Vladimir Jurko Glaser
kroatischer Physiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
kroatischer Physiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Vladimir Jurko Glaser (* 21. April 1924 in Gorizia; † 22. Januar 1984 in Genf) war ein jugoslawischer theoretischer Physiker.
Er studierte in Zagreb und wurde dort 1953 mit einer Dissertation promoviert, die er in der Gruppe von Werner Heisenberg in Göttingen angefertigt hatte. Er war dort Teil der Gruppe um Harry Lehmann, Kurt Symanzik, Wolfhart Zimmermann, die den LSZ-Formalismus entwickelte. Glaser leitete ab 1955 die Abteilung theoretische Physik am Rudjer Boskovic Institut in Zagreb. Ab 1957 war er in der Theorie-Abteilung am CERN. Er war dort der führende mathematische Physiker.
Er veröffentlichte 1955 eine frühe Monographie in Quantenelektrodynamik (in Kroatisch), eines der ersten Bücher über moderne Quantenelektrodynamik überhaupt. Er befasste sich mit mathematischer Quantenfeldtheorie und ab Anfang der 1960er Jahre mit analytischer Fortsetzung von S-Matrix-Elementen in der Quantenfeldtheorie wie der Ableitung von Dispersionsrelationen für die Behandlung hochenergetischer Nukleonstreuung. Dabei arbeitete er mit französischen Physikern wie Henri Epstein (später am IHES) und Jacques Bros zusammen, die er bei einer Vorlesung in Paris 1961 kennenlernte.
Er befasste sich auch mathematisch mit der Schrödingergleichung und dem Thirring-Modell in der Quantenfeldtheorie. Zuletzt befasste er sich mit Spingläsern.
Er entwickelte mit Henri Epstein 1973 eine neue mathematische Behandlung der Störungstheorie in der Quantenfeldtheorie (kausale Störungstheorie). Sie erkannten, dass die Ursachen für die Divergenzen in der Störungsreihe relativistischer Quantenfeldtheorien durch naive Multiplikation von Distributionen verursacht wurde und fanden einen Weg, diese zu vermeiden durch Verwendung spezieller kausaler Distributionen. Ursprünglich behandelten sie nur den Fall skalarer Teilchen, die Methode ist aber später auf höheren Spin und Eichtheorien erweitert worden.[1]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.