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österreichischer Bildhauer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Alfred Schlosser (* 31. März 1929 in Kowald, Steiermark;[1] † 10. April 2023 in Graz) war ein österreichischer akademischer Bildhauer. Sein vornehmlich religiöses Werk mit etlichen Heiligenfiguren umfasst unter anderem Bildstöcke, Kriegerdenkmäler und Wandreliefs und prägt insbesondere seinen weststeirischen Heimatbezirk Voitsberg. Zu seinen meistbeachteten Schöpfungen gehören etwa die Madonna auf dem Wölkerkogel, der Eduard-Walcher-Brunnen am Marktplatz von Ligist oder der Frauenbrunnen in Geistthal.
Alfred Schlosser kam 1929 als erstes von sechs Kindern einer Bauernfamilie in Kowald bei Voitsberg zur Welt. Er besuchte die Volks- und Hauptschule in Voitsberg und wurde von seinem Vater, einem Viehhändler, streng katholisch erzogen. Schlosser fertigte schon als Jugendlicher zahlreiche Stein- und Holzschnitzereien an, sein Talent wurde jedoch erst 1947 von einem Sommergast entdeckt, der ihm eine professionelle Ausbildung empfahl. Sein Vater hingegen hatte ein Theologiestudium für den Sohn vorgesehen. Schlosser besuchte die Kunstgewerbeschule Graz, wo Walter Ritter und Alexander Silveri zu seinen Lehrern zählten.[1][2]
Erster Arbeitgeber und Sponsor des jungen Künstlers war Rudolf Bauer, Inhaber der Röhren- und Pumpenbaufabrik Bauer in Köflach. Im Frühjahr 1954 nahm Schlosser an der Jugendbiennale in Görz teil, wo er für seine Steinplastik „Maria Goretti“ den mit 30.000 Lire dotierten Preis der Stadt Triest erhielt. Unter Mitwirkung des Malers und Bildhauers Franz Weiss gestaltete er im selben Jahr die Madonnenstatue auf dem Wölkerkogel, die bis heute eines seiner bekanntesten Werke ist. Eine erste Ausstellung mit Skulpturen und Scheibenreliefs des Bildhauers fand in der Buchhandlung Kollegger in Voitsberg statt. 1959 heiratete Schlosser seine Frau Irmgard, mit der er sich in Krottendorf ansiedelte, wo sich bis heute auch seine Arbeitsstätte befindet. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten erhielt er zahllose Aufträge von Gemeinden, Vereinen und Bauern. Der leidenschaftliche Fotograf und Hobbyfilmer hat die meisten seiner Kunstwerke als Dias oder auf Film festgehalten.[1]
Schlosser starb am 10. April 2023 im Alter von 94 Jahren. Er hinterließ seine Ehefrau Irmgard.[3]
Alfred Schlossers vielseitiges Werk verteilt sich auf die gesamte Steiermark. Vereinzelt finden sich seine Kunstwerke im Kärntner Lavanttal. Neben einer Vielzahl von Bildstöcken schuf der Künstler Brunnen, Kriegerdenkmäler, Wandreliefs, Freiplastiken sowie Gestaltungselemente in Kapellen, Kirchen und Aufbahrungshallen. Als Werkstoff nutzte Schlosser bis 1980 vor allem selbst hergestellten Kunstsandstein, danach hauptsächlich heimischen Marmor, etwa aus Salla oder Kainach, wobei er die Blöcke persönlich in den Steinbrüchen auswählte.[1]
Ein großes Vorbild für seine Skulpturen und Reliefs sieht Schlosser in der Gotik der französischen Kathedralen. Er trage in seinen Figuren jedoch nicht Urelemente mittelalterlicher Kunst weiter, sondern mache sie durch seine eigene künstlerische Haltung „glaubwürdig“.[4] Literarische Inspiration bezieht Schlosser aus den Werken von Gertrud von le Fort, die sich etwa in seiner Marienverehrung äußern, oder von Kunsthistoriker Hans Sedlmayr, dessen Ablehnung der Abstraktion er teilt. Die Kleine Zeitung berichtete 1958 über den jungen Bildhauer und bezeichnete ihn als „Prediger in Stein“, der seine christliche Weltanschauung in seinen Werken festhalte.[5] In einem Ausstellungskatalog von 1988 hieß es, es gelinge dem Künstler „Szenen naiver Innigkeit“ zu meißeln.[6] Das Werk des Weststeirers enthält zahlreiche Symbole, beispielsweise den Tod als Trommler in einem als „Bärnbacher Totentanz“ beschriebenen Wandrelief am Bankgebäude in Bärnbach.[7][4]
Kritische Stimmen meinten, Schlossers Werk sei „streng und nicht zeitgemäß“. Außerdem befand der Künstler selbst, er bekomme wenig Aufträge kirchlicher Institutionen, weil diese sein Schaffen „zu kritisch“ sähen.[1]
Die folgende Auflistung enthält Werke Schlossers, die bis 1998 im öffentlichen Raum entstanden sind.[8]
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