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Wochentag

Tag der Woche, der in wiederkehrender Benennung und gleichbleibender Reihenfolge das gesamte Jahr über vorkommt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wochentag
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Als Wochentag bezeichnet man einen Tag der Woche, der in wiederkehrender Benennung und gleichbleibender Reihenfolge das gesamte Jahr des bürgerlichen Kalenders über vorkommt, und zwar im deutschen Sprachraum den Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag beziehungsweise Sonnabend und Sonntag.

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Wochentagsheptagramm mit den entsprechenden astronomischen Symbolen; Im Uhrzeigersinn, oben startend: So, Fr, Mi, Mo, Sa, Do, Di. Die Anordnung der sieben Wandelgestirne erfolgt mit aufsteigender siderischer Umlaufzeit entgegen dem Uhrzeigersinn vom Mond rechts unten bis zum Saturn links unten.[1]
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Benennung der Wochentage

Zusammenfassung
Kontext

Die sieben Tage der babylonischen Woche wurden nach den mit bloßem Auge sichtbaren Planeten des geozentrischen Weltbilds benannt (Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn), die zum Zeitpunkt der Benennung selbst als Götter angesehen wurden.[2] Als die Germanen diese Namen im 4. Jahrhundert kennenlernten, benannten sie diese nach den Namen der den römischen Göttern ungefähr entsprechenden germanischen Gottheiten um. Im Zuge der Christianisierung wurde zu einem späteren Zeitpunkt versucht, diese heidnischen Namen wieder zurückzudrängen, was aber im deutschsprachigen Raum nur beim Mittwoch und Samstag gelang.

Deutsche Wochentagsnamen

Herkunft der Wochentagsnamen

Die Wochentagsnamen im Deutschen gehen auf die germanischen Bezeichnungen der Wochentage zurück. Die Namen der Wochentage sind Lehnübersetzungen aus dem Lateinischen, wobei für die römischen Götter die germanischen Entsprechungen eingesetzt wurden (Wodan für Mercurius, Donar für Jupiter usw.). Die lateinischen Bezeichnungen gehen ihrerseits auf die ursprünglichen babylonischen Götternamen zurück:

Weitere Informationen Deutsch/Althochdeutsch, Englisch ...

Bei der Christianisierung des (althoch-)deutschen Sprachraums waren die Missionare darum bemüht, möglichst Wochentagsnamen durchzusetzen, die nicht an heidnische (römische oder germanische) Götter erinnerten. Das wird einerseits an Mittwoch deutlich, wo mit der Bezeichnung des Tages im Wochenablauf der eigentlich zu erwartende Name Wotan (vgl. engl. Wednesday) umgangen wurde. Das andere Beispiel ist die Benennung des Tages vor Sonntag: Das aus dem Lateinischen (Saturni dies) entlehnte Satertag dehnt sich zwar bis ins Englische aus (Saturday), wird aber im deutschen Sprachraum mehr und mehr durch zwei andere Begriffe verdrängt – einen neutralen Sonnabend und einen christlich geprägten Samstag. Satertag/Saterdag erhält sich nur im Niederdeutschen Raum und heute auch da nur noch in der Mundart.

Sonnabend ist der in Nordostdeutschland gebräuchliche Name und bezeichnet den ganzen Tag vor dem Sonntag (wie auch Heiligabend im Nordosten den ganzen Tag vor dem ersten Weihnachtstag bedeutet).

Der Samstag ist sprachgeschichtlich aus der Bezeichnung für den Sabbat hervorgegangen. Dieser Ausdruck verbreitete sich unter lautlicher Abwandlung vom Orient aus über Griechenland, die Donau aufwärts, in den romanischen Sprachraum (französisch samedi, italienisch sabato) und in die deutschen Bistümer Mainz und Trier. Mittlerweile wandert diese Bezeichnung weiter nach Norden und scheint den „Sonnabend“ allmählich zu verdrängen.

Namensgeber für den Dienstag ist in manchen Dialekten der griechische Kriegsgott Ares. Der „Arestag“ wird dann je nach Gegend z. B. zu Ertag, Irta o. ä.[3]

Der Donnerstag war früher der fünfte Tag der Woche, und so erklärt sich das mancherorts noch vorhandene „Pfinsda“ o. ä.

Namen von Tagen in der Sieben-Tage-Woche

Die folgende Tabelle liefert einen Überblick über die Namen der Wochentage in einigen europäischen und asiatischen Sprachen.

Weitere Informationen de, Montag ...

Im Portugiesischen werden die Wochentage außer Samstag und Sonntag durchgezählt, wobei der Montag der zweite und der Freitag der sechste Tag ist. Das bedeutet, dass der Samstag (Sabbat) als siebter Wochentag gerechnet wird. Ebenso ist es in Japan (siehe Japanische Zeitrechnung, Wochentage).[8]

In China werden die Wochentage von Montag (1) bis Samstag (6) durchgezählt und entsprechend benannt, der Sonntag ist jedoch nicht der Tag sieben, sondern der „Himmelstag“.[9]

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Zählung der Wochentage

Bis Ende 1975 war der Sonntag in der Bundesrepublik Deutschland der erste Wochentag gemäß der mittelalterlichen Wochentagszählung. Diese Regelung wurde durch die inzwischen nicht mehr gültige DIN 1355-1 abgelöst, die den Montag zum ersten Wochentag machte.[10] In der DDR trat eine vergleichbare Änderung bereits 1969 in Kraft. Auch die heute gültige ISO 8601 bestimmt den Montag zum ersten Tag der Woche. Der Sonntag ist auch heute noch in England, Nordamerika und vielen anderen Teilen der Welt der erste Wochentag, entsprechend der jüdischen und christlichen Zählung.

Seit 1978 ist auf Beschluss der UNO der Montag international der erste Tag der Woche, der Sonntag wird zusammen mit dem Samstag zum Wochenende gerechnet.

Die Tage Montag bis Samstag gelten als Werktage, der Sonntag als besonders geschützter Ruhetag.

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Symbole für die Wochentage

Seit dem Mittelalter wurden die in Astronomie und Astrologie üblichen Planetensymbole auch für die Wochentage verwendet. Für die Werktage findet sich dies in Kirchenbüchern bis ins 18. Jahrhundert. Für den Sonntag wurde dort allerdings nicht das Sonnensymbol, sondern „Dom.“ oder „dies dominica“ verwendet. Die Planetennamen entsprechen hierbei den römischen Wochentagen.

Weitere Informationen Montag, Dienstag ...
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Italienische Armreife mit Darstellung der Wochentage durch die römischen Götter: Luna für den Montag, Mars für den Dienstag, Merkur für den Mittwoch, Jupiter für den Donnerstag, Venus für den Freitag, Saturn für den Samstag und Sol für den Sonntag (Walters Art Museum)

Berechnung

Zur Berechnung des Wochentages für ein gegebenes Datum gibt es verschiedene Verfahren. Diese sind in eigenen Hauptartikeln dargestellt:

Wochentagsamnesie, Feiertage

Durch Arbeit, Schule, Einkaufen, Verkehr(en), Informations- und Unterhaltungsmedien, Kirchenbesuch und andere an einen bestimmten Tag der Woche gebundene Termine leben Menschen in einem Wochenrhythmus. Längere Urlaube, Aufenthalt in den Bergen oder einem Gefängnis, Arbeitslosigkeit, aber auch Zeiten eines Corona-Lockdowns erschweren Personen das spontane Erinnern des aktuellen Wochentags – die sogenannte Wochentagsamnesie nimmt zu. Umgekehrt hilft die Angabe des Wochentags zu einem numerischen Tagesdatum, sich einen nicht allzu fern liegenden Termin, etwa einer Veranstaltung, einzuprägen.[11]

Feiertage, die oft an numerisch festen Tagen liegen, strukturieren mitunter einzelne Wochen durch Unterbrechen der Werktagsreihe. „Auf welchen (Wochen-)Tag fällt der Nationalfeiertag?“

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Literatur

  • Tomislav Talanga: Deutsche Wochentagsnamen. In: Zagreber Germanistische Beiträge. Nr. 9, 2000, ISSN 1330-0946, S. 141–157, (online).
Wiktionary: Wochentag – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Anmerkungen

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