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Ludwig Hofmann (Architekt)

deutscher Architekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ludwig Hofmann (Architekt)
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Ludwig Hofmann (* 1862 in Herborn; † 26. Juni 1933[1] ebenda) war ein deutscher Architekt des Historismus und Denkmalpfleger. Er lebte und arbeitete in Herborn, von 1904 bis 1933 war er Kirchenbaumeister der Evangelischen Landeskirche in Nassau.

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Ludwig Hofmann
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Leben

Zusammenfassung
Kontext

Ludwig Hofmann war ein Sohn des Damastwebers Philipp Ludwig Hofmann aus Herborn und dessen Ehefrau Katharine Jakobine geb. Petry.[2] Ludwig und sein älterer Bruder Karl Hofmann machten beachtliche Karrieren: Ludwig wirkte als freischaffender Architekt und Kirchenbaumeister im Konsistorialbezirk Nord- und Süd-Nassau der evangelischen Kirche. Ludwig erlernte das Freihandzeichnen bereits als Schüler durch Nachzeichnen von Architektur-Veröffentlichungen und Skizzieren markanter Bauwerke.

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Ludwig Hofmanns Wohn- und Atelierbau in Herborn, errichtet 1888

Mit circa 22 Jahren war er in Herborn selbstständiger Architekt. Seine Tätigkeit als Kirchenbaumeister begann mit dem Kirchenneubau in Fleisbach ab 1882, der durch die Fürsprache eines Freundes der Familie, des Generalsuperintendenten Ernst, wesentlich gefördert wurde. Bis zu seinem Todesjahr 1933 plante und baute Hofmann rund 60 Kirchen neu und restaurierte mindestens doppelt so viele, was ihm als Kirchenbaumeister für den Konsistorialbezirk Wiesbaden ermöglicht wurde. Weiter restaurierte er auch andere Gebäude, darunter Baudenkmale. Er baute Schulen, Bahnhofsgebäude, Krankenhäuser, Wohnhäuser und ganze Straßenzüge in Herborn und Worms, die Ritter- von-Marx-Brücke in Bad Homburg, den Bismarckturm auf dem Taufstein[3]. Diese Großprojekte waren stets mit Aspekten des Städtebaus und der Landschaftsarchitektur wie Wegeführung, Bepflanzung oder Anlage von Sichtachsen verbunden. Von Hofmanns Freiraumplanungen erhalten sind u. a. der Park der Villa Haas.[4] und seine eigene Gartenanlage in Herborn. Andere Vorhaben, wie der Wasserfall von Weilburg (1904), wurden aus Kostengründen nicht ausgeführt.[5]

Nach dem Ersten Weltkrieg entwarf er Sozialbauten und für 40 Gemeinden Gefallenendenkmale. Im Umkreis von 150 km um Herborn war Hofmann in rund 550 Orten tätig.

Die Leistung von Hofmanns Lebenswerks besteht nicht nur in der Vielzahl seiner Bauten, darunter auch recht bekannten, sondern liegt gerade in der flächendeckenden architektonisch und bautechnisch niveauvollen Betreuung einer ganzen Region, die so groß ist wie die Hälfte des heutigen Bundeslandes Hessen. Sie erstreckt sich (im Uhrzeigersinn) über Siegen, Marburg, Gießen, Frankfurt am Main, Fürth (Odenwald), Worms, Bad Sobernheim, Koblenz, Bad Godesberg, Kircheib (Westerwald) und Plettenberg (Sauerland).

Nach seinem Tod 1933 übernahm sein Sohn Hans Hofmann das Büro in Herborn und nach dessen Tod 1954 der Schwiegersohn Friedrich Wilhelm Gerecke,[6] der es 1994 aus gesundheitlichen Gründen aufgab.

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Ehrungen

Werk

Bauten (Auswahl)

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Villa Haas in Sinn
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Das Evangelische Stift St. Martin in Koblenz um 1900
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Evangelische Kirche in Philippstein

Entwürfe

Literatur

  • Friedhelm Gerecke: Historismus, Jugendstil, Heimatstil in Hessen, im Rheinland und im Westerwald. Die Bauten des Architekten und Denkmalpflegers Ludwig Hofmann. Verlag Michael Imhof, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-458-5.
  • Robert Mielke: Das Bild im Bauernhause. In: Heinrich Sohnrey (Hrsg.): Kunst auf dem Lande. Velhagen & Klasing, Bielefeld / Leipzig / Berlin 1905.
Commons: Ludwig Hofmann (Architekt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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