[1] kein Plural: weicher, weißer Kalkstein (Hauptbestandteil Kalziumkarbonat)
[2] ein Stück (meist gemahlene und gepresste) Kreide[1] zum Malen, Schreiben und Zeichnen
[3] einer Kreide[2] ähnelnder Schreib- und Malstift aus anderem Material
[4] Geologie,kein Plural: das Erdzeitalter, in dem die Kreide[1] entstand und an dessen Ende die Dinosaurier ausstarben; ihm ging der Jura voraus und es folgte ihm das Tertiär
[1] seit dem 10. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: crîde,krîde; spätalthochdeutsch: krida; über vulgärlateinisch creda von gleichbedeutend lateinisch creta; vermutlich aus (terra) creta = „gesiebte Erde“; dann zu dem Verb cernere = sichten, sondern gebildet[1][2]
[5] seit dem 15. Jahrhundert bezeugt; früher schrieben Krämer die Schulden ihrer Kunden mit Kreide auf eine Tafel (siehe anschreiben) [3]
[2] „Bruno Kaletzki erstarrte, noch immer die Kreide in der Hand.“[4]
[2] „Noby legte die Stirn in Falten und versuchte die Kreide von seinen Händen abzureiben.“[5]
[2] „Er versuchte, sich abzulenken, reinigte Pinsel und Farbpalette, sortierte die Kreiden in eine Blechdose, nahm das Bild von der Staffelei und stellte es auf den Boden.“[6]
[3] Er hatte seine eigenen Kreiden mitgebracht.
[4] Am Ende der Kreide starben auch die Ammoniten aus.
[4] „Während der Kreide dominierten Pterosaurier die Lüfte, während Haie schon im Meer unterwegs waren.“[7]
[5] Thomas steht bei ihm mit 1000€ in der Kreide.
Redewendungen:
[1] Kreide gefressen haben – sich nett stellen (wie der Wolf im Märchen)
[1] vor Schreck bleich wie Kreide sein, weiß wie Kreide sein, bleich wie Kreide werden oder weiß wie Kreide werden
[5] bei jemandem in der Kreide stehen oder verstärkend knietief in der Kreide stehen – verschuldet sein, Schulden haben
Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold:Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache.24., durchgesehene und erweiterteAuflage.Walter de Gruyter,Berlin/New York2001,ISBN 978-3-11-017473-1,DNB 965096742, Seite 537.
Dudenredaktion(Herausgeber):Duden, Das Herkunftswörterbuch.Etymologie der deutschen Sprache.In:Der Duden in zwölf Bänden.4.Auflage.Band 7,Dudenverlag,Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich2006,ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 451.