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Schweizer Kunst- und Architekturhistoriker und Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Werner Oechslin (* 3. Oktober 1944 in Einsiedeln) ist ein Schweizer Kunst- und Architekturhistoriker.
Oechslin studierte Kunstgeschichte, Archäologie, Philosophie und Mathematik an der Universität Zürich und der Universität Rom. In Zürich wurde er 1970 promoviert. Von 1971 bis 1974 war er Assistent an der Universität Zürich, von 1975 bis 1980 lehrte er am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an der Rhode Island School of Design (RISD) sowie an der Freien Universität Berlin. In Berlin habilitierte er sich 1980 und erhielt noch im selben Jahr einen Ruf an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1985 wechselte er an die Ecole d’Architecture der Universität Genf. Von 1985 bis zu seiner 2009 erfolgten Emeritierung war er Ordinarius für Kunst- und Architekturgeschichte an der ETH Zürich und zudem von 1987 bis 2006 Direktor des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur (gta). 1987 war er Gastprofessor an der Harvard University. Von 1996 bis 2002 leitete er die Auswahlkommission des Study Center am CCA Montréal und war auch Mitglied des Board of Trustees. Er ist Mitglied des consiglio scientifico des Centro Internazionale di Studi di Architettura Andrea Palladio (CISA) in Vicenza. In der Gründungsphase war er Mitglied des consiglio scientifico der Accademia di Architettura in Mendrisio.[1]
Oechslin hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Architektur- und Kunstgeschichte vom 15. bis 20. Jahrhundert publiziert. Die Forschungsschwerpunkte sind Architekturtheorie, die Architektur der Moderne sowie Architekturzeichnung, Architekturtypologie und die ephemere Architektur (Festarchitektur). 1981 gründete er mit Ulrich Conrads, Norbert Miller, Bernhard Schneider und Anna Teut das zweisprachige (Deutsch und Englisch) Daidalos - Berlin Architectural Journal[2] und war von 1981 bis 1998 Mitherausgeber der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift. Er ist der Gründer der «Stiftung Bibliothek Werner Oechslin», einer Forschungsbibliothek in Einsiedeln mit einem Gesamtbestand von über 80'000 Büchern zu den Wissensgebieten Mathematik, Philosophie, Theologie, Physik, Astronomie und Architektur, welche Oechslin über viele Jahre gesammelt hat und der Öffentlichkeit zugänglich macht.[3] Die Forschungsbibliothek wurde seit 20 Jahren von der ETH mitfinanziert. Nachdem der Kanton seine Zahlungen einstellt möchte auch die ETH nicht mehr. Daher steht sie vor dem Aus. Der Betrieb der Bibliothek ist nur noch bis Ende April 2025 gewährleistet.
Der Neubau der Bibliothek nach Plänen des Architekten Mario Botta wurde im Jahre 2006 eröffnet. Oechslin war an zahlreichen Ausstellungen beteiligt, wie «Triumph of Baroque» (Turin/Washington 1999), «Palladio» (Vicenza 1999), «Griechische Klassik. Idee oder Wirklichkeit» (Berlin/Bonn 2002), «Gottfried Semper» (München/Zürich 2003), «Vincenzo Scamozzi» (Vicenza 2003) sowie «Barock-Baumeister und moderne Bauschule aus Vorarlberg» (Bregenz 2006).
(Vgl. auch die vollständige Bibliographie auf der Website der "Stiftung Bibliothek Werner Oechslin")
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