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Architekt in Riga Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wilhelm Bockslaff (lettisch Vilhelms Bokslafs; * 12. Oktoberjul. / 24. Oktober 1858greg.[1] in Riga, Gouvernement Livland; † 9. März 1945 in Posen) war ein Architekt in Riga. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der das Stadtbild noch heute prägenden Richtungen des Eklektizismus, der Neugotik und des Jugendstils.
Wilhelm Ludwig Nikolai Bockslaff entstammte einer deutschsprachigen Rigaer Kaufmannsfamilie. Sein Großvater war Mitbegründer der ersten baltischen Leinweberei. Er studierte ab 1878 Architektur am Polytechnikum Riga und wurde Mitglied des Corps Rubonia. Nach dem Studium war er zunächst als Assistent am Polytechnikum und als Mitarbeiter im Architekturbüro Koch angestellt. Nachdem er zahlreiche Privathäuser entworfen hatte, erhielt er bald auch Aufträge für große Bauvorhaben in Riga; daneben beschäftigte sich Wilhelm Bockslaff vor allem mit der Erhaltung und Rekonstruktion historischer Bauten wie der Burg Ropa (Straupe). Er durchlebte einige der schwierigsten Phasen der Geschichte Lettlands: Russifizierung, die Russische Revolution 1905, die Oktoberrevolution, den Lettischen Unabhängigkeitskrieg, die Lettische Sozialistische Sowjetrepublik (1918–1920) und die sowjetische Besetzung Lettlands 1940. Als Deutsch-Balte musste er 1939 dem Ruf „Heim ins Reich“ folgen und Riga verlassen. Er starb während des Dauerbombardements in der Schlacht um Posen. „An eine Beerdigung konnte man nicht denken, und die Töchter, nachdem sie den verstorbenen Vater in eine Decke gewickelt hatten, begruben ihn im Hof.“[2]
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