Loading AI tools
österreichischer Germanist, Pädagoge, Friedenspädagoge, Hochschullehrer, Herausgeber Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Werner Wintersteiner (* 24. Juni 1951 in Wien) ist ein österreichischer Germanist, Friedenspädagoge, Herausgeber und Hochschullehrer. Fachlicher Schwerpunkt seiner Tätigkeit in Forschung und Lehre ist die Deutschdidaktik und die Friedensforschung.
Werner Wintersteiner wuchs in Wien auf und lebt heute in Villach, Kärnten. Er ist verheiratet. Er studierte von 1970 bis 1976 Romanistik (französisch) und Germanistik an der Universität Wien. Dieses schloss er mit dem Mag. phil. (Lehramt) ab.[1]
Von 1976 bis 1987 war er an einer Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) in Klagenfurt als Deutsch- und Französischlehrer tätig
Von 1987 bis 2003 war er Bundeslehrer im Hochschuldienst: Deutschdidaktiker und Friedenspädagoge am Institut für Germanistik der Universität Klagenfurt. 1998 promovierte er mit der Dissertation: „Pädagogik des Anderen. Bausteine für eine Friedenspädagogik in der Postmoderne“.
2003 habilitierte er sich (Venia: „Didaktik der deutschen Sprache und Literatur“ mit der Habilitationsschrift: „Poetik der Verschiedenheit. Literarisch-kulturelle Bildung unter den Bedingungen der Globalisierung“). 2007 erhielt er die Universitätsprofessur für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur in Klagenfurt. 2005 gründete er das „Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik“, ebenfalls an der Universität Klagenfurt, dessen Leitung er mit Unterbrechungen er bis zu seiner Pensionierung 2016 innehatte. Von 2011 bis 2016 war er auch Leiter des Clusters „Konflikt-Frieden-Demokratie“ (Universität Klagenfurt, ÖSFK Stadtschlaining, Demokratiezentrum Wien, Institut für Konfliktforschung). 2012 war er Mitbegründer des Universitätslehrgangs mit Master-Abschluss Global Citizenship Education an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und ist nach wie vor Mitglied des Leitungsteams. Er lehrte auch an der European Peace University Stadtschlaining, am Teachers College der Columbia University, New York, an der East China Normal University, Shanghai, und an der Philipps-Universität Marburg. Werner Wintersteiner spricht neben Deutsch auch Französisch, Englisch, Italienisch.[2][3][4][5]
Ein beruflicher Schwerpunkt von Werner Wintersteiner lag in der Deutschdidaktik, mit dem Schwerpunkt auf Literaturdidaktik. Er baute dazu die inhaltlichen und organisatorischen Grundlagen für eine österreichische Deutschdidaktik auf.
Hierzu gestaltete er die Zeitschrift „informationen zur deutschdidaktik“ („ide“), die zunächst ein reines Rezensionsorgan war, 1988 zu einer thematischen Zeitschrift um, gründete einen wissenschaftlichen Beirat und veranstaltete regelmäßige bundesweite Tagungen. 1999 folgte die Gründung der Buchreihe „ide-extra“. So entstand ein Netzwerk der universitären Deutschdidaktik Österreichs.
Wintersteiner hatte die erste Professur für Deutschdidaktik in Österreich inne und erreichte die Gründung eines eigenständigen deutschdidaktischen Instituts „Österreichisches Kompetenzzentrum für Deutschdidaktik“ (2006–2016).
Die Forschungsschwerpunkte von Wintersteiner waren in diesem Bereich vor allem: Deutschdidaktik und Politische Bildung sowie Literaturdidaktik und Transkulturalität. Er hat wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Konzepts einer transkulturellen Literaturdidaktik (siehe Publikationen).
Wintersteiners wissenschaftliche Beschäftigung mit Friedensforschung, zunächst speziell mit Friedenspädagogik, reicht in die 1980er Jahre zurück. Er verstand sich immer als scholar-practitioner, also als Wissenschaftler und Aktivist zugleich. Er war Gründer und Obmann des Vereins „Alpen-Adria-Alternativ. Verein für Frieden, Menschenrechte und interkulturelle Zusammenarbeit“ (Graz und Villach, 1990–2000), welcher Seminare, Studien, Projekte und Publikationen zur grenzübergreifenden interkulturellen Zusammenarbeit, zum interkulturellen Lernen und zur Friedenserziehung, darunter die „Europäische Jugendakademie“ (1993–2001) organisierte.
Von 2005 bis 2016 war er Gründer und Leiter des universitären Zentrums für Friedensforschung und Friedenspädagogik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (2005–2016). Er ist im wissenschaftlichen Beirat von: „Wissenschaft & Frieden“ (seit 1996); „Journal of Peace Education“ (seit 2000); „Europea“ (seit 2016), „Zefko/Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung“ (seit 2012) vertreten.
Seine Schwerpunkte liegen auf Friedenspädagogik und Global Citizenship Education, Kulturwissenschaftliche Friedensforschung, darunter auch Literatur und Frieden, konzeptuelle Grundlagen der Friedensforschung, sowie auf dem Alpen-Adria Raum als Friedensregion.
In diesem Zusammenhang organisierte Werner Wintersteiner grenzübergreifende Seminare zu Frieden und Friedenspädagogik in Italien, Slowenien und Kroatien (seit 1984). Er war am Aufbau der „Friedensschule“ in Gorski kotar (Kroatien, 1993–1995) beteiligt, ebenso wie am Projekt PRAA (Peace Region Alps-Adriatic) und hat das Alpen-Adria-Friedensmanifest verfasst. Er hat seit dessen Gründung mit dem Friedensinstitut ASPR in Stadtschlaining kooperiert, z. B. arbeitete er 2020 bis 2022 im Leitungsteam der internationalen Kampagne von ASPR „Heimatland Erde“ mit.[5][6] Werner Wintersteiner ist Board Member des Herbert C. Kelman Institute for Interactive Conflict Transformation, Wien.
Werner Wintersteiner veröffentlichte sieben Monographien und über 50 Sammelbände sowie über 400 Aufsätze zu den Themenschwerpunkten Literaturdidaktik, Deutschdidaktik, Interkulturalität, Friedenspädagogik, Global Citizenship und Friedensforschung in österreichischen und internationalen Fachzeitschriften bzw. in Sammelbänden in den Sprachen: Baskisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Slowenisch, Spanisch.[5][8]
Von den seit 1992 erschienenen selbständigen Publikationen von Werner Wintersteiner (teilweise mit anderen Autoren) sind besonders hervorzuheben:
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.