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dänischer Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Vagn Lundbye (* 22. November 1933 in Vanløse, Dänemark; † 20. August 2016[1]) war ein dänischer Schriftsteller.
Seine Ursprünge lagen in der Beat-Literatur Ende der 1960er-Jahre, in denen er mit seinen Arbeiten für die damals progressiven Kopenhagener Literaturzeitschriften „ta'“ und „Mak“ bekannt wurde (1967 bis 1970). Eine erste Novelle "En af disse" veröffentlichte 1964 die dänische Zeitschrift Vindrosen. Von Anfang an interessierte er sich in seinen Arbeiten stark für indianisch und grönländisch motivierte Themen. Aus seinen in diese Richtung gehenden ethnologischen Studien und zahlreichen Reisen zu verschiedenen Naturvölkern leitet sich eine starke antikapitalistische Haltung ab, die sein Werk durchzieht. Als sein Hauptwerk gilt die Jonas-Trilogie Zurück nach Anholt, Der Walfisch und Die große Stadt (1978–1982). Der Roman Zurück nach Anholt wurde von Dänemark aus 1979 für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert.
Neben seiner umfangreichen Prosaarbeit verfasste er auch Lyrikbände, Drehbücher und Hörspiele.
1970 wirkte Lundbye an einer kurzen Experimentalfilmreihe Frændeløs[2] mit, die wegen ihrer provozierenden Freizügigkeit insgesamt der Filmzensur (Jugendschutz) zum Opfer fiel. In Lundbyes Teil, einer Western-Parodie („Spaghetti-Western“), spielte er selbst in Verkleidung einen „Clint Eastwood“; dieser Beitrag markierte auch sein Interesse für Heldenmythen und Archetypen (Archetyp (Psychologie)). Der folgende Kollektivfilm Eftersøgningen (1971), im Sommer 1969 auf einem alternativen Zeltlager gedreht, brachte zwar aus dem Vorgängerfilm die gleiche Szene mit einem nackten weiblichen Christus, enthielt sich aber der „sadistischen“ Elemente seines Vorläufers; er wurde als „ultimativer Happening-Film“ eingestuft. Im dänischen Film Guldalder (1993) sprach Lundbye über den dänischen Maler des „goldenen Zeitalters“, Johan Thomas Lundbye (1818–1848), mit dem er verwandt war, und dessen illustrierte Fabler for Børn (Tierfabeln für Kinder) von 1845 mit Texten von Hans Vilhelm Kaalund brachte Lundbye 1994 und 2008 in Nachdichtungen neu heraus. Lundbyes Interesse galt u. a. literarischen Randfiguren, die zu Unrecht vergessen waren, wie der dänische Schriftsteller Albert Dam (1880–1972), dem er 1968 einen Film widmete.[3] Auch an einem Film über den Schriftsteller Morten Korch wirkte er 1999 mit und war 2002 in zwei Fernsehbeiträgen zu sehen. Für den Film Vargens tid (1988) schrieb er die Vorlage für das Drehbuch.[4]
Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter im Jahr 1978 auch den dänischen Kritikerpreis für seinen Roman Tilbage til Anholt, 1986 einen Preis des dänischen Verlags Gyldendal, 1991 den Beatrice-Preis, und andere Preise schließen sich 1991 und 2008 an. Sein Lebenswerk wurde 2002 von der Dänischen Akademie mit deren Großen Preis gewürdigt. Die Laudatio dazu hielt die dänische Schriftstellerin Suzanne Brøgger mit dem Titel Næsehornet fra Langeland (Das Nashorn von… ; vgl. Lundbyes Gedichte von 1990), womit sie auf den geographischen Lebensmittelpunkt von Lundbye anspielt, die Insel Langeland nämlich, für deren Wohl (Naturschutz, kulturelle Identität usw.) er sich ein Leben lang eingesetzt hat, so wie er sich (nicht nur literarisch) auch u. a. für indigene Völker wie die Indianer in Nordamerika und für die Inuit in Grönland engagiert. Aus derartiger Orientierung, genährt auch vom dänischen Verständnis altnordischer Mythen und dem Patriotismus eines Nikolai Frederik Severin Grundtvig, ist ebenfalls sein Widerstand gegen den Beitritt Dänemarks zur Europäischen Union zu verstehen.[5] Für seinen Roman Trefoldighedsbarn wurde er 2003 mit dem DR Romanpreis ausgezeichnet.
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