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britischer Schauspieler (1926-2015) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Warren Mitchell (* 14. Januar 1926 in Stoke Newington, County of London, als Warren Misell; † 14. November 2015 in Highgate, London) war ein britischer Schauspieler.
Warren Mitchell kam aus einer jüdisch-orthodoxen Familie, seine Mutter starb, als er dreizehn war.[1] Er nahm zunächst ein Chemiestudium am University College in Oxford auf, das er aber 1944 abbrach, um gemeinsam mit seinem Freund Richard Burton in der Royal Air Force zu dienen. Burton ermunterte ihn auch zu einer Schauspielkarriere und schließlich studierte Mitchell an der Royal Academy of Dramatic Art.[2] Er war zunächst überwiegend am Theater tätig und war während der 1950er-Jahre in den beliebten Radioserien Educating Archie and Hancock’s Half Hour zu hören. Ab den späten 1950er Jahren war der früh glatzköpfige Schauspieler regelmäßig in Kinofilmen zu sehen, wobei er schon früh ältere Charaktere spielte, etwa als Professor im Horrorfilm Die Teufelswolke von Monteville (1958).[1]
Einem breiten Publikum wurde er durch die Rolle des reaktionären Cockneys Alf Garnett in der Fernsehserie Till Death Us Do Part bekannt, die zwischen 1965 und 1975 produziert wurde. Bei den British Academy Television Awards wurde er hierfür 1967 mit dem Preis als bester Schauspieler ausgezeichnet. 1969 und 1972 erschienen auch zwei Kinofilme mit Alf Garnett. Das von Johnny Speight geschriebene Till Death Us Do Part bildete in den 1970er-Jahren das Vorbild für die Fernsehserien All in the Family in den USA und Ein Herz und eine Seele, in denen Carroll O’Connor (als Archie Bunker) bzw. Heinz Schubert (als „Ekel“ Alfred Tetzlaff) Mitchells Rolle des rassistischen Familienoberhaupts verkörperten. Mitchell spielte die Rolle des Alf Garnett später noch in den Fernsehserien Till Death… (1981) und In Sickness and Health (1985–1992) sowie dem Fernsehspecial A Word with Alf (1997). Dem politisch eher linksgerichteten Mitchell war die Popularität des Alf Garnett bei vielen Briten, die ihn als eine Art Nationalheld sahen, eher unheimlich.[2]
Obwohl Mitchell vom Publikum überwiegend mit dieser Rolle identifiziert wurde, erhielt er durch sie in späteren Jahren viele lohnende Charakterrollen,[1] wie in Terry Gilliams Fantasyfilm Jabberwocky eine größere Nebenrolle. 1979 gewann er für seine Darstellung des Willy Loman in Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller den Laurence Olivier Award. Einen weiteren Laurence Olivier Award holte er 2004 für seinen Auftritt als betagter Möbelhändler in Der Preis, einem weiteren Theaterstück von Miller. Noch mit über 80 Jahren stand Mitchell auf der Bühne.
Mit seiner Ehefrau Connie war er von 1951 bis zu seinem Tod verheiratet, sie hatten drei Kinder. Da sein Sohn später nach Australien auswanderte und Mitchell dort viel Zeit verbrachte, nahm er auch die Staatsbürgerschaft dieses Landes an.[3] Er starb zwei Monate vor seinem 90. Geburtstag in seiner Geburtsstadt London.[4]
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