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musikalische Verzierung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Tremolo (italienisch; von tremolare ‚‚beben‘, ‚zittern‘, aus lateinisch tremere) bezeichnet in der Musik zwei verschiedene Verzierungen:
In der elektronischen Musik versteht man unter Tremolo einen elektronisch oder mechanisch erzeugten Klangeffekt, bei dem fortlaufend in kurzen Zeitabständen die Dynamik (Lautstärke) des musikalischen Signals moduliert wird.
Vom Tremolo zu unterscheiden ist das Vibrato, bei dem die Tonhöhe kontinuierlich verändert wird.
Häufig ist mit einem Tremolo das Spiel ohne Rücksicht auf den Takt bzw. das Wiederholen eines Tones in unbestimmten zeitlichen Ausmaß gemeint, hierfür werden ähnlich wie bei einer 32tel-Note 3 kleine Striche an den Hals der Note gezeichnet (auch wenn streng genommen 32tel-Noten gefragt sind, werden diese Noten doch meist in einem völlig freien Zeitmaß ausgeführt – sollte der Komponist dies nicht wünschen, sollte er einen zusätzlichen Hinweis über den Noten notieren). Teilweise werden aber auch zeitlich genau vorgegebene Tremoli vom Spieler gefordert. Hierfür werden dann 2 Striche (wie bei einer 16tel) oder 1 Strich (wie bei einer 8tel) am Hals notiert.
Die Notation für die bereits oben erwähnten trillerähnlichen Figuren, welche aber aufgrund des größeren Ambitus auch zu den Tremoli zählen, wird ähnlich gehandhabt.
Seltener wird auch ein Trillerzeichen für die Notation eines (auf demselben Ton bleibenden) gewöhnlichen Tremolos genutzt, hauptsächlich bei Perkussionsinstrumenten wie der Pauke, der Triangel oder des Beckens. Dieses Tremolo wird aber genauso ausgeführt wie in der obigen Form. Es handelt sich also lediglich um eine alternative Notationsweise.
Das Tremolo muss bei Blasinstrumenten eindeutig von der Flatterzunge spieltechnisch und in der Notation unterschieden werden. Das Tremolo wird in allen Fällen von den Händen und der Spielmechanik ausgeführt, die Flatterzunge mit der Zunge und nicht mit der Spielmechanik. Da das Tremolo, teilweise auch frz. Timbretriller genannt, in geschriebener Musik (= Noten) eine vergleichsweise neue Errungenschaft ist, obwohl die Spielpraxis Jahrzehnte älter ist, fehlt noch ein eigenes Symbol für das Tremolo bei Blasinstrumenten. Das eingebürgerte Zeichen, das auch bei allen anderen Instrumenten üblich ist (drei kurze Schrägstriche am Notenhals in Schräglage der Verbalkung oder über ganzen Noten), hat sich traditionell bei Blasinstrumenten als Flatterzunge durchgesetzt und nicht als Tremolozeichen. Wer also ein Tremolo kompositorisch wünscht oder in Transkriptionen von Soli benötigt und schriftlich festhalten will, muss verbalsprachlich den Zusatz tremolo hinzufügen, um den Unterschied deutlich zu machen. Es gibt für Saxofone die Möglichkeit, den Tonwechsel mit diesen abwechselnden Zeichen über den Noten anzugeben, wenn die Notenmenge überschaubar ist (langsames Tremolo): o + o + o + o + o. Dies schreibt aber keine Griffe vor, sondern überlässt den Spielern, welche Griffe sie wählen wollen. Für Blechblasinstrumente mit Ventilen ist diese Notation nicht etabliert. Man ist hier auf der sicheren Seite, wenn man explizit die beiden benötigten Griffe kennt und über die Tonwechsel mit dem Zusatz "Tremolo" schreibt.
Das Tremolo oder auch Amplitudenvibrato ist eine besondere Form der Amplitudenmodulation,[2] bei der die Amplitude des Signals sinusförmig moduliert wird. Der Schalldruck oder die analoge elektrische Größe eines Klangs schwankt also mit der Tremolofrequenz zwischen einem Minimal- und einem Maximalwert, wobei die Hüllkurve eine tieffrequente sinusförmige Schwingung darstellt. Tremolofrequenzen liegen üblicherweise bei 5 bis 8 Hz, langsamere Schwankungen werden als „Wimmern“ empfunden, während höhere Tremolofrequenzen zu einer Rauhigkeit des Klangeindrucks führen.
Bei Klängen von natürlichen Musikinstrumenten ist eine Schwankung der Amplitude nahezu immer mit einer Schwankung der Frequenz verbunden, wobei die beiden Modulationsfrequenzen in den meisten Fällen in Phase sind, d. h. eine Frequenzerhöhung ist mit einem Amplitudenanstieg verbunden. Die Stärke des Tremolos oder Amplitudenvibratos (Amplitudenhub) wird in Prozent der Ausgangsamplitude angegeben, während der Frequenzhub des Vibratos in Cent angegeben wird.
Die Kurvenform des Vibratosignals ist bei Klängen von mechanischen Musikinstrumenten selten sinusförmig, sie hängt vielmehr von der Art der Klangerzeugung und der Form der Resonanzkurve des Instruments ab.
Die Extremversion eines Tremolos ist ein rhythmischer Gater-Effekt (der z. B. in Trance- und Techno-Musik auf Synthie-Pads angewandt wird).
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