Loading AI tools
ehemaliges Mitglied des Schweizer Bundesrates Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Willi Ritschard (* 28. September 1918 in Deitingen; † 16. Oktober 1983 auf dem Grenchenberg; heimatberechtigt in Oberhofen am Thunersee und Luterbach) war ein Schweizer Politiker (SP) aus dem Kanton Solothurn. Als Bundesrat war er zuerst Verkehrs-, dann Finanzminister und bekleidete einmal das Amt des Bundespräsidenten. Er starb 13 Tage nach seiner Rücktrittserklärung im Amt.[1]
Willi Ritschard wurde 1943 in den Gemeinderat seiner Wohngemeinde Luterbach gewählt, ab 1947 war er auch Gemeindepräsident. 1945 erfolgte die Wahl in den Kantonsrat des Kantons Solothurn, 1955 wurde er in den Nationalrat gewählt. 1963 wurde er Regierungsrat.
Ritschard wurde am 5. Dezember 1973 als Vertreter der SP in den Bundesrat gewählt. Von Beruf Heizungsmonteur, war er der erste und bislang (Stand: Juli 2018) einzige Arbeiter im Bundesrat. Während seiner Amtszeit stand er den folgenden Departementen vor:
Er war Bundespräsident im Jahre 1978 und Vizepräsident in den Jahren 1977 und 1983. Wenige Tage nachdem er am 3. Oktober 1983 seinen Rücktritt per 31. Dezember erklärt hatte, starb Willi Ritschard am 16. Oktober völlig überraschend auf einer Wanderung über den Grenchenberg an Herzversagen.
In der Bevölkerung genoss Ritschard wegen seiner volksnahen, verständlichen und humorvollen Sprache grosse Popularität. Viele seiner Aussprüche sind in der Schweiz zu geflügelten Worten geworden, wie zum Beispiel «Je höher der Affe klettert, desto besser sieht man seinen Hintern.» Bereits zu Ritschards Lebzeiten erschienen Sammlungen seiner Zitate. Die Schweizerischen Bundesbahnen benannten einen ihrer InterCity-Neigezüge, in denen ursprünglich oberhalb der Fenster Zitate der namensgebenden Persönlichkeiten angebracht waren, nach Willi Ritschard, und in seinem Wohnort Luterbach gibt es eine Willi-Ritschard-Strasse.
Willi Ritschard war Sohn von Ernst Emil und Frieda Ritschard (geb. Ryf).[2] Sein Sohn Rolf Ritschard, ebenfalls Politiker (Regierungsrat im Kanton Solothurn), verstarb 2007 unter ähnlichen Umständen wie Willi Ritschard auf einem Spaziergang. Ritschard stand in engem Austausch mit dem Schriftsteller Peter Bichsel.
1982 veröffentlichte die Zürcher Band Hertz das kurze Musikstück Willy Ritschard mit der Biographie von Willi Ritschard als lyrischem Inhalt.[3] Dabei wird der Vorname Ritschards im Titel fälschlicherweise mit y statt des korrekten i wiedergegeben. Zudem wurden die im Lied verwendeten Namen Ernst und Anna für die Eltern von Willi Ritschard vom Songwriter Dominique Grandjean (Taxi) frei erfunden.[4]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.