Annie Thérèse Blanche Ernaux, boren Duchesne (* 1. September1940 in Lillebonne, Seine-Maritime), is en franzöösch Schrieversche. Hör literarisches Wark is in’n Wesentlichen autobiografisch präägt. Faken hett se hör eegen Levensweg vun en Arbeiterkind to en Schrieverin as Thema harrt. 2022 wurr hör de Nobelpries för Literatur tospraaken.
Annie Ernaux hett hör Kindheit un Jöögd in Yvetot in de Normandie verbrocht. Se weer Eenzelkind un wuss in eenfach up un up hör wurr uppasst. Se wurr kathoolsch uptrucken. Hör Öllern weern tonächst Arbeiter[1] un harrn later en lütten Laden mit en Café. Nah den Besöök vun dat Gymnasium studeer se an de Universität Rouen un dr Universität Bordeaux. 1971 hett se hör Doktertitel maakt.[2] Dornah weer se Lehrerin an en Gymnasium in Bonneville[3], an dat Collège d’Évire in Annecy-le-Vieux un in Pontoise,[4] bevör se 23 Johr an dat Centre national d’enseignement à distance (CNED) beschäftigt weer.[5]
Annie Ernaux is scheedt un Moder vun twee Söhns. Se leevt in Cergy, nich wiet vun Paris.[1]
Dat Wark vun Ernaux is entscheeden autobiografisch. De Sülvstfinnensperzess vun en Arbeiterkind to en Schrieverin speegelt sück ok in den Wannel vun hör Stil.[2]
1974 hett se hör eerst autobiografischen Roman Les Armoires vides herutbrocht. 1984 kreeg se för La Place den Prix Renaudot.
Les armoires vides. Gallimard, Paris 1974
Ce qu’ils disent ou rien. Gallimard, 1977
La femme gelée. Roman. Gallimard, 1981
La place. Gallimard, 1983
Översetten. Barbara Scriba-Sethe:[6]Das bessere Leben. Erzählung. Fischer TB, Frankfurt 1988, ISBN 978-3-596-29249-3, weer in: Moderne französische Prosa. Ernaux, Danièle Sallenave, Mireille Best, François Bon. Verlag Volk und Welt, Berlin 1988, ISBN 3-353-00350-9, S.5–62. Mit Bio-bibliographischen Notizen. Wiedere Texte: Ehegespräche, vun Sallenave; Psalm für Frédérique, vun Best; Limit vun Bon; Översetten vun disse Texte Eva Schewe, Gotthardt Schön, Christiane Baumann mit Gisela Lerch.
Översetten Regina Maria Hartig: Eine vollkommene Leidenschaft. Die Geschichte einer erotischen Faszination. Goldmann, München 2004, ISBN 3-442-45364-X.
„Prix Annie-Ernaux“, en mit 1000€ dotieert Pries för bither nich herutbrocht Texte to vörgeven Themen, ansiedelt in Saint-Leu-la-Forêt, grünnd 2001.[20]
2008: L’autre. Speelbaas: Patrick-Mario Bernard un Pierre Trividic, Dorsteller: Dominique Blanc (footend up den Roman L’occupation)
2018: Die Jahre. Produktschoon: hr, Bearbeitung un Regie: Luise Vogt, Spreeker: Birte Schnöink, Constanze Becker, Corinna Harfouch un Nicole Heesters. CD-Veröffentlichung: Der Audio-Verlag 2019, ISBN 978-3-7424-1032-0.
2020: Erinnerung eines Mädchens. Produktschoon: SWR, Bearbeitung un Regie: Irene Schuck, Spreeker: Hedi Kriegeskotte, Anna Drexler, Peer Oscar Musinowski un Andrea Hörnke-Trieß.
2020: Der Platz. Produktschoon: hr, Bearbeitung un Regie: Erik Altorfer, Musik: Martin Schütz, Spreekerin: Stephanie Eidt. CD-Veröffentlichung: Der Audio-Verlag 2020, ISBN 978-3-7424-1707-7.[21]
2021: Die Scham / La honte.[22] Produktschoon: Deutschlandfunk Kultur, Bearbeitung un Regie: Stefanie Hoster, Spreekerinen: Andrea Schieffer, Jördis Trauer, Lily Kottkamp un Clarisse Cossais.
Schreiben. Leben. Annie Ernaux' Jahre.Theater Felina-Areal, Mannheim, Oktober 2020. Regie: Rainer Escher; Dorstellerinnen: Elisabeth Auer, Hedwig Franke; Bühne: Holger Endres; Dramaturgie: Angela Wendt
Roswitha Böhm: Annie Ernaux. Von Glück und Entfremdung, in: Französische Literatur der Gegenwart. Ein Autorenlexikon. Hgg. Petra Metz, Dirk Naguschewski. C. H. Beck, München 2001, S.86–89.
Hanna Engelmeier: Die Scham des Mädchens von 1958.taz, 17. November 2018, S.16 (Rezension von Erinnerung eines Mächens. Fotografisches Porträt Ernaux' vun Isolde Ohlbaum).
Marina Ortrud M. Hertrampf: „Photographische“ Familien(auto)biographien von Philippe Delerm und Annie Ernaux, in Grenzgänge. Beiträge zu einer modernen Romanistik, 27, 2007 ISSN 0944-8594 S.72 – 88.
Eva Marlene Heubach: „Etre ethnologue de soi-même“. Realismus der Referenz und Annie Ernaux’ „Les Années“ (2008), in Frankreich. Jahrbuch für europäische Ethnologie, 6. Hg. Heidrun Alzheimer u.a. Görres-Gesellschaft. Schöningh, Paderborn 2011 ISSN 0171-9904, S.69–91.
Wolfgang Höbel: Sexuelles Erwachen im Jahr 1958, in Literaturspiegel, 10, 2018 online (Abonnement erforderlich), 29. September 2018 (Rezension zu „Erinnerung...“, er vergliekt dat Wark mit Patrick Modiano sien Schaffen)
Robert Kahn, Laurence Macé, Françoise Simonet-Tenant (Hrsg.): Annie Ernaux: l’intertextualité; mit Beiträgen von Michèle Bacholle-Bošković, Pierre-Louis Fort, Nathalie Froloff und 13 weiteren Autoren. Presses universitaires de Rouen et du Havre, Mont-Saint-Aignan 2015 ISBN 979-1-02-400464-8
Sandra Kegel: Ernaux setzt mit „Erinnerung eines Mädchens“ ihre literarischen Tiefenbohrungen in die Geschichte fort,FAZ, 6. Oktober 2018 Volltext
Eva Kimminich: Macht und Magie der Worte. Zur Funktion des Schreibens im Werk Annie Ernaux’. In: Wolfgang Asholt, Hg.: Intertextualität und Subversivität. Studien zur Romanliteratur der achtziger Jahre in Frankreich. Reihe: Siegen, Beiträge zur Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaft, 120. Winter, Heidelberg 1994, S.149–159.
Agnieszka Komorowska: Scham und Schrift. Strategien literarischer Subjektkonstitution bei Duras, Goldschmidt und Ernaux. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2017, zugleich Dissertation, Ruhr-Universität Bochum 2014, ISBN 978-3-8253-6397-0.
Heike Ina Kuhl: „Du mauvais goût“: Annie Ernauxs Bildungsaufstieg als literatur- und gesellschaftskritische Selbstzerstörung: eine Untersuchung ihres Werks mithilfe textlinguistischer, psychologischer und soziologischer Kriterien. Niemeyer, Tübingen 2001, ISBN 978-3-484-55035-3 Zugl. Diss. phil. Universität Freiburg im Breisgau 1997. Reprint de Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-091025-4.
Siobhán McIlvanney: Annie Ernaux. The return to origins.Liverpool University Press, Liverpool 2001, ISBN 0-85323-537-6 (engelsch).
Cornelia Pechota: Verleiblichung bei Peter Stamm und Annie Ernaux in 'Nacht ist der Tag' un 'Erinnerung eines Mädchens'. Peter Lang, Bern 2020, ISBN 978-3-0343-4042-7.
Le vrai lieu. Interview mit Michelle Porte. Gallimard, Paris 2014, ISBN 978-2-07-014596-6 (französisch).
Iris Radisch:Annie Ernaux: „Ich fühle mich schuldig“.In:zeit.de.15.Oktober 2018,afropen an’n 16.November 2018(Annie Ernaux ist in Frankreich eine literarische Legende, hierzulande werden ihre Romane über ihre Herkunft aus dem Arbeitermilieu gerade erst entdeckt.).
Alex Rühle: Welt ohne Ich. Zu Besuch bei der Schriftstellerin Annie Ernaux.SZ, 29. September 2018, Feuilleton, S.20 (zugleich ausführl. Präsentation von „Erinnerung eines Mädchens“)
Karen Struve: „Les artistes de l’intime“: erotische Körper im Spannungsfeld zwischen Intimität und Öffentlichkeit bei Christine Angot, Catherine Millet und Annie Ernaux. Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-8958-0 Zugl. Diss. phil. Universität Bremen. Prix Germaine de Staël 2008
Friedrich Wolfzettel: Emanzipation und Selbstentfremdung durch Lesen. Die autobiographischen Romane von Annie Ernaux. in: Angelica Rieger, Jean-François Tonard: La lecture au féminin. La lectrice dans la littérature française du moyen âge au XXe siècle – Lesende Frauen. Zur Kulturgeschichte der Leserin in der französischen Literatur von den Anfängen bis zum 20. Jahrhundert.Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1999, S.249–266.
uttekent mit den Eugen-Helmlé-Pries 2019, ok för hör bit dorhen dree Nee-Översetten vun Ernaux 2017 – 2019; "Der Platz": De eersten Sieden bi google books.
vgl. Wiener Zeitung: Trotz allem glücklich von Andreas Wirthensohn, 9. März 2019: Suhrkamp (und der wunderbaren Übersetzerin Sonja Finck) sei Dank dafür, dass wir diese großartige Schriftstellerin jetzt auch auf Deutsch wirklich entdecken können.
auf annie-ernaux.org. De Oort is de langjohrige Wahnoort vun Ernaux bit vandaag. Je vais recevoir le titre de Docteur d’honneur de l’Université de Cergy-Pontoise, au cours d’un colloque international qui sera organisé autour de mon œuvre en novembre à Cergy. Moi, qui suis rebelle à toute forme de distinction, c’est la seule que j’accepterai. Parce qu’elle a du sens. Ernaux in: Ma mémoire est liée à la ville nouvelle, entretien. Le Parisien, 17 Januar 2014, 2014
Die Bücher ... haben ein französisches, nun auch ein deutsches Publikum elektrisiert, man erkannte etwas völlig Neues... Hochmoderne, gewagte, meisterlich komponierte Literatur, die von Klassenkämpfen, den Zumutungen kultureller Differenz und der Emanzipation der Frauen erzählt. Jury-Begrünnen
Titelei: Worüber nie gesprochen wurde. Reflexive Erinnerungsarbeit fundiert das Schreiben der französischen Autorin, etwa an eine traumatischen Szene ihrer Kindheit.ORF
Xaver von Cranach: (S+) Literaturnobelpreis für Annie Ernaux: Schock als Nebeneffekt. In: Der Spiegel. 6.Oktober 2022, ISSN2195-1349 (spiegel.de[afropen an’n 7.Oktober 2022]).
en Bispeel: Passion(s). Recueil de nouvelles. Hgg. Bibliothèque municipale Albert Cohen, Amis de la Bibliothèque municipale Albert Cohen, Librairie À la page. Calam Multimédia, Condé-sur-Noireau 2007