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Gymnasium des Lahn-Dill-Kreises Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Wilhelm-von-Oranien-Schule im mittelhessischen Dillenburg ist ein Gymnasium des Lahn-Dill-Kreises mit Sekundarstufe I und II, dessen Geschichte mit der Gründung als Lateinschule bis ins Jahr 1537 zurückreicht.
Das genaue Gründungsdatum der Wilhelm-von-Oranien-Schule ist nicht bekannt, jedoch sicher zwischen 1535 und 1538 anzusetzen[1][2] – im Allgemeinen geht man von 1537 aus. Zu dieser Zeit wurde die Schule als Lateinschule geführt, in der lediglich Latein, Religion und Musik unterrichtet wurden. Das Geld für die Errichtung einer solchen „öffentlichen“ Schule stammte von Graf Wilhelm dem Reichen von Nassau. Die Schule erlebte im 16. Jahrhundert eine gewisse Blüte, musste sich aber im 17. Jahrhundert mühsam behaupten. Negative Auswirkungen hatten zu dieser Zeit, als die Schule zu einer „Stadtschule“ wurde, vor allem die verheerende Pest und der Dreißigjährige Krieg.[1] Einen Aufschwung erfuhr sie im 18. Jahrhundert, als sie vom Fürsten Wilhelm V. zu einem Akademischen Pädagogium (drei Klassen) erhoben wurde. Mit der Zeit kamen immer mehr Fächer hinzu, jedoch dominierten nach wie vor die alten Sprachen.
Zur napoleonischen Zeit gab es finanzielle Engpässe, und die Schule wurde 1817 zu einer „niederen Gelehrtenschule“ herabgestuft. Die erste Schulbibliothek wurde 1821 eröffnet. Nachdem Nassau 1866 Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau geworden war, fand 1867 die Erweiterung der Schule zu einem Progymnasium und 1874 schließlich zu einem Gymnasium statt, so dass 1876 zum ersten Mal Schüler das Abitur an der Schule ablegen konnten.[1]
Auch der Erste Weltkrieg und seine Folgen hatten Auswirkungen auf den Unterricht. 1922 wurden erstmals Mädchen in die Schule aufgenommen.[3] Mit der Schulreform von 1937 wurde die Schule in eine „Staatliche Oberschule für Jungen“ umgewandelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie im Dezember 1945 als „Staatliches Realgymnasium“ wiedereröffnet. Im November 1957 erfolgte schließlich aufgrund der herrschenden Raumnot der Umzug in das heutige Schulgebäude in der Jahnstraße.[4][5] Die offizielle Bezeichnung war „Gymnasium und Altsprachliches Gymnasium“. 1958 erhielt das Gymnasium den Namen Wilhelm-von-Oranien-Schule,[6] benannt nach Wilhelm I. von Oranien, der 1533 in Dillenburg geboren und später zum Befreier der Niederlande wurde.[7]
Die Schule wird derzeit von ca. 1300 Schülern besucht und hat ca. 120 Lehrkräfte. Unter dem Schulmotto „Lernen in Vielfalt – Leben in Verantwortung“[8] positioniert sich die Schule in einem großen, eher ländlich geprägten Einzugsgebiet als fachlich breit aufgestelltes Gymnasium, das in neun Schuljahren (G9) zum Abitur führt. Seit 2014 hat die Wilhelm-von-Oranien-Schule den Status einer selbstständigen allgemeinbildenden Schule (SES).[9][10] Schulleiter ist seit 2012 Oberstudiendirektor Martin Hinterlang.[11]
Die Wilhelm-von-Oranien-Schule kooperiert sowohl im Regelunterricht wie auch im Ganztagsangebot mit verschiedenen externen Partnern:
Internationaler Schüleraustausch
Schon in den 1930er Jahren gab es eine „Vereinigung ehem. Angehöriger des Gymnasiums zu Dillenburg“, neu gegründet wurde der Förderverein jedoch am 14. Mai 1991 vom damaligen Schulleiter Dieter Scholz zusammen mit Vertretern des Kollegiums, der Elternschaft und Ehemaligen unter dem Namen „Verein der Ehemaligen und Freunde der Wilhelm-von-Oranien-Schule e. V.“. 2015 benannte sich der Verein um in „Wilhelms Freunde – Förderverein der Wilhelm-von-Oranien-Schule e. V.“.[12] Der Verein unterstützt die schulische Arbeit, ist Träger des Ganztagsangebots sowie Herausgeber des Jahrbuchs der Schule und organisiert die Kontaktpflege ehemaliger Schüler und Lehrer.
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