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Nebenformen:
- veraltet selten: Revier
Worttrennung:
- Ri·vier, Plural: Ri·vie·re
Aussprache:
- IPA: [ˌʁiˈviːɐ̯]
- Hörbeispiele: Rivier (Info)
- Reime: -iːɐ̯
Bedeutungen:
- [1] Namibia: Fluss (zumeist Steppenfluss)[1] / Trockenlauf mit sandigem Bett (und dessen Überschwemmungsgebiet)[2], der während der Regenzeit Wasser sammelt und ableitet; Trockenfluss
Herkunft:
- Entlehnung aus afrikaansem rivier → af ‚Fluss; Trockenfluss‘,[3][4][5] das seinerseits niederländischem rivier → nl ‚Fluss‘ entstammt;[5][6] vergleiche auch »Revier« in seiner veralteten Bedeutung ‚Ufergelände, Ufergegend; Fluss‘[7]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Fluss, (trockenes) Flussbett, Sandbett, Trockenlauf
- [1] Creek, Trockenbach, Trockental, Wadi
- [1] Namibia: Omuramba, Oshana
- [1] Namibia, Südafrika (KwaZulu-Natal): Donga, Fleh/Vleh/Vlei/Vley
Gegenwörter:
- [1] (perennierender) Fluss, Strom
Oberbegriffe:
- [1] (episodisches, intermittierendes) Gewässer
Beispiele:
- [1] „Noch größere Hindernisse bieten die Riviere, die z. T. mehrere Male in der Regenzeit Wasser führen und tagelang fließen, » abkommen «, wie der technische Ausdruck heißt.“[8]
- [1] „Wehe dem Autofahrer, der unvorsichtig in ein laufendes Rivier hineinfahrt! Das mit niegeahnter Schnelligkeit und Wucht heranbrausende Wasser reißt den losen Sand des Flußbettes mit, das Auto verliert jeden Halt, wird mitgerissen, und der Fahrer kann sich glücklich preisen, wenn es ihm gelungen ist, den Wagen noch rechtzeitig zu verlassen.“[9]
- [1] „Die Riviere Namibias gehören zum Abflusstyp ‚episodisch‘, wenn sie denn überhaupt in Existenz treten, dh, sie sind ausschließlich niederschlagsgespeist.“[10]
- [1] „Also das Rivier eignet sich nicht gerade zum Übernachten, obwohl keine Flutgefahr besteht, aber es kommt nachts nochall wüst kalte Luft ab.“[11]
- [1] „Direkt am Rivier das durch Omaruru fließt, soll in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gelände des Reitervereins Omaruru das geplante Sportzentrum entstehen.“[12]
- [1] „Ihm zufolge ist das Grundwasser in den Rivieren der Erongo-Region eine dynamische Ressource, die durch Fluten über mehrere Jahrzehnte erneuert wird.“[13]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] ein Rivier kommt ab; ein Rivier läuft (= fließt)
Wortbildungen:
- Adjektive/Adverbien: rivierabwärts, rivieraufwärts
- Substantive: Rivierbank, Rivierbett, Rivierdurchfahrt, Rivierlauf, Riviermündung, Rivierufer, Rivierwald
Übersetzungen
[1] Namibia: Steppenfluss, Trockenlauf mit sandigem Bett, Trockenfluss
- [1] Wikipedia-Artikel „Rivier“
- [1] Heinrich Schnee (Herausgeber): Deutsches Kolonial-Lexikon. 3. Band P–Z, Quelle & Meyer, Leipzig 1920, DNB 368152847 (Online), Stichwort »Rivier«, Seite 179.
- [1] Herbert Carl Nöckler: Sprachmischung in Südwestafrika. In: Institut für Auslandsbeziehungen (Herausgeber): Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe. 5. Band, Max Hueber Verlag, München 1963, DNB 453597661, Stichwort »Rivier«, Seite 56.
- [1] Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Stichwort »Rivier«, Seite 111.
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Rivier«, Seite 1189.
- [1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X, Stichwort »Rivier«, Seite 600.
Quellen:
Karl Dove: Südwestafrika. Göschen, Berlin 1913, Seite 21.
Herbert Carl Nöckler: Sprachmischung in Südwestafrika. In: Institut für Auslandsbeziehungen (Herausgeber): Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe. 5. Band, Max Hueber Verlag, München 1963, DNB 453597661, Seite 69.
Herbert Carl Nöckler: Sprachmischung in Südwestafrika. In: Institut für Auslandsbeziehungen (Herausgeber): Schriftenreihe des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. Wissenschaftlich-publizistische Reihe. 5. Band, Max Hueber Verlag, München 1963, DNB 453597661, Stichwort »Rivier«, Seite 56.
Joe Pütz: Das grosse Dickschenärie. Dickschenärie I & II Kommbeind Riekonndischend Gemoddifeid und Gesuhpt. 1. Auflage. Peters Antiques, Swakopmund 2001, ISBN 978-9-991-65046-3, Stichwort »Rivier«, Seite 111.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Rivier«, Seite 1189.
etymologiebank.nl (Datenbank niederländischer und afrikaanser etymologischer Wörterbücher): „rivier“
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Revier“
Erna und Helmut Blenck: Südwest-Afrika. Suid Wes Afrika. South-West Africa. 1. Auflage. Atlantis Verlag, Zürich 1958, Seite 22 (Zitiert nach Google Books).
Zeit fürs richtige Potjie. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 3. August 2006, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 22. Juli 2007).
Olympische Baupläne am künstlerischen Rivier. In Omaruru soll überraschenderweise eine Millioneninvestition zum Bau eines neuen Sportzentrums führen. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 13. Juli 2007, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 22. Juli 2007).
Erwin Leuschner: Grundwasser-Studie vorgestellt. Wasserentnahme aus Swakop- und Khan-Rivier soll strenger kontrolliert werden. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 18. August 2011, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 19. Oktober 2011).