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deutscher Historiker, Publizist und Rabbiner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Andreas Nachama (* 27. November 1951 in West-Berlin) ist ein deutscher Historiker, Publizist und Rabbiner. Er war langjähriger geschäftsführender Direktor der Stiftung Topographie des Terrors.
Andreas Nachama ist der Sohn einer jüdischen Holocaust-Überlebenden und der Adoptivsohn des Berliner Oberkantors Estrongo Nachama.[1] Von 1972 bis 1981 studierte er an der FU Berlin Geschichte und Judaistik. Zeitweilig besuchte er als Gaststudent das Leo Baeck College in London und hörte auch Vorlesungen in Israel. Das Studium schloss er mit dem Magister Artium 1976 ab. Promoviert wurde er 1981.
Nachama ist geschieden und hat zwei Kinder.[2] Sein Sohn Alexander ist Judaist, Kantor und Rabbiner und amtierte von September 2018 bis August 2023 als Landesrabbiner der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen[3][4][5] und seit September 2023 als Militärrabbiner bei der Bundeswehr in Potsdam.[6]
Nachama arbeitete von 1977 bis 1979 als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Ruhr-Universität Bochum. Anschließend war er von 1980 bis 1993 als leitender Mitarbeiter bei den Berliner Festspielen angestellt und als solcher unter anderem für die Koordination und Öffentlichkeitsarbeit der Berliner 750-Jahr-Feier 1987 verantwortlich. Seit 1987 leitete er die Dauerausstellung Topographie des Terrors in Berlin. Von 1994 bis 2019 war er Direktor der Stiftung Topographie des Terrors (bis 2013 Geschäftsführender Direktor; 1997–2001 beurlaubt).[2] Neben dieser Tätigkeit war er in weiteren Funktionen aktiv, unter anderem von 1992 bis 1999 als künstlerischer Leiter der Jüdischen Kulturtage in Berlin. Im Jahr 2005 wurde er zum Professor am Lander Institute for Communication about the Holocaust and Tolerance am Touro College Berlin ernannt und war dort bis 2015 tätig.[2]
Nachama wurde im Mai 2015 in die Antisemitismus-Kommission der Bundesregierung berufen.[7]
Bereits seit 1973 war Nachama nebenamtlich Assistent von Rabbiner Louis Fischer am Chaplain Center der US-Armee in Berlin. Dies endete 1993 nach dem Abzug der Truppen aus Berlin. Von 1997 bis 2001 war er Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und zugleich Mitglied des Direktoriums des Zentralrates der Juden in Deutschland sowie Governor der World Union for Progressive Judaism. Im Jahre 2000 wurde er im amerikanischen Bundesstaat New York vom Seminar Aleph zum Rabbiner ordiniert und amtiert seitdem ehrenamtlich in der liberalen Synagogen-Gemeinde Sukkat Schalom als Rabbiner, zuerst in der 1999 wiedereröffneten Synagoge Hüttenweg im Gebäude des ehemaligen Chaplain Centers, mittlerweile in der Synagoge Herbartstraße. Nachama ist Mitglied der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland (ARK),[8] von 2019 bis 2023 leitete er sie als Vorsitzender.[9]
Rabbiner Nachama ist seit Mai 2016 jüdischer Vorsitzender des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit.[10]
Er ist im Stiftungsrat des interreligiösen Projektes House of One am Petriplatz im Berliner Ortsteil Mitte.[11]
Schon während des Studiums arbeitete Nachama von 1977 bis 1981 als freier Journalist für verschiedene Radio- und Fernsehsender (beispielsweise SFB, ZDF, DLF, RIAS). Seit dieser Zeit veröffentlichte er allein und in Zusammenarbeit mit anderen mehrere Bücher und veröffentlichte Artikel in diversen Zeitungen und Zeitschriften.
„Ich bin nicht der Meinung, dass Religion unbedingt etwas Trennendes ist. Sie enthält viele Elemente, die zusammenführen könnten.“
Als Autor:
Als Herausgeber:
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