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deutscher Sinologe und Ethnologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wolfram Eberhard (* 17. März 1909 in Potsdam; † 15. August 1989 in El Cerrito, Kalifornien) war ein deutscher Sinologe und Ethnologe.
Eberhard stammte aus einer Familie von Astronomen und Astrophysikern. Seine Eltern waren Gustav Eberhard und Gertrud, geborene Müller. Der Architekt und Hofbaurat Gustav Eberhard war sein Urgroßvater. Wolfram Eberhard studierte ab 1927 Sinologie, Soziologie und Philosophie an der Universität Berlin und besuchte nebenher heimlich Kurse über modernes Chinesisch am Seminar für Orientalische Sprachen, da seine Professoren an der Berliner Universität dieses Interesse nicht billigten.
Eberhard schloss sein Studium im Jahr 1929 ab und promovierte 1933 in Sinologie bei Professor Richard Thurnwald. 1934 heiratete Eberhard Alide Römer († 1994 in Berkeley) und siedelte zusammen mit ihr nach China über, wo er Lehraufträge in Deutsch und Latein an der Peking-Universität und in der Universität in Baoding wahrnahm.[1] Dort bekamen sie ihren ersten Sohn Rainer.
1936 wurde Eberhard Kurator für die Asiensektion am Grassimuseum in Leipzig, emigrierte aber auf der Flucht vor den Nationalsozialisten und wurde 1937 Lehrer für Chinesisch an der Universität Ankara, eine Position, die er elf Jahre lang innehatte. Dabei war er wesentlich am Ausbau der türkischen Sinologie beteiligt und unterrichtete in Türkischer Sprache. Er untersuchte die Folklore der Türkei. 1938 bekam er seinen zweiten Sohn, dem er dem anatolischen Landstrich entlehnend den Namen Anatol gab.[2]
Der Nationalsozialist und Sinologe Fritz Jäger verbreitete sich mit offiziellem Schreiben vom 11. Juni 1943 als Gutachter wie folgt über W. E.:
Im Jahr 1948 folgte er einer Berufung auf einem Lehrstuhl in die Vereinigten Staaten und lehrte dort bis 1976 an der University of Berkeley als Professor für Soziologie. Später nahm Eberhard Gastprofessuren an den Universitäten Frankfurt, Heidelberg, München, Berlin und Taipeh wahr und verfasste zahlreiche Artikel und Bücher zur chinesischen Kulturgeschichte. 1985 heiratete er Irene Ohnesorge.
Sein bekanntestes Werk ist das Lexikon chinesischer Symbole, das immer noch neu aufgelegt wurde. Seine Werke über die chinesischen Volksmärchen lenkte das Interesse der gebildeten Schichten auf diesen Aspekt der chinesischen Kultur.
Wolfram Eberhard setzte seine Vorlesungen an der University of Berkeley gerne morgens um acht Uhr an, um die Ernsthaftigkeit der Studenten zu prüfen.[4]
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