Tourelle de mitrailleuses modèle 1899 („Turm des Maschinengewehrmodells 1899“) war die Bezeichnung für einen französischen, gepanzerten Maschinengewehrturm, der hauptsächlich in den Befestigungen des Système Séré de Rivières verwendet wurde. Es handelte sich um einen versenkbaren Turm, der auf der Decke eines Forts installiert war, um von dort feindliche Infanterieangriffe direkt abzuwehren. Ausgestattet war das Modell „Type GF 3“ (1895) mit einem Maschinengewehr und das Modell „Type GF 4“ (1899) mit zwei Maschinengewehren.

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Tourelle de mitrailleuses modèle 1899 im Fort d’Uxegney (Épinal)

Beschreibung

Der Turm hatte einen Durchmesser von 1,31 Meter und ein Gesamtgewicht von 25 Tonnen. Durch das austarierte Kontergewicht war es einem Mann möglich, einen kompletten Hub in nur vier Sekunden durchzuführen. In Feuerstellung ragte der Turm 83 Zentimeter über den Vorpanzer hinaus. Die Drehbewegung musste von den Schützen per Handkurbel ausgeführt werden. Um einer Beeinträchtigung der Mannschaft durch Rauchgase vorzubeugen, wurden zwischen 1912 und 1915 von Hand zu bedienende Ventilatoren eingebaut.

Als Bewaffnung des Turms Type GF3 diente ein Maschinengewehr nach dem Muster Gatling mit sieben Rohren im Kaliber 8 Millimeter, das eine Kadenz von 500 Schuss pro Minute hatte. Der Nachfolger des Typs GF4 war mit zwei Maschinengewehren „Hotchkiss modèle 1900“ – dieses ähnelt bereits stark dem Hotchkiss M1914 – ausgestattet. Auch hier wurde das Kaliber 8 Millimeter verwendet, die Kadenz lag bei 700 Schuss pro Minute und pro Maschinengewehr. Diese Maschinengewehre waren länger als ihr Vorgänger, sie waren daher auf einer verschiebbaren Wiege platziert und mussten auf dieser zum Feuern nach vorne bewegt werden. Der Turm bestand aus gewalztem Chromstahl, die Decke war 120 Millimeter, die Wandung 15 Millimeter, dann 20 Millimeter dick. Sobald der Turm eingefahren war, überlappte das Regenschutzblech des Dachs den Ring des Vorpanzers und schützte so den Innenraum vor Witterungseinflüssen.

Ab 1905 wurde ein Feuerleitsystem installiert, wodurch der zielgerichtete Beschuss des Glacis bei Nacht bzw. ohne Sicht ermöglicht wurde. Ein Metallband mit dem Relief der vorhandenen Höhenlinien wurde im Turm unter den Gewehrlafetten installiert, das beim Schwenken des Turms durch einen Tastarm an der Lafette die notwendige Rohrhöhe zwangsweise einrichtete.[1]

Liste der Türme

Insgesamt wurden 101 Türme des Modells 1899 (1 vom Typ GF3[2] und 100 vom Typ GF4) bei den Firmen Fives-Lille, Société de construction des Batignolles, Schneider-Creusot und Compagnie des forges de Châtillon-Commentry et Neuves-Maisons bestellt. 89 Exemplare wurden ausgeliefert und 87 zwischen 1899 und 1914 in den Forts des Système Séré de Rivières installiert.[3]

Fester Platz Dünkirchen
Ouvrage Petite-SyntheTurmnummer 50 & 51
Fester Platz Maubeuge
Ouvrage BourdiauTurmnummer 84 & 85
Ouvrage HautmontTurmnummer 83
Fester Platz Verdun
Fort d’HaudainvilleTurmnummer 4 & 5
Fort des SartellesTurmnummer 22 & 23
Fort de DouaumontTurmnummer 10 & 11
Fort de LandrecourtTurmnummer 26 & 27
Fort de DugnyTurmnummer 12 & 13
Fort de Bois-BourrusTurmnummer 26, 27 & 30
Fort de RozelierTurmnummer 14, 15 & 16
Fort de la FalouseTurmnummer 33
Ouvrage de ThiaumontTurmnummer 17
Fort de ChoiselTurmnummer 41 & 42
Ouvrage de FroideterreTurmnummer 18 & 19
Fort de MoulainvilleTurmnummer 43 & 44
Fort de CharnyTurmnummer 20
Fort de RegretTurmnummer 45 & 46
Fort de DéraméTurmnummer 21
Sperrwerk auf den Maashöhen (Verdun-Toul)
Fort de LiouvilleTurmnummer 52
Fester Platz Toul
Fort de BruleyTurmnummer 24
Fort du Vieux-CantonTurmnummer 36 & 65
Fort de Villey-le-SecTurmnummer 25
Fort de FranchevilleTurmnummer 37
Fort de GondrevilleTurmnummer 31
Fort de ChanotTurmnummer 38 & 39
Fort de TrondesTurmnummer 32
Fort d’ÉcrouvesTurmnummer 40
Fort de DomgermainTurmnummer 34
Fort de BlénodTurmnummer 66 & 67
Ouvrage du MordantTurmnummer 35
Fort du TillotTurmnummer 74
Trouée de Charmes
Fort de ManonvillerTurmnummer 1
Fort de FrouardTurmnummer 47, 48 & 49
Fester Platz Épinal
Fort de LongchampTurmnummer 68 & 69
Fort de DeyvillersTurmnummer 62 & 63
Fort de AdelphesTurmnummer 60
Fort de DognevilleTurmnummer 64
Fort d’UxegneyTurmnummer 81 & 82
Sperrwerk auf den Moselhöhen (Épinal-Belfort)
Fort d’ArchesTurmnummer 6, 7, 8 & 9
Fester Platz Belfort
Fort de FougeraisTurmnummer 53 & 54
Fort de BessoncourtTurmnummer 58 & 59
Fort de RoppeTurmnummer 55, 56 & 57
Fort du Haut-BoisTurmnummer 61
Fort du Bois d’OyeTurmnummer 77, 78 & 79
Fort de ChèvremontTurmnummer
Ouvrage de MerouxTurmnummer 75 & 76
Fort de VézeloisTurmnummer 71 & 72
Befestigung in Bourg-Saint-Maurice
Batterie de VulmixTurmnummer 86 & 87
Fester Platz Bizerte
Fort de Djebel KebirTurmnummer 2 & 3

Zwei Türme, die für die Forts von Belfort bestimmt waren, konnten bis 1914 nicht installiert werden. Am 26. Mai 1913 bestellte das Armeekommando bei der „Société de construction des Batignolles“ 12 weitere Türme, die jedoch im Juli 1914 noch nicht ausgeliefert waren.

Fußnoten

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