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Grundstruktur menschlicher Vorstellungs- und Handlungsmuster Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Archetypus oder geläufiger Archetyp, Plural Archetypen, bezeichnet in der Analytischen Psychologie die dem kollektiven Unbewussten zugehörig angenommenen dynamischen Grundstrukturen menschlicher Vorstellungs- und Handlungsmuster. Das Wort stammt aus griechisch archē = „Ursprung“, mit zugehörigem Präfix archi- = „ur-, ober-, haupt-“, und typos = „Schlag, Abdruck“ (nach typein = „schlagen“) und bedeutet also wörtlich etwa „Ur- oder Grundprägung“. Oft wird Archetyp sprachlich ungenau mit Urbild übersetzt, da er sich auch in symbolischen Bildern zeigt. Begrifflich eher zutreffend, aber inhaltlich zu statisch wäre das Wort „Urform“.
Archetypen sind definiert als psychische oder psychophysische Strukturdominanten, die als unbewusste Wirkfaktoren das menschliche Verhalten und Bewusstsein beeinflussen. Zum Phänomen des menschlichen Bewusstseins und seinen Formen zeige die Kulturgeschichte archetypische Bilder, wie zum Beispiel der Sonne als Tagesgestirn oder des Mondes als hellstem Licht der Nacht. Dies auch in Verbindung mit Vorstellungen von lichtbringenden, also symbolisch verstanden bewusstseinsbringenden Gottheiten wie zum Beispiel Helios/Sol und Re oder Selene/Luna. Einige Archetypen entsprächen phylogenetisch langwährenden Ur-Erfahrungen der Menschwerdung und Individuation, wie z. B. weiblich/männlich, Geburt, Kindheit, Pubertät, Wandlungskrisen und Tod. Auch die Vielfalt religiöser Erfahrung könne angesehen werden als nach archetypischen Mustern strukturiert, welche interreligiös (religionsübergreifend) anzutreffen seien. Das tiefenpsychologische Konzept der Archetypen geht auf den Schweizer Psychiater und Psychologen Carl Gustav Jung (1875–1961) zurück, der die Analytische Psychologie entwickelte. Es ist ein offenes Konzept, das keine exklusiven Definitionen von Archetypen und keine bestimmte Anzahl derselben enthält.
Ein Archetyp als solcher sei unanschaulich und unbewusst, er sei in seiner Wirkung aber u. a. in symbolischen Bildern erfahrbar, wie beispielsweise in Träumen, Visionen, Psychosen, künstlerischen Werken, Märchen und Mythen. Carl Gustav Jung leitete die Existenz von Archetypen vorwiegend aus dem Vergleich von Motiven aus Träumen besonders auch bei Kindern, aus Märchen, Sagen und astrologischen Vorstellungen sowie vergleichender Religionswissenschaft und Mythologie ab. Auch die Motivik der Alchemie lieferte ihm viel Vergleichsmaterial. Damit handelt es sich um ein induktives Konzept, wobei allgemeine Aussagen bzw. Thesen aus Gemeinsamkeiten gedeuteter empirischer Befunde abgeleitet werden.
Die Ursprünge von Jungs Theorie von Archetypen lassen sich auf seine Dissertation von 1902 Zur Psychologie und Pathologie sogenannter occulter Phänomene[1] verfolgen.[2] Als ausgearbeitete Theorie sprach Jung erstmals 1934 bei einem Vortrag bei der Eranos-Tagung im Südschweizer Ort Ascona von „Archetypen des kollektiven Unbewussten“.[3] Den Begriff „Archetypus“ hatte Jung in Kenntnis seiner Verwendung im 1./2. Jh. beim Übergang vom Hellenismus zu den Kirchenvätern wie auch in der spirituellen Alchemie im Europa des 17. Jahrhunderts gewählt.[4] Er übernahm also einen Begriff aus der spätantiken Philosophie, welcher dort besonders bei Philon und Plotin entwickelt worden war[5] (siehe auch Archetyp in der Philosophie).
Ausdrücklich nahm Jung in seinen frühen Werken auch auf Konzepte der Anthropologie und Völkerpsychologie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts Bezug. Für die Konzeptentwicklung des Archetypus waren inhaltlich Motiv-Vergleiche aus verschiedensten Quellen ausschlaggebend. Jung beobachtete in Träumen und Phantasien von Menschen „typische Mythologeme“, von denen die betreffenden Personen nie etwas hätten aus ihrem Umfeld hören können.[6][7][8] Auch interkulturell träten archetypische Motive unabhängig von der Möglichkeit von Tradition und Migration auf.[9] Dass „gewisse archetypische Motive, die der Alchemie geläufig sind, auch in Träumen moderner Personen, welche keinerlei Kenntnisse der Alchemie haben, auftreten“, hatte Jung von der Existenz allgemeiner Grundformen innerer Bilder überzeugt. Jung betonte das Überpersönliche der Archetypen: „Die Inhalte des persönlichen Unbewußten sind Erwerbungen des individuellen Lebens, die des kollektiven Unbewußten dagegen stets und a priori vorhandene Archetypen.“[10]
C. G. Jung unterschied anfangs wenig, später klar zwischen dem unanschaulichen „Archetyp“ als angenommenem Strukturprinzip einerseits und den archetypischen Bildern und Vorstellungen andererseits: als konkrete Realisierungen von Archetypen zum Beispiel in den Träumen eines individuellen Menschen.[11] 1921 sprach Jung von einer Bindung von der menschlichen Geistesbetätigung „an Urbilder oder urtümliche Bilder. Die Märchenerzählungen der entlegendsten Völker zeigen in einer Ähnlichkeit ihrer Motive diese Gebundenheit ... selbst die Bilder, die wissenschaftlichen Theorien zugrundeliegen, zeigen diese Beschränkung, zum Beispiel der Äther, die Energie, ihre Verwandlungen und ihre Konstanz, die Atomtheorie, die Affinität usw.“[12]
Später wurde seine Unterscheidung von abstrakter Struktur und konkreter Realisierung genauer: „Die archetypischen Vorstellungen, die uns das Unbewußte vermittelt, darf man nicht mit dem Archetypus an sich verwechseln.“[13] Der „Archetyp“ ist nicht eine konkrete Vorstellung, sondern „eine Tendenz, Vorstellungen zu erzeugen, die sehr variabel sind, ohne ihr Grundmuster zu verlieren.“[14] Zur Verdeutlichung des Unterschieds zwischen dem unanschaulichen Archetyp und seinen anschaulichen Realisierungen verwendete Jung die Metapher von Kristall-Mutterlauge versus individuellem Kristall.[15] Der Archetyp könne analog dazu gesehen werden, dass „die Kristallbildung in der Mutterlauge gewissermaßen präformiert [sei], ohne selber eine stoffliche Existenz zu besitzen. Letztere erscheint erst in der Art und Weise des Anschließens der Ionen und dann der Moleküle. … Wie zum Beispiel der Mutterarchetypus jeweils empirisch erscheint, ist aus ihm allein nie abzuleiten, sondern beruht auf anderen Faktoren.“[16]
Zur archetypischen Qualität einer inneren Vorstellung gehört auch seine emotionale Aufladung, seine „Energie“: In der praktischen Erfahrung der Archetypen zeige sich: „… sie [die Archetypen] sind Bilder und gleichzeitig Emotionen. Man kann von einem Archetypus nur dann sprechen, wenn diese beiden Aspekte gleichzeitig vorhanden sind.“[17] Jung baute seine Theorie innerer Beweggründe menschlicher Vorstellungs- und Verhaltensweisen auch auf die Diskussion von „Wirklichkeit“ bei William James auf, „dessen psychologischer Vision und dessen pragmatischer Philosophie ich entscheidende Anregungen verdanke“.[18] James hatte 1902 über das „Unterbewusste ... Leben in der Seele“ geschrieben (p. 506): „Yet the most unseen region in question is not merely ideal, for it produces effects in the world. (…) But that which produces effects within another reality must be termed a reality itself, so I feel as if we had [p. 507] no philosophic excuse for calling the unseen or mystical world unreal.“[19] C.G. Jung bezeichnete in diesem Sinne die unbewussten psychischen Faktoren als „Weltmächte“ mit größtem Einfluss auf die Menschheitsgeschichte.[20]
Ein archetypisches Symbol zeichnet sich dadurch aus, dass es das menschliche Bewusstsein in Kontakt mit dem kollektiven Unbewussten bringt, wenn es in einem Menschen aktuell „lebendig“ resp. funktional ist. Symbolbedeutungen sind meist mehrdeutig und vielschichtig und hängen auch vom konkreten Kontext eines Menschen oder einer Kultur ab. Symbole lösen auch Assoziationen zu geistigen Ideen aus. Beispiele für archetypische Symbole können sein: ein Kind, ein Krieger, ein Wanderer, ein Beschützer, ein Heilsbringer; Früchte, Hausbau, Feuer und Brand, ein Fluss, ein See oder Meer. An überpersönlichen Bedeutungen (und entsprechenden Assoziationen) können hier allgemeinmenschliche und kulturspezifische unterschieden werden. Dabei gibt es Grundassoziationen, die sich in vielen Kulturen stark ähneln.
Zum Beispiel: perfekte Kreise kennen alle Menschen von der Gestalt der Sonne und des Mondes wie auch von den Bahnen der Gestirne im Tageslauf. Mit diesen allgemeinmenschlichen Wahrnehmungen verbunden wurde der Kreis in den meisten Kulturen zu einem Symbol für die himmlische Sphäre und ihrer zeitlichen Kreisläufe (ihrer unendlichen Bewegung). Ringe, Kronen und Heiligenscheine oder im Daoismus der Kreis mit den Symbolen von Yin und Yang sind Beispiele konkreter Ausformungen des Kreises, mit symbolischen Bedeutungen von Unendlichkeit und Würde stiftender Verbundenheit mit einem umfassenden Ganzen. Ein gleichmäßiges Kreuz wird z. B. mit vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten oder vier Mondphasen (Wochen im Monat) assoziiert, die räumliche und zeitliche Orientierung bedeuten sowie die Anordnung von Gegensätzen um einen Mittelpunkt. In rechteckigen räumlichen Formen gestaltet werden meist die irdischen Wohnungen (Häuser) und Felder der Menschen. In der weltweit auftretenden Symbolgruppe des Mandalas wird häufig die Symbolik des Kreises und differenzierter Kreuz- oder Segmentstrukturen kombiniert; beispielsweise in Indien sowie China mit Tibet, in verschiedenen neolithischen Kulturen, bei den Platonikern und in der Alchemie. Ein Beispiel für ein archetypisches Symbol in Tiergestalt ist die Schlange. Sie tritt als religiöses Symbol zum Beispiel im Hinduismus und Christentum auf und erscheint in Träumen auch bei Mitteleuropäern furchtbar oder heilsam, auch wenn Schlangen in ihrer Lebenswelt nicht vorkommen und sie sich nicht bewusst mit ihnen befassen.
Die Mythologien und religiösen Systeme unterschiedlicher Kulturareale weisen viele ähnliche oder gleiche Strukturen, Muster und symbolische Bilder auf. Dies kann als Beleg für einen gemeinsamen Hintergrund archetypischer Strukturen in der menschlichen Psyche gedeutet werden. Ein Beispiel ist das weltweite Vorkommen von Mythen einer „Großen Göttin“ oder „Mutter“ (sog. Mutterarchetyp). Bereits altsteinzeitliche Venusfigurinen können ein Hinweis darauf sein. Bekannte Gestalten der Religionsgeschichte wie beispielsweise die sumerische Inanna, die ägyptische Nut und Hathor, die indische Shakti, die germanische Freya und die japanische Amaterasu stellen eine „Große Göttin“ dar – wobei diese oft auch in verschiedene Aspekte (Göttinbilder) aufgefächert erscheint: z. B. als Demeter, Kore oder Persephone in der altgriechischen Religion. Im Christentum sind dem Bild der Maria Eigenschaften aus dem Archetyp einer „Großen Mutter“ zugewachsen. In „neopaganen“ Bewegungen in historisch christlich dominierten Ländern werden oft eklektizistisch polytheistische Gottheiten verehrt und wird auf diese Art eine neue Nähe zu diversen archetypischen religiösen Vorstellungebereichen gesucht (zum Beispiel im Wicca-Heidentum).
Ein weiteres Beispiel ist der Archetyp des Helden und seiner Widersacher. Beispiele für Mythische Figuren des Archetyps des Helden sind der sumerische Gilgamesch, der ägyptische Re (in seiner „Inkarnation“ im Pharao), der germanische Donar/Thor, der griechische Perseus und Herakles. Im Christentum wird dieser Archetyp besonders durch die Drachentöter Sankt Michael und St. Georg wie auch alttestamentlich in den „himmlischen Heerscharen“ dargestellt und in die religiösen Vorstellungen integriert. Heldengestalten im Märchen (hier erscheint diese Gestalt auch öfter weiblich als Heldin) können archetypische Grundlagen eines sich behauptenden Ich-Bewusstseins darstellen, wie auch ihrer Widersacher (Schattenaspekte der Persönlichkeit) entsprechen.[21] Popularisiert wurde die Vorstellung, dass es ein psychisches und kulturgeschichtliches Grundmuster von „Held“ und „Heldenreise“ gebe, von Joseph Campbell in seinem Werk „Der Heros in tausend Gestalten“ und einer in den USA ausgestrahlten Interview-Serie über „The Power of Myth“, welche in George Lucas’ Skywalker Ranch aufgenommen wurde.
Auch der Baum ist ein sehr verbreitetes archetypisches Motiv in der Kultur- und Religionsgeschichte wie auch im Traumleben der Menschen. Beispiele hierfür sind Vorstellungen von einem Weltenbaum oder Lebensbaum (in der Kabbala, als Bäume des Lebens und der Erkenntnis im Alten Testament, dann der Kreuzigung Christi in christlicher Ikonographie und Mystik). Andere Beispiele sind der Weltenbaum Yggdrasil in der germanischen Mythologie, der Yaxche-Baum der Maya, der Baum mit den Früchten der Unsterblichkeit in China, oder heilige Bäume wie die Eiche des Zeus oder des Donar oder in druidischen Kulthandlungen, die Sykomore als ein Ort der Göttin Hathor bei den Ägyptern und der Bodhibaum im Buddhismus.
C. G. Jung hat besonders intensiv zu folgenden archetypischen Motiven geforscht und an ihnen seine Theorien entwickelt: der „Anima“ und des „Animus“ und des „Selbsts“ als Bereichen der Seele (siehe unten);[22] Archetyp des Kindes,[23] des Mädchens (der Kore),[24] der Mutter,[25] des Mandala,[26][27] der Gestalt des Tricksters,[28] des Wotan,[29] archetypische Aspekte im christlichen Trinitätsdogma,[30] des Baumes,[31] der Gegensätze und ihrer Vereinigung (z. B. in der Symbolik von „Sonne“ und „Mond“[32] wie auch von „König“ und „Königin“[33]). Gemäß der analytischen Psychologie macht die Gesamtheit der Archetypen die Struktur des kollektiven Unbewussten aus.
Archetypen beruhen aus biologischer Sicht auf einer erblichen Instinktgrundlage, ohne mit dieser identisch zu sein. „Trotz oder gerade wegen der Verwandtschaft mit dem Instinkte stellt der Archetypus das eigentliche Element des Geistes dar“.[34] In der von Jung metaphorisch als Farbspektrum dargestellten Bandbreite des Psychischen sei die Triebdynamik sozusagen am infraroten Ende, die archetypischen Bilder und ihre Dynamik am ultravioletten Ende, und diese Gegensätze berührten sich in den typischen, instinktiven Verhaltensmustern des Menschen.[35] In ihrem biologischen Aspekt verstanden, haben sich Archetyp, Trieb und Instinkt evolutionär entwickelt als „Niederschlag alles menschlichen Erlebens“, welches auch die Kultur und Bewusstseinsentwicklung des Menschen prägte.[36] Beispiele für ein solches instinktgeprägtes Verhalten sind verschiedene Lebensphasen wie Kindheit und Jugend oder zwischenmenschliche Beziehungen wie das Mutter-Kind-Verhältnis oder die Partnerwahl, Verhaltensweisen in Gruppen und exploratives Verhalten in der Umwelt.
Jung erkannte in Träumen und Mythen einige Hauptkategorien von archetypischen Symbolen, die mit der Struktur der menschlichen Psyche zusammenhängen, unter anderem:
Wenn ein archetypisches Verhalten unterdrückt wird, so kann dies zu Neurosenbildung führen, es zeigt sich aber auch in Aktivitäten des persönlichen Schattens: „Selbst solche Tendenzen, die einen höchst heilsamen Einfluß ausüben können, verwandeln sich in wahre Dämonen, wenn sie verdrängt werden. Deshalb haben viele wohlmeinende Leute sehr zu Recht Angst vor dem Unbewußten und nebenbei auch vor der Psychologie.“[48] Darauf bezugnehmend weiter: „[…] je mehr sie verdrängt werden, desto stärker durchdringen sie die gesamte Persönlichkeit in Form einer Neurose.“[49]
C. G. Jung entwickelte sein Konzept des „Archetypus“ zunehmend in die Richtung, diesen nicht allein auf den Bereich des Psychischen beschränkt zu sehen. Es bestehe eine „gewisse Wahrscheinlichkeit, daß Materie und Psyche zwei verschiedene Aspekte ein und derselben Sache sind“ und somit sei auch der Archetypus im Grunde „jenseits der psychischen Sphäre bestimmt“, auch wenn er sich psychisch manifestiere.[50] „Archetypen haben daher eine Natur, die man nicht mit Sicherheit als psychisch bezeichnen kann.“ Sie besäßen auch einen „nicht-psychischen Aspekt“.[51] Über die Fragen des „psychoiden Archetypus“ und der Beziehung von Psyche und Materie pflegte Jung einen jahrelangen Austausch mit dem Physiker Wolfgang Pauli.[52][53][54]
In vielen wissenschaftlichen Disziplinen wurde mittlerweile erforscht, inwiefern die menschliche Spezies von arttypischen unbewussten Strukturen geprägt wird. Solche Strukturen wurden unter anderem in der Ethologie, der Anthropologie, der Linguistik, der Hirnforschung, der Soziobiologie, der Psychiatrie, der Kognitionspsychologie, der Evolutionspsychologie und in der experimentellen Traumforschung postuliert. In diesen Bereichen entstanden für archetypische Strukturen Ausdrücke wie „angeborene Auslösemechanismen“, „Verhaltenssysteme“, „Tiefenstrukturen“, „psychobiologische Reaktionsmuster“, „tief homologe neurale Strukturen“, „epigenetische Regeln“ und „Darwin’sche Algorithmen“.
In Film und Theater bieten sich Archetypen an, um die einzelnen Rollen und ihre jeweilige Funktion zu charakterisieren. Durch Archetypen kann ein Konsens zwischen Darstellern und Publikum hergestellt werden, da man beim Zuschauer die verwendeten Schablonen als bekannt voraussetzen kann. Die meisten archetypischen Darstellungen entwickelten sich aus den Mythologien, die ihrerseits zur Verbreitung auch auf dramaturgische Mittel angewiesen waren und sind. Die wichtigsten Archetypen sind der Held (und, daraus entwickelt, der Antiheld) und demgegenüber der Widersacher. In Romanzen wie auch Liebesdramen zeigt sich oft das klassische Wechselspiel von Animus und Anima, oft auch verbunden mit dem Archetyp des Helden oder der Heldin.
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