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deutscher Schriftsteller und Heimatforscher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Werner Heinrich Dobelmann (* 16. Oktober 1913 in Münster; † 7. August 1985 in Bad Salzuflen) war ein deutscher heimatkundlicher Forscher und Verfasser zahlreicher volkskundlicher wie historischer Abhandlungen über seinen Wohnort Münster sowie insbesondere die Heimat seiner Vorfahren, das Osnabrücker Nordland.
Der Beruf des Kriminalsekretärs brachte die Übersiedlung des am 13. Juli 1879 in Suttrup (heute zu Nortrup gehörig) geborenen Vaters Werner Dobelmanns, Theodor Friedrich Bernhard Dobelmann, und seiner am 23. September 1883 in Nortrup geborenen Gattin Katharina Elisabeth Agnes Dobelmann, geb. Middendorf, nach Münster in Westfalen mit sich, wo den seit 1908 verheirateten Eheleuten am 16. Oktober 1913 ihr Sohn Werner geboren wurde. In seiner Kindheit und Jugend indessen besuchte Werner Dobelmann, einer »instinktiven Hinneigung«[1] folgend, regelmäßig den in der artländischen Landschaft gelegenen Hof seiner Großeltern mütterlicherseits, Hermann und Lisette (geb. Janning) Middendorf, Heuerlinge in der Börslage bei Nortrup,[2] welcher nach dem Tode der Großeltern von einem Onkel Werner Dobelmanns forthin bewirtschaftet worden war. Dieser Kotten, von dem außer den alten Hofeichen nichts erhalten ist, gehörte dem Gut Loxten an;[3] die Großeltern Dobelmanns väterlicherseits, Wilhelm und Maria Adelheid (geb. Gramann) Dobelmann, waren zunächst Heuerlinge eines Kottens des Hofes Möhlmann/Klümke gewesen, um dann eine in Suttrup gegenüber der Gaststätte Blome gelegene Heuerstelle des Hofes Hallermann/Pieper[4] einzunehmen.[5] Nach der 1934 in Münster am Gymnasium absolvierten Reifeprüfung führte der Arbeitsdienst Werner Dobelmann nach Bersenbrück und damit wieder in die Nähe des Artlandes. Die Arbeit sowie Entdeckungsreisen des Abiturienten gesellten dergestalt dem in Kindheitstagen gelegten »gefühlsmäßigen Erfassen« gleichermaßen die »verstandesmäßige Erkenntnis«[1] der artländischen Heimat bei.
Zu seinem großen Leidwesen[6] ließen wirtschaftliche Gründe Werner Dobelmann nach seiner Rückkehr in die Geburtsstadt Münster von seinem ursprünglichen Wunsch, zur wissenschaftlichen Vertiefung seiner heimatlichen Hinneigung an der Universität Volkskunde oder Geschichtswissenschaften zu studieren, Abstand nehmen. Von einer stattdessen zunächst angetretenen Banklehre wechselte er in die Finanzverwaltung der Stadt Münster, in der er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1976 als Steuerrat wirkte. Jenseits solches „Berufes Nüchternheit“[1] begann Werner Dobelmann nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Schreiben, angefangen mit der Familienchronik Die Börslage. Versuch einer Familiengeschichte von 1945. Werner Dobelmann heiratete am 21. Oktober des Kriegsjahres 1941 Gerda Ilse Auguste Habben, die am 26. September 1916 in Rüstringen bei Wilhelmshaven geborene Tochter Sjut und Helene Habbens. 1949 wurde den Eheleuten eine Tochter geboren. Seit 1951 war Werner Dobelmann Gründungsmitglied des Kreisheimatbundes Bersenbrück (KHBB), seit 1976 dessen Ehrenmitglied.
1972 erwarben die Dobelmanns das ehemalige Heuerhaus (Kotten) des Hofes Wiese in der alten Bauerschaft Rüssel. Bis zu seinem Tod 1985 lebte und arbeitete Werner Dobelmann zusammen mit seiner 1989 verstorbenen Frau Gerda in dem renovierten Kotten. Die Eheleute wurden auf dem Friedhof der Pfarrei St. Nikolaus in Ankum bestattet.
Dem literarischen Schaffen Werner Dobelmanns lag ein unerschütterliches wie verhalten zuversichtliches Bekenntnis zur Heimat zugrunde. So schreibt Dobelmann 1981, es möge indessen durchaus
In einer solchen autochthonen Haltung,[8] die sich »nicht in gewollten Augenblicken einer genießerischen Versenkung und künstlichen Einfühlung, sondern nur« sich einstelle, »wenn das eigene Dasein in seiner Arbeit steht«,[9] und mit einer ostinaten Einstreuung ruraler Sprachbilder[10] rückt das Werk Werner Dobelmanns in den gedanklichen Umkreis der existentialistischen Fundamentalontologie Martin Heideggers.
Werner Dobelmanns aus lebenslanger Archivarbeit hervorgegangenes Gesamtwerk umfasst 18 Monographien, weit über 2000 Aufsätze, Beiträge und Artikel in Sammelwerken, Zeitschriften (Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbrück, Heimat-Kalender für den Kreis Bersenbrück, Heimat-Jahrbuch für den Kreis Bersenbrück, Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land, Am heimatlichen Herd, Westfälischer Heimatkalender usf.) und Tageszeitungen (Westfälische Nachrichten, Münstersche Zeitung, Bersenbrücker Kreisblatt, Bramscher Nachrichten usf.), eine Reihe typographisch vorliegender Historiographien artländischer Höfe sowie unveröffentlichte Manuskripte, unter anderem zur »Münsterischen Mühlengeschichte« (1972), und eine Vielzahl bislang unveröffentlichter Aufsätze.
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