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Walluf
Gemeinde im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Walluf ist eine Weinbaugemeinde im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen. Die Gemeinde liegt im Walluftal am Südhang des Taunus und am nördlichen Ufer des Rheins. Walluf ist die östlichste Gemeinde des Rheingaus.
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Geografie
Zusammenfassung
Kontext
Gemeindegliederung
Walluf besteht aus den Ortschaften und Gemarkungen Nieder- und Oberwalluf.
Nachbarorte
Walluf grenzt im Norden und Osten an die kreisfreie Stadt Wiesbaden mit den Ortsteilen Frauenstein und Schierstein und im Westen an die Stadt Eltville am Rhein. Im Süden bildet der Rhein die Grenze zur rheinland-pfälzischen Gemeinde Budenheim.
Lage
Walluf liegt im Rheingau, im Rhein-Main-Gebiet, direkt westlich angrenzend an die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden.
Oberflächengewässer
Walluf liegt am Nordufer des Rheins. Der Rhein ist das dominierende Oberflächengewässer in Walluf und der ganzen Region und hydrologisch auf mehreren Ebenen prägend: Risiken hinsichtlich Hoch- und Niedrigwasser[2][3][4], Grundwasserstände, Ökologie, Ökonomie und Wasserver- / bewirtschaftung.
Der Ortskern von Niederwalluf wurde in der Vergangenheit mehrmals von starken Hochwassern überflutet. Die höchsten Pegelstände wurden im Januar 1995, im Februar 1970 und im März 1988 erreicht. Die nahe am Rhein gelegenen Wohnhäuser konnten tagelang nur über provisorisch errichtete Stege und mit Schlauchbooten erreicht werden.
Eine weitere zentrale Rolle spielt die Walluf (oder Wallufbach), ein rechter Zufluss des Rheins. Seine Länge beträgt ca. 14 km und hat ein Einzugsgebiet von etwa 28 km². Sie entspringt im Hohen Taunus, bei rund 430–440 m ü. NN in der Nähe von Bärstadt und mündet in den Rhein auf ca. 80–81 m ü. NN.
In Walluf und Umgebung wurde die Renaturierung der Walluf begonnen, um den ökologischen Zustand zu verbessern, da frühere Verrohrungen und Befestigungen den natürlichen Flussverlauf und die Tierwanderung beeinträchtigten. Diese baulichen Eingriffe führten zu Ufererosion und beschleunigtem Abfluss. Zugleich besteht ein erhöhtes Risiko durch Starkregen und Hochwasser, das zu Überschwemmungen von Wegen, Grundstücken und Schutzgebieten führen kann. Um dem entgegenzuwirken, wurden Hochwasserschutzmaßnahmen wie Kanalstauraum- und Pumpanlagen in Niederwalluf errichtet. Besonders sensible Bereiche wie die Niederwallufer Bucht sind bei Extremhochwasser gefährdet.[5][6][7]
Feuchtgebiete
Direkt zwischen Niederwalluf und Wiesbaden-Schierstein liegt das Naturschutzgebiet Niederwallufer Bucht am Rhein. Es ist eine Stillwasser-Zone des Rheins, die durch einen Leitdamm vom Hauptstrom getrennt ist. Das Gebiet ist ca. 13 Hektar groß und wurde 2000 als Schutzgebiet ausgewiesen. Es zählt zu den auenartigen Ufer- und Feuchtlebensräumen (Rheinufer, Weichholzauen), die als Brut-, Nahrungs- und Rastgebiet für Vögel sowie als Lebensraum für Fische und Amphibien dienen – typische Eigenschaften von Feuchtgebieten.[8][9]
Weitere feuchte Lebensräume sind die Rhein-Auen und Flachwasserzonen entlang des Rheins rund um Walluf. Sie sind aufgrund ihrer Nähe zum Fluss saisonal feucht und ökologisch relevant. Auch wenn diese nicht immer als formale Feuchtgebiete ausgewiesen sind, gehören sie funktional zu den feuchten Überschwemmungs- und Auenbiotopen entlang des Flusses.
Die Walluf und ihre Mündung in den Rhein bilden lokal feuchte Bach- und Uferbereiche, die für Amphibien, Libellen und wassergebundene Arten wichtig sind, besonders wo renaturiert bzw. ökologisch aufgewertet wurde.
Untergrundverhältnisse
Walluf liegt geologisch im Übergangsbereich zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge (Taunus) und dem Mainzer Becken. Dadurch treffen dort alte metamorphe Gesteine und junge Sedimentablagerungen aufeinander. In den höheren Lagen treten Gesteine des Schiefergebirges auf, vor allem Tonschiefer, Phyllite und Serizitgneise. In den tiefer gelegenen Bereichen und Richtung Rhein dominieren tertäre Sedimente wie Sand-, Ton- und Mergelschichten, teilweise mit Kalkstein. Darüber liegen quartäre Ablagerungen: vor allem Löss und Lösslehm, die fruchtbare Böden bilden, sowie Terrassenkiese und Sande aus früherer Flusstätigkeit des Rheins. Insgesamt prägt die Kombination aus altem Schieferuntergrund und jüngeren Sediment- und Lössschichten die abwechslungsreiche Geologie und Bodenstruktur von Walluf.[10][11][12][13]
Grundwasserverhältnisse
Aus der Geologie, die für Walluf bekannt ist, könnten folgende typische Verhältnisse bestehen: Der obere Grundwasserleiter dürfte in den quartären Sedimenten (Lockersedimenten, Kies/Sand, Lösslehm etc.) liegen, also relativ flach unter der Geländeoberfläche – möglicherweise im Bereich von wenigen Metern bis wenigen Dutzend Metern, je nach Gelände und Hanglage. In tieferen Bereichen, wo tertiäre Sedimente vorkommen oder metamorphe Gesteine (Schiefer, Phyllit etc.), ist es möglich, dass Grundwasserleiter existieren, die tiefer liegen, aber oft mit geringerer Durchlässigkeit und/oder geringerer Mächtigkeit.[14]
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext


1932 wurden in unmittelbarer Nähe des sogenannten Johannisfeldes unterhalb der Ruinen der Johanniskirche die Überreste einer charakteristischen ottonischen Turmburg ausgegraben. Die Forschungen brachten zudem Spuren keltischer, römischer und karolingischer Siedlungen sowie einer Pfalz zutage. Keramikscherben belegen eine Besiedlung bereits in der Latènezeit (etwa ab 400 v. Chr.).
Walluf wurde 770 erstmals schriftlich als Waltaffa erwähnt. Seit dieser Zeit wird dort auch Weinbau betrieben, womit Walluf die älteste Weinbaugemeinde in der Weinbauregion Rheingau ist. Bei dieser ältesten erhaltenen urkundlichen Erwähnung ist nicht eindeutig zu klären, ob das Gebiet des späteren Nieder- oder Oberwalluf gemeint ist; von der Bezeichnung Nidenwaldoff ist erst seit 1304 die Rede. Von Waldaffo Superior (Oberwalluf) ist seit dem Jahr 1211 die Rede.
Die erste Erwähnung einer Kirche oder Kapelle stammt aus der Zeit des Mainzer Erzbischofs Willigis (975–1011). Die ursprüngliche Johanniskirche, heute nur noch Ruine, wurde um das Jahr 1000 erbaut. Möglicherweise bestand bereits 744 an dieser Stelle eine Kirche oder ein Baptisterium, da die Überlieferung den Ort als Stätte der Taufe des späteren Benediktinermönchs Gerhardus nennt, der dabei den Namen „Fidelis“ erhielt. Die Johanniskirche blieb bis 1719 Pfarrkirche von Walluf.
Der genaue Zeitpunkt der Errichtung der Wallufer Turmburg im heutigen Niederwalluf ist unbekannt; ihre Entstehung wird jedoch ebenfalls um das Jahr 1000 vermutet.
Im frühen Mittelalter war das Gebiet des heutigen Walluf politisch geteilt. Nur der westliche Teil der Siedlung in der Nähe der heutigen Pfarrkirche gehörte von Anfang an zum Rheingau und unterstand der Herrschaft des Erzbistums Mainz. Der größere Teil lag ursprünglich östlich des Wallufbachs und gehörte nicht zum Rheingau, sondern zum Königssondergau. Später ging dieses Gebiet in den Besitz der Grafen von Lindau über. Hier begann das Rheingauer Gebück, die von den Mainzer Erzbischöfen angelegte Rheingauer Landwehr, die aus einer undurchdringlichen Hecke bestand. Durch den Ort Walluf führte einer der wichtigsten Wege in den Rheingau. Dessen Durchlass durch das Gebück bestand aus einer stark befestigten Toranlage, die wegen ihrer Form „Backofen“ genannt wurde. Daher bezeichnet sich Walluf noch heute als „Pforte des Rheingaus“.
Im 11. Jahrhundert entstand oberhalb des bereits bestehenden Ortes eine weitere Siedlung, die später eigenständige Gemeinde Oberwalluf. Der vermutlich ältere, am Rhein gelegene Ort wurde später Niederwalluf genannt; dokumentiert ist die Bezeichnung Nidenwaldoff erst seit 1304. Von Waldaffo Superior ist seit dem Jahr 1211 die Rede.
Ursprünglich war der Ort östlich des Wallufbachs rings um die heutigen Ruinen der Johanniskirche und der Turmburg angesiedelt, scheint aber bereits im 12. Jahrhundert, vermutlich schrittweise, in den Schutz des Rheingauer Gebücks auf die westliche Seite verlegt worden zu sein. Damit wurde das spätere Niederwalluf Teil des kurmainzischen Rheingaus.
Nach der Erweiterung der vermutlich im 13. Jahrhundert errichteten Adelheidkapelle, der heutigen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, wurde diese 1314 geweiht. Sie weist gotische Fundamente auf. Seitdem verlagerte sich das religiöse Leben in die weiter westlich gelegene und zentral im Ort befindliche Kirche.
Das Rathaus der ehemals selbstständigen Gemeinde Oberwalluf wurde erstmals 1412 errichtet und 1616 neu aufgebaut. Es ist bis heute erhalten. An seiner Fassade befinden sich das Wappen von Oberwalluf – links das Mainzer Rad, rechts ein Schlüssel.
In Oberwalluf ist außerdem die Pfarrkirche St. Martin erwähnenswert, die seit 1803 das kostbare Bußgewand der heiligen Elisabeth von Thüringen besitzt.
Nach der Auflösung des Kurstaates ging der Ort 1803 an Nassau-Usingen über und gehörte zur Zeit des Herzogtums Nassau (1806–1866) zum Amt Eltville, später zum Rheingaukreis (1866–1976).
Die evangelische Heilandskirche wurde 1902 errichtet.
Während der NS-Diktatur unterhielt die Zahnfabrik Wilde aus Niederwalluf im Gasthof Grüner Wald in Oberwalluf ein Firmenlager für Zwangsarbeiterinnen. Am 1. April 1943 war das Lager mit 16 Frauen belegt.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 1. Oktober 1971 die beiden bis dahin eigenständigen Gemeinden Niederwalluf und Oberwalluf zur neuen Gemeinde Walluf.
Am 15. Dezember 1988 erschütterten schwere Gasexplosionen ein Wohngebiet des Ortes. Ursache war ein Gasaustritt aus dem Leitungsnetz, da infolge eines Schaltfehlers Gas unter zu hohem Druck aus dem Fernversorgungsnetz eingespeist wurde. Bei den Explosionen kamen zwei Menschen ums Leben, mehrere wurden verletzt. Rund 200 Einwohner mussten für einige Tage evakuiert werden.
Der Ortskern von Niederwalluf wurde mehrfach von starken Hochwassern überflutet. Die höchsten Pegelstände wurden im Februar 1970, im März 1988 und im Januar 1995 erreicht. Die nahe am Rhein gelegenen Wohnhäuser konnten tagelang nur über provisorisch errichtete Stege oder mit Schlauchbooten erreicht werden.
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Walluf 5542 Einwohner. Darunter waren 359 (6,5 %) Ausländer, von denen 160 aus dem EU-Ausland, 130 aus anderen europäischen Ländern und 69 aus anderen Staaten kamen.[15] (Bis 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 8,8 %.[16]) Nach dem Lebensalter waren 933 Einwohner unter 18 Jahren, 2795 zwischen 18 und 49, 1231 zwischen 50 und 64 und 1284 Einwohner waren älter.[17] Die Einwohner lebten in 2688 Haushalten. Davon waren 945 Singlehaushalte, 762 Paare ohne Kinder und 741 Paare mit Kindern, sowie 194 Alleinerziehende und 46 Wohngemeinschaften.[18] In 549 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1796 Haushaltungen lebten keine Senioren.[19]
Einwohnerentwicklung
| Walluf: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1973 | 4.694 | |||
| 1975 | 4.762 | |||
| 1980 | 5.347 | |||
| 1985 | 5.269 | |||
| 1990 | 5.590 | |||
| 1995 | 5.704 | |||
| 2000 | 5.883 | |||
| 2005 | 5.709 | |||
| 2010 | 5.547 | |||
| 2011 | 5.542 | |||
| 2015 | 5.493 | |||
| 2020 | 5.462 | |||
| Quellen: Hessisches Statistisches Informationssystem[16]; Zensus 2011[15] | ||||
Religionszugehörigkeit
| • 1987: | 1762 evangelische (= 32,7 %), 2822 katholische (= 52,9 %), 778 sonstige (= 14,4 %) Einwohner[20] |
| • 2011: | 1579 evangelische (= 28,5 %), 2076 katholische (= 37,5 %), 1888 sonstige (= 34,0 %) Einwohner[20] |
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Politik
Zusammenfassung
Kontext
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[21] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[22][23][24][25]
Bürgermeister
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Walluf neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sechs weitere Beigeordnete angehören. Bürgermeister ist seit dem 1. Januar 2021 der parteiunabhängige Nikolaos Stavridis.[26] Er wurde als Nachfolger von Manfred Kohl (SPD), der nach drei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[27] pandemiebedingt verschoben, am 1. November 2020 im ersten Wahlgang bei 61,7 Prozent Wahlbeteiligung mit 64,1 Prozent der Stimmen gewählt.[28] Durch die verschobene Wahl verschob sich der Amtswechsel um knapp drei Monate vom 11. Oktober 2020 auf den 1. Januar 2021.[27][26]
- Amtszeiten der Bürgermeister[29]
- Seit 2021 Nikolaos Stavridis (parteilos)[26]
- 2002–2020 Manfred Kohl (SPD)[27]
- 1996–2002 Jürgen Knode (CDU)
- 1994–1996 Heinz Spiekermann (CDU)
- 1982–1994 Bernhard Hoffmann[30]
- 1976–1982 Werner Kluth
- 1971–1976 Eberhard Mehl
Wappen
Am 8. November 1971 wurde der Gemeinde Walluf im damaligen Rheingaukreis ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: Schild von Rot und Silber geteilt; oben ein kreuzverbundenes Doppelrad liegend unten ein W in verwechselten Farben.[31]
Gemeindepartnerschaften
Die Gemeinde Walluf unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu La Londe-les-Maures in Frankreich.
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zusammenfassung
Kontext
Vereine
Der Segelclub Rheingau (SCR) ist in Walluf beheimatet. Er hat etwas über 300 Mitglieder, davon sind fast ein Drittel Jugendliche in einer eigenen Jugendabteilung. Der Gesamtbootsbestand beträgt ca. 180 Boote vom Kielschiff bis zur Jolle, die teilweise an einem Steg im Segelhafen liegen. Der Club wurde 1900 gegründet.[32]
Die beiden Fußballvereine FSV Oberwalluf und die SG Walluf, sowie der Turn- und Sportverein (TSV) Walluf sind in Walluf beheimatet. Die beiden Fußballvereine nutzen den Sportplatz im Johannisfeld am Rhein als Spielstätte. Der TSV Walluf ging 2015 aus dem Zusammenschluss des Turnvereins Oberwalluf (TVO) von 1908, des Turnvereins Niederwalluf (TVN) von 1848 und des Breitensportvereins (BSV) Walluf hervor.
An der evangelischen Heilandsgemeinde gibt es Pfadfindergruppen der Heliand-Pfadfinderschaft-Stamm VII und den Jugendtreff „Projekt H“.
Störche

Zwischen Walluf und Wiesbaden-Schierstein befindet sich das Naturschutzgebiet Niederwallufer Bucht und das Wasserschutzgebiet des Wasserwerks Schierstein. Dort leben Weißstörche, die seit den 1970er Jahren vom Verein Storchengemeinschaft Wiesbaden-Schierstein wiederangesiedelt wurden.
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Bauwerke
Zusammenfassung
Kontext
Kulturerben / Erbgüter
- Stadioner Hof, Kirchgasse 10
- Ehemaliger Metternicher Hof, Haselnussgasse 8
- Altes Rathaus Oberwalluf, Marktstrasse 18, Dekoratives Fachwerkhaus, bis 1971 Rathaus der damaligen Gemeinde Oberwalluf

Kirchen
In Walluf bestehen zwei römisch-katholische Kirchen (in Nieder- und Oberwalluf) sowie eine evangelische Kirche in Niederwalluf.
Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Niederwalluf
Die Weihe der heutigen Kirche ist für 1314 belegt. Die Fundamente sind gotisch; der älteste Bauteil ist der Chor, der vermutlich auf die im 13. Jahrhundert errichtete Adelheidkapelle zurückgeht. Diese wurde 1648/49 auf der dem Ort zugewandten Seite erweitert. Eine weitere Verbreiterung erfolgte 1718, wobei auf der Rheinseite drei Fenster eingefügt wurden. Die Bauarbeiten standen unter der Aufsicht von Peter Kirn und vergrößerten die Kirche um etwa ein Drittel. Die letzte Erweiterung wurde 1954/1955 nach Plänen von Paul und Fritz Johannbroer ausgeführt.
Der barocke Hochaltar stammt vermutlich aus späterer Zeit. Seitenaltäre zu Ehren Mariens (1659) und des heiligen Josef (1661), des Schutzpatrons von Niederwalluf, gehörten zur Ausstattung. Ältere Figuren, darunter Darstellungen Mariens, des heiligen Josef und des heiligen Nikolaus, sind heute an der Rheinseite der Kirche aufgestellt.
Die Kanzel und der Taufstein sind von 1603. Die Kanzel zeigt das Wappen von Niederwalluf. Mehrere Gemälde stammen aus der rheinischen Volkskunst. Eine hölzerne Pietà befindet sich seit etwa 1700 in der Kirche. Neue Fenster wurden 1968 eingesetzt; die Orgel entstand 1978 bei der Firma Förster & Nicolaus.
Pfarrkirche St. Martin, Oberwalluf
Die Pfarrei St. Martin besitzt seit 1803 das Bußgewand der heiligen Elisabeth von Thüringen. Die aus grobem Leinen gefertigte Reliquie stammt von 1225 und wird der Überlieferung nach mit dem heiligen Franz von Assisi in Verbindung gebracht. Nach der Säkularisation des Klosters Tiefenthal gelangte das Bußgewand nach Oberwalluf.
Heilandskirche Niederwalluf
Die evangelische Heilandskirche wurde 1902 errichtet. Der neogotische Bau für 200 Personen wurde 1902 anlässlich des 100. Jahrestages des Toleranzedikts im Rheingaugebaut. Architekt war Ludwig Hofmann aus Herborn. Das Bauwerk besteht überwiegend aus Quarzit aus Schlangenbad, ergänzt durch gelben und roten Sandstein, was ihm ein burgähnliches Erscheinungsbild verleiht. Die ursprüngliche Innenausmalung wurde 1993 rekonstruiert. Das Chorfenster zeigt den auferstandenen Christus als Patron der Kirche; alle Fenster wurden 2005 restauriert.
Altar, Kanzel und Taufstein wurden von örtlichen Steinmetzen gefertigt. Das gotische Kruzifix über dem Altar stammt von um 1470. Die Orgel wurde 1904 von der Firma Raßmann erbaut. Im Glockenturm hängen drei Glocken, die täglich sowie vor den Sonntagsgottesdiensten läuten.
Turmburg
Der Zeitpunkt der Errichtung der Wallufer Turmburg in Niederwalluf ist unbekannt, die Entstehung wird aber um das Jahr 1000 vermutet. Grabungen von 1931/32 legten unter Trümmern eine kleinadlige Burganlage frei. Keramikscherben aus dem 9. bis 10. Jahrhundert sowie Spuren von Eisenverarbeitung erlauben eine frühe Datierung. Die Turmburg mit Zwinger wurde zur Befestigung einer noch älteren Ansiedlung errichtet und um 1100 nach Westen erweitert.
Die Burg sicherte eine strategisch wichtige Stelle an einer Rheinbiegung mit Sicht in beide Richtungen. Hier kreuzten sich Handelswege aus Taunus und Lahngebiet mit der Rheinuferstraße. Die Anlage gehörte zunächst zum Königssondergau und später zum Herrschaftsbereich der Grafen von Nassau.
Die rechteckige Burg maß 11,60 × 9,60 m bei einer Mauerstärke von bis zu 2,30 m. Der Turm bestand aus sorgfältigem Gußmauerwerk; das unterste Geschoss war wegen Hochwasser verfüllt. Eine Wehrmauer mit Graben schloss sich an.
Die Burg wurde um 1200 zerstört und der Besitz ging 1263 an Ritter Heinrich gen. Frank von Wiesbaden über.
Ehemalige Johanniskirche
Die Johanniskirche entstand im 10. Jahrhundert bei der Turmburg als romanische Saalkirche und wurde noch in romanischer Zeit erweitert. Sie war Teil einer Wehranlage.
Nachdem sich die Bewohner im 14. Jahrhundert auf die rechte Seite des Wallufbaches zurückzogen, brannte die Kirche ab. Im 15. Jahrhundert entstand ein gotischer Neubau unter Einbeziehung der nördlichen Außenwand der Vorgängerkirche.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche verwüstet, später jedoch wiederhergestellt. Im 17. Jahrhundert diente sie weiterhin für Gottesdienste, Bestattungen und Prozessionen. Mit dem Ausbau der Adelheidkapelle im frühen 18. Jahrhundert verlor die Johanniskirche an Bedeutung; ihre Altäre wurden in die neue Pfarrkirche übertragen. Im 19. Jahrhundert verfiel die Kirche trotz Erhaltungsversuchen und wurde zeitweise als Scheune, Eiskeller und Stall genutzt.
Ferdinand Kutsch (1889–1972), Direktor des Museums Wiesbaden, führte 1931/32 Ausgrabungen an der Johanniskirche durch. Dabei wurden Reste des alten Burgturms freigelegt und die Baugeschichte der Kirche rekonstruiert.
In den 1960er- und 1970er-Jahren begannen Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten. 2000 gründete Elmar Lorey die Kulturinitiative Alte Johanniskirche. Die Gemeinde sanierte. die Ruine als kulturellen Veranstaltungsort. Markierungen im Boden zeigen heute die Mauern der ersten beiden Bauphasen.
Wahrscheinlich beschrieb Johann Wolfgang von Goethe die Johanniskirche 1814 mit den Worten: „In der Nähe steht eine verfallene Kapelle … mit ihren grün von Efeu überwachsenen Mauern.“
Wassermühlen
Zahlreiche ehemalige Wassermühlen entlang des Wallufer Mühlgrabens zeugen heute von der frühen wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinde.
Kirchner-Mühle

Das Errichtungsjahr ist unbekannt. 1696 war Oberstleutnant von Wonsheim Besitzer; Erbpächter war Anton Becker. Die Mühle verfügte bereits über zwei Mahlgänge und konnte täglich zehn Malter Korn mahlen. Sie wird 1699 als vierte Mühle in der Wallufer Gemarkung vermerkt. Als Besitzer folgen 1775 Freifrau von Boos geb. von Greiffenclau, und 1798 Graf von Eltz. Johann Boltner ersteigerte 1799 die Mühle, es folgten 1822 die Erbpächter Adam Farfort, 1839 Heinrich Zimmermann, 1854 seine Witwe und Sohn Heinrich. Johann Kirchner erwarb 1877 das Anwesen und betrieb dort eine Sägemühle. Es folgten verschiedene Gewerbebetriebe. Nach Schließung der Zahnfabrik Wilde erwarnb die Gemeinde Walluf das Anwesen. Auf dem Gelände befindet sich heute das Rathaus.
Bug-Mühle

Die Mühle ist vor 1393 errichtet worden. Sie wird als mittlere Mühle zu Niederwalluf erwähnt und gehörte früher Dyle Welker von Königstein. Das Mainzer St. Petersstift verpachtet die Mühle 1393 an Heicze, genannt von dem Berge und Arnold von Montabaur, beide sind Weber. 1696 wird die Mühle als Lohmühle ausgewiesen. Sie ist im Besitz von Hartmann Scheider, Rotgerber aus Mainz. 1711 erwirbt Nikolaus Behringer das Anwesen von Baumanns Erben und wandelt die Mühle in eine Mahlmühle um. 1818 erscheint Wendel Bug in einer Urkunde als Besitzer. Seit dieser Zeit befindet sich die Mühle im Besitz der Familie Bug. Sie war bis 1905 als Getreidemühle eingerichtet. Als eine der wenigen Mühlen am Wallufer Mühlgraben verfügt die Bug-Mühle bis heute über ein sich drehendes Wasserrad.
Hild-Mühle

1715 errichtete der Müller Johann Koch aus Kiedrich die Hild-Mühle. Sie verfügt über zwei Mahlgänge und einen Schälgang. 1746 wurde Johann Backhaus als Müller angegeben. 1799 verkaufte der Mainzer Petersstift die Mühle an Peter Wilhelm Arnet. Ein Backhaus ist hier erstmals 1822 überliefert. Die Besitzer wechselten nun in rascher Folge: 1828 Georg Kindlinger, 1832 Johann Gehm, und 1855 Müller und Bäcker Johann Arnet. Durch Einheirat wurde die Mühle Eigentum von Caspar J. Hild, ab 1920 bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier eine Brotfabrik betrieben. Um 1940 wurde der Mahlbetrieb eingestellt und 1980er Jahren das Gebäude saniert.
Weller-Mühle

Das Errichtungsjahr der Weller-Mühle ist unbekannt. 1699 wird eine Weißgerbermühle erwähnt. Diese war früher eine Tuchwalkmühle und wurde von Peter Fritz in eine Lederwalkmühle umgebaut. 1711 wurde sie in eine Getreidemühle umgewandelt. 1716 kam sie im Eigentum der Familie Senft und 1718 von Friedrich Kippenberger. Später wurde die Mühle als Specht’sche Mühle erwähntals Eigentum der Familie Körber. 1818 wurde sie von G. Friedrich Körber geführt. Die Mühle verfügte 1855 über zwei Mahlgänge mit einer Betriebszeit von etwa sechs Monaten. Der Mahlbetrieb ist etwa 1880 eingestellt worden. Durch Einheirat ging das Anwesen 1912 an Michael Weller und später in den Besitz der Familie Jost über.
Arnet-Mühle

Im 13. Jahrhundert wurde erstmals eine Mühle in Oberwalluf erwähnt, bei der es sich vermutlich um die Arnet-Mühle handelt. Danach wurde sie auch als Lerchi’sche Mühle, Kurfürsten-Mühle und Israels-Mühle erwähnt. 1662 erwarbt Kurfürst Johann Philipp von Mainz die Mühle von Anna Kunigunde von Heynenberg, sie hat einen Walk- und Mühlengang. Das Anwesen liegt außerhalb des Gebücks. Lange Zeit wird die Walkmühle durch Mainzer Wollweber betrieben. 1701 übernimmt der Müller Kritter die Mühle, ausgestattet mit einer Walk- und Mahlmühle, zwei Mahlgängen und einem Schälgang. 1745 ersteigert Andreas Israel das Anwesen und 1755 wird Peter Bischof Eigentümer. In dieser Zeit wird die Mühle in eine Öl- und Mahlmühle umgewandelt. Johann Fieder erwirbt 1794 die Mühle. Durch Einheirat geht das Mühlenanwesen an Georg Josef Arnet und blieb lange Zeit im Besitz der Familie Arnet. Doch nach langer Zeit wird die Arnet Mühle 2013 verkauft und gehört nun der Familie Mehl.[33]
Diefenbach-Mühle
Das genaue Errichtungsjahr der Diefenbach-Mühle ist bislang unbekannt. Als erster urkundlich bekannter Besitzer der Mahlmühle wird 1671 der Junker Molsberger aus Bodenheim erwähnt. Die Mühle liegt im Flecken beim „Backofen“ im Lindauer Gericht. Die Mühle verfügte als einzige am Wallufbach über ein unterschlächtiges Mühlrad und kann daher bei Hochwasser nicht mahlen. In den 1850er-Jahren erwarb Schreinermeister Diefenbach die Mühle und nutzte sie als Sägewerks. Das Wasser zum Mühlenbetrieb wurde durch einen separaten Graben vom Wallufbach zum Anwesen geführt. Das Mühlrad befand sich auf der Rückseite. Nach wechselndem Eigentum wurde die Mühle 1957 von Familie Jansen als Wohn- und Geschäftshaus erworben.
Dickescheidt-Mühle
Bereits um 1200 erwähnt, ist sie wahrscheinlich die älteste Mahlmühle im Walluftal. 1274 wurde die Mühle mit Backhaus in den Aufzeichnungen des Mainzer Domstifts aufgeführt und kam 1321 vom Mainzer Petersstift in das Eigentum des ortsansässigen Ritter von Lindau. Durch Einheirat kam die Mühle zu Beginn des 17. Jahrhunderts zur Familie von Goroth. Adelsfamilien bestimmen über Jahrhunderte das Schicksal der Mühle. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwarb sie die Familie Korn (um 1818 Paul Korn). Die Mahlmühle verfügte über zwei Mahlgänge mit einer Betriebszeit von sechs Monaten. Ab 1894/95 erfolgt die Umstellung in einen Industriebetrieb. 1922 wurde Josef Dickescheidt neuer Eigentümer. Das Wasserrad hatte einen Durchmesser von drei Metern, eine Breite von 1,70 Meter und erzeugte eine Leistung von rund acht PS. 1956 wurde die Dickescheidt-Mühle stillgelegt und 1978 abgerissen.
Kniesel-Mühle
Die Mühle gehörte 1686 der Familie von Knebel, Erbbeständer war die Witwe des Müllers Albert Kurz. Die Mühle verfügte 1698 über zwei Mahlgänge. Später waren die Eigentümer Jakob Lohnstein und um 1818 Johann Schmidt. Die Mühle hatte 1855 drei Mahlgänge mit zwei Wasserrädern. Neuaufbau nach einem Brand von 1851. Karl Kniegel, Zigarrenkistenfabrikant, übernahm 1874 das Anwesen, errichtete eine Dampfholzschneiderer und fertigte Zigarrenkisten. 1880 brannte die Mühle ab. Nach einem Neuaufbau wechselten die Eigentümer in rascher Folge. 1892 wurden die Gebäude durch die Firma Dr. Dietrich & Brockhues übernommen, abgerissen und in das heutige Fabrikgelände eingegliedert.
Ditt-Mühle
Die Mühle muss bereits 1600 bestanden haben. 1699 war Jakob Löhr Eigentümer der Mühle mit einem Mahlgang. 1818 war Mathes Göhm Eigentümer. Zwischen 1822 und 1848 verfügte die Mühle über zwei Mahlgänge. Unter Andreas Korn wurde die Mühle um 1850 zur Holzbearbeitung umgerüstet. Franz Ditt folgte 1872 als Eigentümer. Er stellt die Mühle auf Metallbearbeitung um und fertigt Haushaltsgegenstände aus Aluminium. Durch einen Großbrand wurde die Mühle 1913 zerstört. Nach Wiederaufbau folgte im Ersten Weltkrieg eine Umrüstung in eine Mahlmühle und 1917 ging die Mühle in den Besitz der Chemischen Werke Brockhues AG über.
Schramm-Mühle
Die Mühle wurde 1747 durch Peter Bischof auf dem Gelände einer alten Rheingauer Landtschantz in der Eltviller Gemarkung als Mahlmühle errichtet. Andreas Israel tauschte 1755 die Mühle mit seinem Schwager gegen die Arnet-Mühle ein. 1767 wurde Adam Filsinger und 1777 Johann Krieger als Eigentümer aufgeführt. Die Mühle hatte zwei Mahlgänge und wurde 1843 von den Eheleuten Kitzinger übernommen. Es folgen 1848 Nicolaus Sattler und 1850 Philipp Schmidt sowie Familie Thoma, welche 1879 ein Backhaus errichteten. Nikolaus Boerma veräußerte die Mühle 1886 an die Wiesbadener Handelsgesellschaft „Heyum“ Heymann. 1903 werden die Eheleute Louis Schramm Eigentümer. Der Ankauf durch die Chemische Werke Brockhues AG erfolgt 1910.
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Wirtschaft und Infrastruktur
Zusammenfassung
Kontext
Bildung
- Drei Kindergärten: zwei in Niederwalluf, einer in Oberwalluf
- Walluftalschule als Grundschule
- Weiterführende Schulen (Gymnasien, Realschulen) befinden sich im benachbarten Eltville (Gymnasium Eltville, Gutenbergschule) und Wiesbaden (verschiedene Gymnasien und Realschulen), sowie in Geisenheim (Rheingauschule, St. Ursula-Schule)
Wirtschaftsstruktur
Die Gemeinde hat im Norden von Niederwalluf an der Martinsthaler Straße mit Verbindung zur B 42 ein Gewerbegebiet erschlossen, das seit einigen Jahren ein kontinuierliches Wachstum aufweist. Neben zahlreichen Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen sind auch bekannte sowie überregional und international tätige Unternehmen in Walluf beheimatet. Hierzu zählen unter anderem die VU Verlagsunion KG, ein Tochterunternehmen der Bauer Media Group, die IQ-Company AG, der Gewürz- und Gütezusätze-Hersteller Van Hees GmbH.[34], die Firma Engel ElektroMotoren GmbH[35], sowie die Chemischen Werke Brockhues, die heute zum Oxerra-Konzern mit Hauptsitz in Singapur gehören.
Wein

Walluf gilt als älteste Weinbaugemeinde in der Weinbauregion Rheingau[36][37] mit vielen Straußwirtschaften und Gutsschänken. Auf etwa 70 ha wird dort Wein angebaut.
Überwiegend wird Riesling (75–80 %) angebaut, aber auch Spätburgunder (Pinot Noir, 12–13 %). Weitere in geringem Umfang angebaute Rebsorten sind z. B. Weißburgunder (Pinot Blanc), Grauburgunder (Pinot Gris) und Müller Thurgau.
Wallufer Weine haben eine hervorragende Qualität. Bekannte Weingüter sind Weingut Bonnet, Weingut Becker, Weingut Mehl, Weingut Russler, Weingut Schweibächer, Weingut Arnet, Weingut Klerner und Erben, Weingut Scherer oder Weingut Bug. Diese betreiben teilweise auch Straußwirtschaften oder Gutsschänken, in denen eigener Wein und typische Rheingauer Speisen angeboten werden.
Weinlagen
Folgende Weinlagen, zugehörig zur Weinbauregion Rheingau, gibt es innerhalb des Gemeindegebietes von Walluf:[38][39]
- Berg-Bildstock: größere Lage im Nord-Nordwest-Bereich der Gemeinde (18,9 ha Anbaufläche).
- Gottesacker: historische Lage, die nach dem Rode-Kloster benannt ist (4,5 ha).
- Langenstück: ebenfalls eine klassisch genutzte Lage (9,8 ha).
- Oberberg: im Nord-Nordwest-Bereich gelegen (8,2 ha).
- Vitusberg: mit hohem Riesling-Anteil; benannt nach dem Heiligen Vitus (11,1 ha).
- Walkenberg / Walkenberger: eine bekannte Einzellage, die auch als VDP „Grosse Lage“ Walkenberg klassifiziert ist (18,5 ha)
Verkehr
- Bahn: Walluf liegt an der rechten Rheinstrecke Koblenz–Wiesbaden. Am Bahnhof Niederwalluf halten stündlich, während der Hauptverkehrszeiten halbstündlich, Regionalbahnen der Vias (Rheingaulinie), die zwischen Frankfurt und Neuwied verkehren. Über den benachbarten Hauptbahnhof Wiesbaden ist Walluf an dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) angeschlossen.
- Auto: Ebenfalls dem rechten Rheinufer folgt die Bundesstraße 42 (B42), die an der östlichen Gemeindegrenze in die Autobahn 66 übergeht. Von der B42 zweigt in Walluf die B260 (Bäderstrasse) in den Taunus ab.
- Flugverkehr: Walluf liegt ca. 40 km westlich des internationalen Flughafens Frankfurt Rhein-Main und etwa 90 km östlich des Flughafens Frankfurt-Hahn.
- Schiffsverkehr: Die nächsten Anlegestellen der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt sind im benachbarten Eltville und Wiesbaden-Biebrich.
Radwanderwege
Am Rheinufer verlaufen folgende Radwanderwege:
- Der Hessische Radfernweg R3 (Rhein-Main-Kinzig-Radweg) führt unter dem Motto Auf den Spuren des Spätlesereiters entlang an Rhein, Main und Kinzig über Fulda nach Tann in der Rhön. Auf dem Teilstück bis Eltville–Hochheim am Main führt der R3 über die Rheingauer Riesling-Route.
- Der Rheinradweg, ein ca. 1230 km langer Radfernweg, der durch fünf Staaten vom Quellgebiet des Rheins in den Schweizer Alpen am Oberalppass bis zur Mündung bei Rotterdam führt.
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Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Joseph Hieronymus Karl Kolborn (1744–1816), Weihbischof in Aschaffenburg
- Franz Egenieff (1874–1949), eigentlich Emil von Kleydorff, Opernsänger und Filmschauspieler
- Werner Simon (* 1950), römisch-katholischer Theologe und Hochschullehrer
- Karl der Spätlesereiter (1988–2004), Comic-Figur, 12 Bände; erschienen in Walluf zwischen 1988 und 2004; herausgegeben von Michael Apitz, Eberhard Kunkel und Patrick Kunkel; übersetzt in verschiedene Sprachen.
Personen, die mit der Gemeinde verbunden sind
- Gail Halvorsen (1920–2022), US-amerikanischer Pilot eines Rosinenbombers, wohnte in der Nachkriegszeit eine Zeit lang in Walluf.[40]
- Michael Apitz (* 4. Juli 1965 in Eltville am Rhein), Deutscher Graphiker und Comic-Zeichner, aufgewachsen in Walluf.
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Literatur
- Literatur über Walluf nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Literatur von und über Walluf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weblinks
Commons: Walluf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Walluf – Reiseführer
- Webauftritt der Gemeinde Walluf
- Walluf, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Walluf bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Bild von Niederwalluf aus J.F. Dielmann, A. Fay, J. Becker (Zeichner): F.C. Vogels Panorama des Rheins, Bilder des rechten und linken Rheinufers, Lithographische Anstalt F.C. Vogel, Frankfurt 1833
Einzelnachweise
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