[1] dickwandiges Gefäß zum Zerstoßen von Pflanzenteilen oder Ähnlichem mittels eines Stößels
[2] Geschütz mit einem kleinen Verhältnis zwischen Rohrlänge und Kaliber
[3] Rohre, aus denen Feuerwerksbomben geschossen werden
Herkunft:
das Wort geht auf mittelhochdeutsch morsære→gmh und althochdeutsch morsari→goh zurück und ist eine Entlehnung des 9. Jahrhunderts[1] von lateinisch mortarium→la „Mörser, Gefäß zum Zerkleinern“, auf dem auch das altenglische mortere→ang beruht; der lateinische Ausdruck lässt sich auf indogermanisch *mer– „zerreiben, zermalmen“ zurückführen und ist damit urverwandt mit morsch[2]
Beispiele:
[1] Ich bevorzuge es meine Gewürze im Mörser zu zerstoßen, da so die Aromen optimal zur Geltung kommen.
[1] „Danach wurden sie in einem Mörser zerstampft, um die Hülsen von den Kernen zu trennen.“[3]
[1] „Eine Frau stampfte Kariténüsse in einem hölzernen Mörser.“[4]
[1] „Ihre Muskeln treten an ihren sehnigen Oberarmen hervor, bevor sie den Stößel, der fast so groß wie sie selbst ist, mit voller Wucht in den grob behauenen, hölzernen Mörser donnern lässt.“[5]
[2] Mörser sind heute meist Steilfeuergeschütze kleiner Reichweite.
[2] „Links an der Straße standen viele Geschütze in drei Reihen hintereinander, kurze dicke und lange dünne bis zu den schweren Mörsern.“[6]
[2] „Wir hatten natürlich Revolver und Gewehre und andere Waffen, auch Panzerfäuste und Mörser, Maschinenpistolen und tragbare Maschinengewehre, leichte und schwere.“[7]
Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold:Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache.24., durchgesehene und erweiterteAuflage.Walter de Gruyter,Berlin/New York2001,ISBN 978-3-11-017473-1,DNB 965096742, Stichwort: „Mörser“, Seite 633.
Philipp Hedemann:Der Mann, der den Tod auslacht.Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien.2., aktualisierte und erweiterteAuflage.DuMont Reiseverlag,Ostfildern2017,ISBN 978-3-7701-8286-2,Seite18.