des Kardinals Louis René Édouard de Rohan-Guéméné an Kaiser und Reichsfürsten gegen die Pläne seine Gebiete als Entschädigungsobjekte zu verwenden. | Rohan war zu diesem Zeitpunkt bereits aus Frankreich emigriert und schrieb das Manifest in Ettenheim. | Manifest des Kardinals Rohan[8] |
22. August 1796 | Badisch-französischer Separatfriede | das rechtsrheinische hochstift-straßburgische Amt Ettenheim (baillage d'Ettenheim) wird als mögliches Entschädigungsobjekt genannt | Art. I. Ziff. 4 der Geheimartikel[9] |
17. Oktober 1797 | Friede von Campo Formio | Österreich und Frankreich vereinbaren das Prinzip der Entschädigung von Reichsständen für den Verlust linksrheinischer Gebiete an Frankreich | Art. XII. Geheimartikel[10] |
26. Oktober 1797 | Ratifikation des Separatfriedens durch den Markgrafen | über ein Jahr nach der Aushandlung des Vertrags und nach dem Separatfrieden zwischen Österreich und Frankreich | Ratifikation[11] |
9. Dezember 1997 bis 25. April 1799 | Rastatter Kongress | Reichsfriede auf Basis des österreichischen Separatfriedens von Campo Formio scheitert | Roberjot:[12] plan général des indemnités[13] |
9. Februar 1801 | Friede von Lunéville | Österreich und Frankreich bestätigen das Prinzip der Entschädigung von Reichsständen für den Verlust linksrheinischer Gebiete an Frankreich; durch kaiserliches Dekret vom 9. März 1801 ratifiziert | Art. VII.[14] |
6. August 1802 | Entschädigungsvereinbarung für das Deutsche Reich zwischen den „vermittelnden Mächten“ Frankreich und Russland | Frankreich und Russland vereinbaren, wie die Entschädigung für den Verlust linksrheinischer Gebiete erfolgen soll und lassen der Reichsdeputation kaum noch Entscheidungsspielraum | Deklarationen der beiden Mächte[15] |
29. August 1802 | Aufforderung Napoleons zur Besetzung | Napoleon Bonaparte fordert Karl Friedrich von Baden zur Besetzung der im Plan zugewiesenen Entschädigungslande auf | Brief[16] |
8. September 1802 | Conclusium der Reichsdeputation | grundsätzliche Annahme des französisch-russischen Entschädigungsplans | Protokoll der Reichsdeputation[17] |
14. September 1802 | Information an geistliche Fürsten | Der Markgraf informiert die geistlichen Fürsten über die Absicht einer provisorischen militärischen Besitznahme | S. 233[18] |
16. September 1802 | markgräfliche Instruktion | zur Besetzung an den Röttler Landvogt von Kalm | |
21. September 1802 | Vorbereitungstreffen | zwischen dem markgräflichen Landvogt von Kalm und dem hochstift-baselischen Landvogt von Rotberg | |
27. September 1802 | provisorische militärische Besitznahme | ||
provisorische militärische Besitznahme | Publikation der Besitznahme-Urkunde in | ||
2. Oktober 1802 | Schreiben des Fürstbischofs an den Markgrafen | Franz Xaver von Neveu bittet Karl Friedrich von Baden für sich, das Domkapitel und seine Beamten um Versorgung durch die Markgrafschaft | |
25. November 1802 | Instruktion zur provisorischen Zivilbesitznahme | des Markgrafen an den Landvogt von Kalm | |
27. November 1802 | provisorische Zivilbesitznahme[19] | Baden übernahm zu diesem Datum die Verwaltung des Gebiets | |
25. Februar 1803 | Reichsdeputationshauptschluss | Die Reichsdeputation beschließt das dem Reichstag vorzulegende Dokument | § 5[20] |
24. März 1803 | Bestätigung durch den Reichstag | des Reichsdeputationshauptschlusses | Reichsgutachten[21] |
27. April 1803 | kaiserliche Ratifikation des Reichsdeputationshauptschlusses | der Reichsdeputationshauptschluss wurde rechtswirksam nachdem er bereits seit 5 Monaten faktisch umgesetzt war | Ratifikationsurkunde[22] |
26. September 1803 | Huldigung der Deputierten der Herrschaften in Lahr[23] |
Auf Befehl Napoleons vom 10. März 1804 überschritten in der Nacht vom 14. auf den 15. März zwei französische Militärkontingente den Rhein. Bei Kehl die Generale Armand de Caulaincourt und Jean-François Leval mit etwa 700 Mann Kavallerie, Infanterie, Artillerie und Gendarmerie die Offenburg besetzten.
Bei Rheinau die Generale Michel Ordener und François-Nicolas Fririon mit etwa x00 Mann Kavallerie, Infanterie, Artillerie und Gendarmerie die Ettenheim besetzten.
Ziel beider Abteilungen war die Verhaftung französischer Emigranten, die durch Spione hochverräterischer Aktivitäten gegen die französische Republik beschuldigt wurden — es handelte sich nicht um eine verdeckte Aktion einiger Geheimagenten, sondern um eine in Friedenszeiten durchgeführte militärische Operation der französischen Republik im noch existierenden Deutschen Reich.
Etwas mehr als ein Jahr nach dem Tod des Kardinals trat das kleine Ettenheim für eine kurze Zeit ins Rampenlicht der großen politischen Öffentlichkeit. In Ettenheim lebte auch die letzte Hoffnung der Anhänger der Monarchie in Frankreich, der Herzog von Enghien, ein Bourbonen-Nachfahre. Er wurde hier auf Befehl Napoleons in der Nacht zum 15. März 1804 entführt, was einen eklatanten Bruch der Souveränität des damaligen Staates ??? Baden darstellte, und kurz darauf in Paris nach einem Schauprozess erschossen. Dieser Völkerrechtsbruch löste eine europaweite Empörung aus.
ein französischer Herzog aus dem Adelsgeschlecht der Condé, den Napoleon Bonaparte verschleppen und nach einem Scheinprozess als „Emigrant, der vom Ausland bezahlt wird, um eine Invasion Frankreichs zu erleichtern“, erschießen ließ. Die Entführung und anschließende Hinrichtung sorgte im übrigen Europa für große Empörung und war zugleich ein abschreckendes Signal an die royalistischen Gegner Napoleons.
Die Festgenommenen waren: der Herzog von Enghien, der Marquis de Thuméry, der Baron von Grünstein, Leutnant Schmidt, Abbé Weinborn, vormaliger Generalvikar des Bistums Straßburg, Abbé Michel, Sekretär Abbé Weinborns, Jacques, Sekretär des Herzogs von Enghien, Simon Féron, sein Kammerdiener, und zwei weitere Bedienstete namens Pierre Poulain und Joseph Canone.]
15. März 1804, 5 Uhr morgens: Alarm im Hause Enghien in Ettenheim
Charles-François Dumouriez ebenfalls in Ettenheim vermutet
Das Wappen des Bistums Straßburg zeigt in einem roten Feld einen silbernen schrägrechts Balken (bei Siebmacher auch schräglinks). Andere Darstellungen zeigen die umgekehrten Farben (roter schrägrechts Balken) in silbernem Feld.
Für das kurbadische Wappen wurde 1803 ein Feld für das neu erworbene Fürstentum Ettenheim hinzugefügt. Hier wird das Wappen in der Form in einem roten Feld einen silbernen schrägrechts Balken gezeigt.
Gemeinde | Jahr des Erwerbs | Anmerkungen | Wappen |
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Herrschaft Ettenheim | |||
Ettenheim | 1401 bis 1528 an die Stadt Straßburg verpfändet | ||
Ringsheim | ca. 1100 | ||
Grafenhausen | 1401 bis 1528 an die Stadt Straßburg verpfändet | ||
Kappel am Rhein | 1401 bis 1528 an die Stadt Straßburg verpfändet | ||
Rheinau | rechtsrheinischer Besitz der elsässischen Gemeinde Rhinau | ||
Herrschaft Oberkirch | |||
Stadt und Gericht Oberkirch | mit Oberkirch, Lautenbach, Butschbach, Hesselbach, Ödsbach | ||
Gericht Oppenau | Kauf 1319 | mit Oppenau, Ibach,[24] Löcherberg,[25] Lierbach,[26] Maisach,[27] Ramsbach,[28] Bad Peterstal-Griesbach | |
Gericht Kappelrodeck | 1316 | mit Kappelrodeck, Seebach, Waldulm, Ringelbach,[29] seit 1795 Furschenbach,[30] Ottenhöfen im Schwarzwald | |
Gericht Sasbach | 1316 | mit Sasbach, Sasbachried,[31] Obersasbach,[32] Sasbachwalden | |
Gericht Renchen | Rückkauf des Lehens 1239 | mit Renchen, Wagshurst,[33] Honau[34] | |
Gericht Ulm | mit Ulm, Stadelhofen,[35] Tiergarten,[36] Mösbach,[37] Erlach,[38] Haslach,[39] Ringelbach[40][41] | ||
Burg Bosenstein | Kauf 1795 | ||
Kloster Ettenheimmünster | |||
Ettenheimmünster | Landeshoheit erst 1740 anerkannt | mit Münstertal[42]; Münchweier[43]; Schweighausen [44]; Dörlinbach[45], Mittelbach[46] und St. Landolin[47], | |
Kloster Allerheiligen | 1757 | ||
Autor: Carl Heinz Ciz; Dieter Breuer; Heimat- und Grimmelshausenmuseum. <Oberkirch, Offenburg>. Verlag: Oberkirch : Stadt Oberkirch, 2003.
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