Worttrennung:
- Ta·che·les re·den
Aussprache:
- IPA: [ˈtaxələs ˈʁeːdn̩]
- Hörbeispiele: Tacheles reden (Info)
Bedeutungen:
- [1] umgangssprachlich: (jemandem gegenüber) ganz offen und freimütig seine Meinung äußern
Herkunft:
- Das Wort ist eine seit dem 20. Jahrhundert bezeugte Entlehnung aus dem westjiddischen תּכלית (YIVO: takhles [taxˈlɛs]) ‚Ziel; Zweck‘. Es könnte sich auch um eine unmittelbare Übernahme der westjiddischen Redewendung תּכלית רעדן (YIVO: takhles redn) ‚Zweckmäßiges reden, zur Sache kommen‘ handeln. Das jiddische Wort תּכלית entstammt wiederum dem hebräischen תַכְלִית (CHA: taḵlīṯ [taxˈliːt]) ‚Ende, Äußerstes‘, später auch „Zweck“.[1][2]
Synonyme:
- [1] Tacheles sprechen
Sinnverwandte Wörter:
- [1] frei von der Leber weg reden/frei von der Leber weg sprechen/frisch von der Leber weg reden/frisch von der Leber weg sprechen, kein Blatt vor den Mund nehmen, keine Umschweife machen, Klartext reden/Klartext sprechen, Fraktur reden
Gegenwörter:
- [1] Schmonzes, Schmus, Schmu, Stuss reden; um den heißen Brei reden
Oberbegriffe:
- [1] freimütig reden
Beispiele:
- [1] „Endlich jemand, der Tacheles redet und anderen klarmacht, was Menschenrechte sind.“[3]
- [1] „In diesem Moment dachte er an Zirele und daran, daß er ihr versprochen hatte, mit ihrem Vater Tacheles zu reden.“[4]
- [1] „Endlich redet mal jemand Tacheles.“[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] mit jemandem Tacheles reden
Übersetzungen
[1] ganz offen und freimütig seine Meinung äußern
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1656
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1322
- [1] Wikipedia-Artikel „Tacheles“
- [1] Redensarten-Index „Tacheles reden“
- [1] http://www.redensarten.net/Tacheles.html
Quellen:
vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 902
vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1656
Isaac Bashevis Singer: Max, der Schlawiner. Roman. Axel Springer Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-942656-32-0, Seite 73. Englisches Original 1991.
Tania Kambouri: Deutschland im Blaulicht. Notruf einer Polizistin. 4. Auflage. Piper, München, Berlin, Zürich 2015, ISBN 978-3-492-06024-0, Seite 16.