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von Wasser umschlossene Landmasse ohne dauerhafte menschliche Bewohner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine unbewohnte Insel ist eine selbst bei Tidehochwasser über den Meeresspiegel hinausragende, völlig von Wasser umschlossene Landmasse, die entweder nie von Menschen bewohnt war oder seit längerer Zeit nicht mehr dauerhaft besiedelt ist. Weltweit sind die meisten der in den Meeren und Binnengewässern gelegenen Inseln unbewohnt.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum eine Insel oder gar eine ganze Inselgruppe nicht oder nicht mehr bewohnt ist: Manche Inseln verfügen über kein Trinkwasser, andere liegen in unwirtlichen Gegenden mit extremen Temperaturschwankungen (Arktis oder Antarktis), wieder andere dienten in der Vergangenheit als Gelände für Kernwaffentests und sind damit für Tausende von Jahren unbewohnbar. Andere Inseln sind einfach zu klein, um dauerhaft besiedelt zu werden oder liegen zu nahe an größeren, attraktiven Ansiedlungen auf dem Festland. Daneben gibt es Inseln, deren einzige staatliche (beispielsweise Alcatraz) oder militärische Nutzung (beispielsweise das Johnston-Atoll) entfallen ist.
Die beiden Inseln Devon Island (55.247 km²) und Melville Island (42.149 km²) im kanadisch-arktischen Archipel sind die größten unbewohnten Inseln der westlichen Arktis.[1] Es gibt dort noch sechs weitere unbewohnte Inseln, die jeweils größer als 10.000 km² sind sowie unzählige kleinere. In der östlichen Arktis liegt die unbewohnte Nordinsel von Nowaja Semlja (47.300 km²) und ebenfalls sechs weitere über 10.000 km² im sibirischen Nordpolarmeer (zu Sewernaja Semlja und den neusibirischen Inseln). Ihre antarktischen „Pendants“ sind die Alexander-I.-Insel mit 49.070 km² und die Berkner-Insel 43.873 km²,[2] die allerdings beide ganzjährig durch das Schelfeis mit dem Festland verbunden sind.
Die größte unbewohnte Insel außerhalb der Polargebiete ist die rund 460 km² große Auckland-Insel südlich von Neuseeland.[3]
Eine Insel, auf der lediglich ein Leuchtturm oder eine ähnliche Einrichtung vorhanden ist, gilt selbst dann als unbewohnt, wenn sich dort Personen – etwa zwecks Wartung der Anlagen, oder als Tierschutz-Aufseher – aufhalten. Strittig ist, ob ein ganzjährig besetzter Leuchtturm oder eine stets besetzte Forschungsstation aus einer unbewohnten Insel eine bewohnte Insel machen.
Unbewohnte Inseln spielen von jeher in Abenteuergeschichten der Weltliteratur (beispielsweise Robinson Crusoe oder Die Schatzinsel) aber auch in Kinofilmen (etwa Cast Away – Verschollen) eine gewichtige Rolle. Die unberührte Natur unbewohnter Inseln bietet Raum für Fiktionen aller Art, etwa der, dass auf solchen Inseln Saurier bis heute überlebt haben könnten. Auch in Cartoons und Witzen wird des Öfteren das Motiv der unbewohnten Insel aufgegriffen, meist in der Form, dass ein Individuum seiner aussichtslosen Lage unangepasste Handlungen oder Äußerungen vornimmt, welche auf Gewohnheiten in seinem früheren Leben in der Zivilisation zurückzuführen sind.
Die italienischen Dichter Pietro Metastasio und Carlo Goldoni thematisierten unbewohnte Inseln in ihren vielfach vertonten Libretti L'isola disabitata.
Die generelle Faszination der Menschen für einsame oder verlassene Inseln hat sich bis heute erhalten. Etliche, vorwiegend im Südpazifik oder in der Karibik gelegene, einst unbewohnte Inselchen oder Atolle, wurden in Anbetracht dessen von vermögenden Privatleuten zu Eigentum erworben. Vielfach werden auch die Gebiete um unbewohnte, tropische Inseln, wegen der üppigen Unterwasserwelt und Korallenriffe, von Sporttauchern aufgesucht.
Manche unbewohnte Eilande bleiben für permanente menschliche Besiedlung dauerhaft unzugänglich. Sie stellen vielfach wichtige Naturschutzgebiete dar, zum Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten (z. B. für die Agrimi-Ziegen auf der unbewohnten Insel Dia).
Der Guano Islands Act ist ein US-amerikanisches Gesetz von 1856, welches US-Bürgern u. a. ermöglicht, eine unbewohnte Insel für die Vereinigten Staaten in Besitz zu nehmen, falls dort Vogelexkremente (Guano) vorhanden sind. Das Gesetz ist noch heute gültig und stellt beispielsweise einen Grund dar, warum die unbewohnte Insel Navassa zwischen den USA und Haiti umstritten ist.
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