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Worttrennung:
- Wen·de, Plural: Wen·den
Aussprache:
- IPA: [ˈvɛndə]
- Hörbeispiele: Wende (Info)
- Reime: -ɛndə
Bedeutungen:
- [1] Geschichte, Gesellschaft: einschneidende Veränderung, Umbruch
- [2] Geschichte: friedliche Revolution 1989 in mehreren Ostblock-Ländern, insbesondere die Wende in der DDR
- [3] historische Veränderung zu einem neuen Abschnitt
- [4] Sport, Schwimmen: Technik des Richtungswechsels am Ende des Schwimmbeckens
- [5] Sport, Turnen: Sprung, bei dem die Vorderseite des Körpers dem Gerät zugewandt ist
- [6] Sport, Eiskunstlauf: Figur, bei der ein Bogen auf der gleichen Kante vorwärts und rückwärts ausgeführt wird
- [7] Sport, Segeln: Segelmanöver zur Richtungsänderung[1]
Herkunft:
- Wende geht auf das althochdeutsche wentī → goh und das mittelhochdeutsche wende → gmh zurück, belegt seit der Zeit um das Jahr 1000.[2][3]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Umbruch, Umkehr, Wendung
Unterbegriffe:
- Sonnenwende
- [1] Agrarwende, Energiewende, konstantinische Wende, kopernikanische Wende, Mobilitätswende, Schicksalswende, Verkehrswende, Weltenwende, Wärmewende
- [3] Jahreswende, Jahrhundertwende, Jahrtausendwende, Zeitenwende
- [4] Rollwende, Tellerwende
- [7] Q-Wende, Rollwende
Beispiele:
- [1] Die konstantinische Wende machte aus der staatlich diskriminierten und phasenweise blutig verfolgten orthodox-katholischen Kirche eine zunächst geduldete, dann rechtlich privilegierte Institution und zuletzt unter Theodosius I. eine Reichskirche.[4]
- [1] „Mit der Gründung des Gestüts in Lipizza durch Karl von Innerösterreich (1580) kam es zu einer entscheidenden Wende.“[5]
- [2] Voraussetzung für die Ereignisse der Wende war der Machtwechsel in der Sowjetunion seit 1985 und die veränderte Politik der sowjetischen Führung unter Michail Gorbatschow.[6]
- [2] „Während Ost-Deutschland, zwanzig Jahre nach der Wende, geschmackvoll gefliest und picobello asphaltiert ist und die Zinsen stabil bei 1,5 Prozent liegen, gibt es in Polen noch Basisarbeit zu leisten: Bahnhöfe zu bauen, Flüsse auszubaggern und Fertighausfirmen zu gründen.“[7]
- [2] „Hektische Aufbruchsstimmung herrscht dort im Jahre eins nach der Wende.“[8]
- [2] „Auch nach der Wende pochte der Eichsfelder auf sein Recht, lieber aus der Bibel, als aus dem Kommunistischen Manifest zu zitieren.“[9]
- [3] Die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert ging mit großen sozialen und politischen Änderungen einher.
- [3] „Ich kann mir gut vorstellen, dass die Anti-Atomprotestler in den 80ern oft frustriert waren, dass ihre Demos keine unmittelbare Wende in der Atompolitik herbeiführten.“[10]
- [4] Beim Wasserball wird eine Wende benötigt, um schnell von Angriff in Verteidigung zu wechseln.[11]
- [5] Ich sollte die Wende am Barren noch häufiger üben.
- [6] Beim Training für den Eiskunstlauf übten sie die Wende.
- [7] Das Manöver wird mit dem Kommando „Klar zur Wende“ eingeleitet.
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] die Kopernikanische Wende der Philosophie, eine Wende herbeiführen, eine Wende zum Besseren, eine Wende zum Schlechteren
Wortbildungen:
- Wendehals, Wendehammer, Wendejacke, Wendekreis, Wendekreisel, Wendemanöver, Wendemantel, Wendemarke, Wendepunkt, Wendezeit
- [2] Wenderoman
Übersetzungen
[1] Geschichte, Gesellschaft: einschneidende Veränderung, Umbruch
[3] historische Veränderung zu einem neuen Abschnitt
[4] Sport, Schwimmen: Technik des Richtungswechsels am Ende des Schwimmbeckens
[5] Sport, Turnen: Sprung, bei dem die Vorderseite des Körpers dem Gerät zugewandt ist
- [1–5] Wikipedia-Artikel „Wende“
- [1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wende“
- [1–6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wende“
- [1–7] Duden online „Wende_Kehre_Umbruch_Neuerung“
- [2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Wende“
- [1–4] The Free Dictionary „Wende“
- [1–3] Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digital „Wende“
Quellen:
Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, unter „wenden“, Seite 1556
ausführlicher hier: Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digital „Wende“
Steffen Möller: Expedition zu den Polen. Eine Reise mit dem Berlin-Warszawa-Express. Malik, München 2012, Seite 268, ISBN 978-3-89029-399-8
Gundolf S. Freyermuth: Reise in die Verlorengegangenheit. Auf den Spuren deutscher Emigranten (1933–1940). Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, Seite 10, ISBN 3-423-30345-X
Eric T. Hansen mit Astrid Ule: Die ängstliche Supermacht. Warum Deutschland endlich erwachsen werden muss. Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-431-03874-3, Seite 97.
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Worttrennung:
- Wen·de, Plural: Wen·den
Aussprache:
- IPA: [ˈvɛndə]
- Hörbeispiele: Wende (Info)
- Reime: -ɛndə
Bedeutungen:
- [1] Angehöriger eines westslawischen Volkes[1]
Synonyme:
- [1] Winde
Weibliche Wortformen:
- [1] Wendin
Unterbegriffe:
- [1] Obodrit, Polabe, Sorbe, Wagrier, Rane
Beispiele:
- [1] Im 9. Jahrhundert wurde das heutige Wendland von den Wenden, einer slawischen Volksgruppe, besiedelt.
Wortbildungen:
- wendisch, Wendland
Übersetzungen
- [1] Wikipedia-Artikel „Wenden“
- [1] Duden online „Wende“
Quellen: