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deutscher Bauingenieur Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wolfgang Zerna (* 11. Oktober 1916 in Berlin; † 14. November 2005 in Celle) war ein deutscher Bauingenieur und Ingenieurwissenschaftler für Mechanik. Er war Professor für konstruktiven Ingenieurbau in Hannover und Bochum.
Zerna ging in Berlin auf das Realgymnasium und studierte Bauingenieurwesen an der TU Berlin mit dem Diplomabschluss 1940, bevor er zur Wehrmacht eingezogen wurde. In Berlin studierte er bei Franz Dischinger, Friedrich Tölke, Ferdinand Schleicher und Arnold Agatz. 1947 wurde er aus US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen und ging als Assistent an die Technische Universität Hannover zu Alf Pflüger. 1947 promovierte er dort (Zur Membrantheorie der allgemeinen Rotationsschalen[1]) und 1948 habilitierte er sich mit einer Arbeit über die grundlegenden Gleichungen der Elastizitätstheorie.[2] Im selben Jahr ging er für ein Jahr als Austauschwissenschaftler und Gastdozent an die University of Durham zu Albert E. Green, mit dem eine jahrelange Kooperation begann, die schließlich zu ihrer Monographie über Elastizitätstheorie 1954 (s. u.) führte – das Buch war damals eine Standardreferenz für die Behandlung der Elastizitätstheorie auf der Grundlage der Tensorrechnung. Sein Beitrag zu dem Buch war in Fortsetzung seiner Habilitationsarbeit unter anderem eine Tensortheorie dünner Schalen. Nach seiner Rückkehr aus England ging er in die Bauindustrie zu Polensky & Zöllner in Köln und danach Philipp Holzmann in Frankfurt am Main, wo er für die Spannbeton-Projekte zuständig war. Gleichzeitig wurde er 1950 außerordentlicher Professor in Hannover und 1957 ordentlicher Professor für konstruktiven Ingenieurbau (speziell für Eisenbeton und Spannbeton). Seit 1963 war er Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft.
Er spielte mit seinem damaligen Mitarbeiter Hermann Flessner (jetzt emeritierter Professor an der Universität Hamburg) eine Pionierrolle im Einsatz von Computern im Bauingenieurwesen (sowohl in der statischen Berechnung als auch im Messwesen) in Deutschland – sein Institut war das erste Ingenieurs-Forschungsinstitut in Deutschland, das mit einem eigenen modernen digitalen Computer ausgerüstet wurde (einer Zuse Z22). Ab 1983 lief an seinem Lehrstuhl in Bochum der erste UNIX-Rechner der Ruhr-Universität (Fortune 32:16 unter UNIX System III[3]).
Seit 1963 war er Mitglied im Gründungsausschuss der Ruhr-Universität Bochum, wo er 1967 Professor für Bauingenieurwesen (Konstruktiver Ingenieurbau) wurde. Dort strukturierte er die Fakultät nach englischem Vorbild und sorgte insbesondere für ein Zusammenwirken theoretischer, numerischer und experimenteller Arbeiten. Gleichzeitig weitete er seine Tätigkeit als beratender Ingenieur, Gutachter und Prüfingenieur aus. Besonders einflussreich wurden seine Arbeiten für Kernkraftwerksbauten (den Kuppeln für die Druckbehälter) und Kühlturm-Konstruktionen aus Spannbeton. 1983 emeritierte er.
Zerna war Mitglied im Verein Deutscher Ingenieure (VDI).[4] Zeitweise stand er der Abteilung Bauingenieurwesen des VDI vor. Er war Gründungsmitglied der International Association for Shell and Spatial Structures (IASS[5]) und ab 1988 deren Ehrenmitglied.
Das von ihm in Bochum gegründete Ingenieurbüro (ab 1978 als GmbH geführt) wurde bis 2012 unter dem Namen ZERNA Ingenieure GmbH geführt und ging dann in die drei deutschlandweit agierenden Ingenieurunternehmen ZPP Ingenieure AG, ZETCON Ingenieure GmbH und Höcker Project Managers GmbH über.
Seit 2014 wird von der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik in Würdigung der hervorragenden und beispielhaften Persönlichkeit die Wolfgang-Zerna-Ehrenmedaille des VDI als Auszeichnung für besonders verdiente ehrenamtliche Mitarbeiter oder Ingenieure, die auf dem Gebiet des Bauingenieurwesens besondere Verdienste erworben haben, verliehen.[6]
Zu seinen Doktoranden gehört Wilfried Krätzig.
Für seine Dissertation und Habilitation siehe Fußnote
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