[1] ein Schicksalsschlag, ein bedrohliches Ereignis oder eine Entwicklung, dem die Betroffenen ausgeliefert sind, eventuell als Strafe oder religiöse Prüfung gedeutet
[2] veraltet, allgemein:Besuch, insbesondere der überraschend hereinbrechende „Besuch“ beziehungsweise die Ankunft Gottes zu den Menschen, die normalerweise Erschrecken auslöst
[3] Christentum,kein Plural: der Besuch von Maria, als sie mit Jesus schwanger war, bei der mit Johannes dem Täufer schwangeren Elisabeth (vergleiche Lukas 1,39; meist Mariä Heimsuchung als Festtag und Motiv in der Kunst)
[1] „In der Heimsuchung der Stadt Oran durch die tödliche Seuche, übertragen durch massenhaft auftauchende Ratten, meinte sich eine ganze Generation den Schrecken der Barbarei noch einmal vor Augen führen zu können.“[3]
[1] „Immerhin, es war eine nette Heimsuchung gewesen.“[4]
[3] Das geistliche Volkslied »Maria durch ein’ Dornwald ging«greift die Heimsuchung Mariens auf.
[2] „In der Deutschen Bibel wird es [das Verb »heimsuchen«] auch häufig mit der vierten Endung der Sache [dem Kasus Akkusativ] gebraucht, die Sünde, die Boßheit, die Blutschulden u.s.f. heimsuchen, d.i. strafen, da denn Heimsuchungen auch Strafen bedeuten.“[5]
[4] „Wer Heimsuchung thut, gibt sein Leben in des Kaisers Hand.“[6]
[3, 4] Pierer’s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. 4., umgearbeitete und stark vermehrte Auflage. 19 Bände. Altenburg 1857–1865 „Heimsuchung“
[4] Meyers Großes Konversationslexikon.Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens.Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrteAuflage.Bibliographisches Institut,Leipzig/Wien1905–1909, Stichwort „Heimsuchung“ (Wörterbuchnetz), „Heimsuchung“ (Zeno.org)
Henning Klüver:Eröffnung des MAXXI vor zehn Jahren – Roms jüngstes Museumswahrzeichen.In:Deutschlandradio.27.Mai2020(Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Kalenderblatt, Text und Audio, Dauer 04:59 mm:ss, hörbar nur bis 27.11.2020 wegen des deutschen Telemediengesetzes (TMG) in Verbindung mit dem Rundfunkstaatsvertrag in der Fassung der 22. Änderung,URL,abgerufenam27.Mai2020).
Charles Bukowski:Ausgeträumt.Roman.Deutscher Taschenbuch Verlag,München1997(übersetzt von Carl Weissner),ISBN 3-423-12342-7,Seite28. Englisches Original 1994.
Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Heimsuchen“