[1] Getreideart, die über locker ausgebreitete oder zur Seite ausgerichtete Rispen verfügt
[2] Frucht der Pflanze unter [1]
Herkunft:
Woher das Wort Hafer stammt, ist nicht geklärt. Das althochdeutschehabaro→goh, das mittelhochdeutschehaber→gmh oder habere→gmh sowie das altsächsischehaƀoro→osx und das mittelniederdeutschehāvere→gml oder hāver→gml werden oftmals als Ableitungen zum germanischen*haƀra-→gem (Bock) eingeordnet. Da diese Tiere früher wohl viel mit Hafer gefüttert wurden, soll das Wort Hafer für „Bockskorn“ stehen. Das Wort ist seit dem 10. Jahrhundert belegt. Eine andere Ansicht geht davon aus, dass die Bezeichnung des Getreides aus einer vorindoeuropäischen Substratsprache übernommen worden sei. Sicher ist, dass die dem Niederdeutschen entstammende Form Hafer→nds das hochdeutscheHaber verdrängt hat und seit dem 18. Jahrhundert in der Literatursprache Verwendung findet.[1]
[1] „Die Skandinavier bauen Gerste und Hafer an, doch sie fischen auch und gehen auf die Jagd - im Norden zählen etwa Elche und Rentiere zu ihrer Beute.“[2]
[1] „Hafer und Gerste ließen sich als widerstandsfähige Sorten überall anbauen, während Weizen und Spelt im wärmeren Süden und Westen besser gediehen als im Norden und Osten, wo der Roggenanbau dominierte.“[3]
[1] „Der Anbau von Gerste, Zuckerrüben, Sonnenblumen, Faserflachs und Rotklee ist in den letzten Jahrzehnten auf Kosten von Hafer, Futterrüben und Kartoffeln erweitert worden.“[4]
[1] „Er betrachtete sich die Felder rechts und links, die mit schon gelbem Roggen, die mit dichtem, noch grünem Hafer, und die noch schwarzen, mit deren Umackerung eben erst begonnen worden war.“[5]
[2] Wir müssen noch Hafer für die Pferde kaufen.
[2] „Hinkebein wird inzwischen hinter einem Strohschober versteckt und erhält soviel Hafer, wie wohl seit Wochen nicht mehr.“[6]
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a.(Herausgeber):Duden, Deutsches Universalwörterbuch.4.Auflage.Dudenverlag,Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich2001,ISBN 3-411-05504-9, „Hafer“, Seite 696
Wolfgang Pfeifer et al.:Etymologisches Wörterbuch des Deutschen.8.Auflage.Deutscher Taschenbuch Verlag,München2005,ISBN 3-423-32511-9, „Hafer“, Seite 492
VEB Hermann Haack, Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha/Leipzig(Herausgeber):Haack Hausatlas.3.Auflage.VEB Hermann Haack, Geographisch-Kartographische Anstalt,Gotha/Leipzig1973,ISBN ohne, Seite 119
Christian Graf von Krockow:Die Stunde der Frauen.Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow.11.Auflage.Deutsche Verlags-Anstalt,Stuttgart/München2000,ISBN 3-421-06396-6, Seite 69. Erstauflage 1988.